Neue Ausstellung von 12. April bis 10. Juni 2018 im Kunst Haus Wien
Wien (rk) - Das Kunst Haus Wien, ein Museum der Wien Holding, präsentiert ab 12. April in der Garage
die Werke von Jochen Lempert. Dieser legt seit den frühen 1990er Jahren ein stetig wachsendes Œuvre an Natur-
und Tierfotografien vor, das er in Ausstellungen und Büchern immer wieder reorganisiert und erweitert.
Kunst an der Schnittstelle zur Wissenschaftsfotografie
Lemperts Bilder erzählen von den Erscheinungsformen lebender Systeme aus naturwissenschaftlicher Sicht. Als
Biologe kennt er ihre Ordnungen und charakteristischen Merkmale und zeichnet diese – ganz im Sinne des in der Biologie
bekannten Konzepts der „Autopoiesis“ das versucht diese zu definieren – fotografisch auf. Seine an der Schwelle
zur Wissenschaftsfotografie operierenden Fotografien von menschlichen, tierischen, pflanzlichen und mikroorganischen
Lebensformen entfalten zugleich eine poetische Tiefe, die seinem Selbstverständnis als bildender Künstler
geschuldet ist. Somit erzählt das Werk zugleich von einer großen Unabhängigkeit: Es ist zwar einer
Art des „forschenden Sehens" verbunden, ohne dass es aber zwingend einer höheren Ordnung unterworfen
werden muss, mit der sich „Ergebnisse" abbilden. Die Freude daran – oder das Wissen, dass dies möglich
ist – unterschiedliche Kontexte der Wahrnehmung zu öffnen, ist einfach zu groß.
Überschneidung von Natur und Architektur im Fokus
Für die Ausstellung im Kunst Haus Wien wird Jochen Lempert Vitrinen bespielen, und mit seinen Bilderanordnungen
Konstellationen anbieten, die zwischen wissenschaftlicher Schautafel und dem freien Spiel der Bilder changieren.
Als typisches Instrument der Wissensvermittlung hinterfragt Jochen Lempert mit dem spezifischen Display der „Vitrine"
in unterschiedlichen Kapiteln spezifische Vorstellungen von Natur und Natur im Zusammenspiel mit Architektur.
Die Ausstellung wurde von Maren Lübbke-Tidow kuratiert und wird in erweiterter Form im September 2018 im French
Pavillon in Zagreb zu sehen sein.
Ein begleitendes Künstlerbuch wird bei Spector Books Leipzig erscheinen.
Über den Künstler
Jochen Lempert, geboren 1958 in Moers, lebt und arbeitet in Hamburg. 1980 – 1988 erfolgte ein Studium der Biologie
an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. In den frühen 1990er Jahren war Lempert Mitglied der Künstlergruppe
Schmelzdahin. Mit seiner eigenen künstlerischen Arbeit wurde Lempert zu zahlreichen internationalen Gruppen-
und Einzelausstellungen eingeladen. Einzelpräsentationen waren zuletzt u.a. 2017 im Sprengel Museum Hannover
(DE), 2016 im IZU Photo Museum in Clematis-no-oka (JP), 2015 im Cincinatti Art Museum (US), 2013 in der Hamburger
Kunsthalle oder 2010 im Museum Ludwig Köln zu sehen. Jochen Lempert hat viele (Künstler-) Bücher
herausgegeben, zuletzt erschien 2017 im Selbstverlag The Skins of Alka impennis (1997 - 2017) oder 2016 Field Guide,
herausgegeben vom IZU Photo Museum (JP).
2017 erhielt Jochen Lempert den Camera Austria Preis für zeitgenössische künstlerische Fotografie
der Stadt Graz.
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