LR Teschl-Hofmeister: Abschaffung des Pflegeregresses ist eine große Herausforderung
für das Pflegesystem
Mautern/St. Pölten (nlk) - Seit dem Jahr 1993 besteht in Niederösterreich die Arbeitsgemeinschaft
der Pflege- und Pensionistenheime. Gemeinsam mit Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister lud Obmann
Dietmar Stockinger am 11. April zahlreiche Heimvertreterinnen und Heimvertreter aus den insgesamt 110 landeseigenen
Pflege- und Betreuungszentren und privaten Pflegeeinrichtungen zum Festakt in die Römerhalle Mautern. Beherrschendes
Thema war die aktuelle Debatte rund um die Abschaffung des Pflegeregresses.
„Zu Beginn möchte ich vor allem meinen ausdrücklichen Dank für Ihre bewundernswerte Arbeit in den
Heimen in Niederösterreich aussprechen. Ich weiß, dass Sie tagtäglich unsere älteren Mitmenschen
in das Zentrum Ihrer Bemühungen stellen und mit viel Engagement das richtige Gleichgewicht von Professionalität
in der Betreuung und Menschlichkeit im Umgang schaffen. Als ARGE Heime leisten Sie einen unschätzbaren Beitrag
für unsere Gesellschaft, und ich gratuliere recht herzlich zum Jubiläum“, so Sozial-Landesrätin
Teschl-Hofmeister.
Die Abschaffung des Pflegeregresses und den damit verbundenen Einnahmenentfall sowie die zusätzlich entstehenden
Kosten für Länder und Gemeinden bezeichnete Landesrätin Teschl-Hofmeister als größte
Herausforderung der kommenden Monate: „Wir wissen, dass uns durch die Abschaffung des Pflegeregresses Mehrkosten
von rund 55 Millionen Euro im heurigen Jahr entstehen, ohne Einberechnung der Kosten für etwaige zusätzlich
notwendige Heimplätze. Die österreichweiten 100 Millionen Euro, die der Bund bereits zugesagt hat, reichen
bei weitem nicht aus. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass mit dem Bund so schnell als möglich eine Lösung
für die Abdeckung der Mehrkosten der Länder und Gemeinden gefunden werden wird und dass für die
Pflege in Niederösterreich weiterhin gute Rahmenbedingungen bestehen werden.“
„Wir spüren, dass durch die Abschaffung des Regresses auch eine erhöhte Nachfrage auf unsere Heime ausgelöst
wurde. Momentan haben wir 50 Prozent mehr Anträge auf Heimaufnahmen, die wir aber gemeinsam noch gut bewältigen
können. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass wir im Pflege- und Betreuungsbereich in Österreich
eine umfassende Diskussion über die langfristige Gestaltung und Finanzierung des Systems brauchen.“
Die ARGE NÖ Heime ist ein gemeinnütziger Verein und als solcher Mitglied im Bundesverband der Alten-
und Pflegeheime Österreichs „Lebenswelt Heim“. In der ARGE NÖ Heime sind Pensionisten- und Pflegeheime
des Landes Niederösterreich sowie eine beträchtliche Anzahl privatrechtlich geführte Einrichtungen
vertreten. Derzeit umfasst die ARGE NÖ Heime 88 Mitglieder.
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