Ausstellungseröffnung durch Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics am 25. April
– Erstmals werden Reliquienschatz sowie wertvolle Paramente gezeigt – Spektakulärer Rundgang durch die Baugeschichte
des Kalvarienbergs
Eisenstadt (martinus) – Mit einem noch nie gezeigten spektakulären Schatz wartet das Diözesanmuseum
im neuen Ausstellungsjahr auf: "Die Schatzkammer am heiligen Berg Eisenstadt-Oberberg" heißt die
neue Ausstellung, die am 25. April 2018 um 18 Uhr von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics feierlich
eröffnet werden wird. Dabei werden erstmals Objekte aus der Schatzkammer der Propsteipfarre Eisenstadt-Oberberg
einer breiteren Öffentlichkeit gezeigt. Der noch nie ausgestellte Reliquienschatz sowie über Jahre restaurierte
wertvolle Paramente werden ebenfalls zu sehen sein. Auf die Besucher wartet ein spannender Rundgang durch die Baugeschichte
des Kalvarienbergs mit erstaunlichen Einblicken rund um die Gnadenstatue.
Reliquienschatz erstmals zu sehen
Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist der erstmals zu sehende Reliquienschatz aus der Schatzkammer der
Propsteipfarre. Die Ausstellung erzählt die Geschichte der Pröpste und gibt umfassende und anschauliche
Einblicke in die Baugeschichte und Bedeutung des Kalvarienbergs. Ein eigener Ausstellungsraum widmet sich auch
dem 30. Jubiläum des Papstbesuchs in Eisenstadt und Trausdorf.
Berg zog jährlich über 450.000 Pilger an
Fürst Paul Esterházy beauftragt 1701 den Franziskanerbruder Felix Nierinck mit dem Bau eines Kalvarienberges.
Sechs Jahre danach wird er vom Raaber Bischof eingeweiht. Später kommt es zu Umbauten. In die ursprünglich
als Ölbergkapelle konzipierte Eingangskapelle lässt der Fürst das 1690 nach dem Vorbild von Maria
Einsiedeln vom Eisenstädter Bildhauer Michael Felser geschaffene Gnadenbild aus Großhöflein überführen.
Dort war es nach einem Brand als einziges gerettet worden. Eine rege Wallfahrtstätigkeit setzt ein, bis zu
125 Prozessionen jährlich, mit über 450.000 Wallfahrern.
In der Zeit des Josefinismus geht die Bedeutung der Kalvarienberge und der Wallfahrten stark zurück, mehrtägige
werden verboten. Der Eisenstädter Kalvarienberg ist nur mehr an Karfreitagen zugänglich und verfällt
zusehends. Heute gilt er als Touristenattraktion. Die widersprüchliche Verstrickung des Lebens in den Schmerz,
ja in die Zerstörung als rätselvolles Grundgesetz unseres Lebens verleiht ihm aber nach wie vor eine
zeitlos gültige religiöse Bedeutung.
Schatzkammern in der Menschheitsgeschichte
Schatzkammern gibt es vermutlich, seit es Menschen gibt. In Festungen und Burgen wurden in Tresorräumen
– das Wort leitet sich von in der Antike verwendeten Thesauren ab - unsystematisch alle Besitzungen der Herrscher
versammelt. Ab dem 15. Jahrhundert begann man, Schriftstücke in Bibliotheken und Archive auszusondern. Im
16. Jahrhundert sah man Kunstwerke als eigenständig an und legte Kunst- und Wunderkammern an.
Eine Unterscheidung zwischen Kunstwerken und Wertgegenständen erfolgte im 18. Jahrhundert. Museen nennen heute
häufig den Raum mit den wertvollsten Stücken ihre Schatzkammer. Doch nicht nur Fürsten und Könige
hatten ihre Schatzkammern, auch in Stiften und Klöstern wurden Schatzkammern üblich, in denen der über
Jahrhunderte zusammengestellte Kirchenschatz untergebracht und zur Schau gestellt wurde. Mit dem Aufkommen des
Wallfahrtswesens entstanden auch an diesen Orten durch Schenkungen und Stiftungen beeindruckende Sammlungen.
Die Ausstellung "Die Schatzkammer am heiligen Berg Eisenstadt-Oberberg" wird ab 25. April bis 11. November
2018 im Diözesanmuseum Eisenstadt zu sehen sein, und zwar jeweils zwischen Mittwoch und Samstag von 10 bis
13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr.
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