Initiative „MED UP – Medical Upper Austria“ des Landes OÖ vereint Wirtschaft, Forschung,
Gesundheit und Bildung in Oberösterreich
Linz (lk) - Die oö. MedTech-Branche hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt und weist hervorragende
Markt- und Zukunftsaussichten auf. Oberösterreich hat zahlreiche innovative Unternehmen und exzellente Forschungs-,
Entwicklungs-, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, die es alle zu vereinen gilt, um den Standort zu stärken
und ihn so erfolgreich und international bekannt zu werden.
Land Oberösterreich investiert stark in den MedTech-Standort
Den Rahmen für bisherige Überlegungen zum MED UP - Medical Upper Austria bildet das Strategische
Wirtschafts- und Forschungsprogramm "Innovatives OÖ 2020" und das darin enthaltene Aktionsfeld "Gesundheit
I Alternde Gesellschaft". Damit fördert das Land OÖ die Entwicklung neuer Technologien zur Steigerung
der Effizienz und Qualität der integrierten Versorgung, die insbesondere unserer alternden Gesellschaft ermöglicht,
die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen, um länger am Arbeitsplatz aktiv zu bleiben. Ziel ist
es auch, dass ältere Personen länger im eigenen Heim wohnen und sich aktiv in der Gesellschaft beteiligen
können.
Das "MED UP - Medical Upper Austria" ist eine vom Wirtschafts- und Forschungsressort gemeinsam mit dem
Gesundheitsressort des Landes OÖ in Auftrag gegebene Initiative zum Ausbau des oö. MedTech-Standortes.
Es werden vier konkrete Handlungsempfehlungen des MED UP - Medical Upper Austria mit 6,4 Millionen Euro finanziert:
- Ausschreibung eines Leitprojektes
- Erarbeitung eines detaillierten Strategiepapiers
- Bereitstellung einer virtuellen Open Innovation Plattform
- Ausschreibung von kooperativen Projekten für Forschung
und Wirtschaft in den selektierten Schwerpunktthemen des Medical Engineering
Ziel ist es, am oö. Standort neue Arbeitsplätze zu schaffen, die Patientenbetreuung maßgeblich
zu verbessern, die F&E-Quote signifikant zu steigern, die internationale Sichtbarkeit zu erhöhen sowie
wertvolle Synergien zwischen bestehenden Gesundheit-, Bildungs-, Forschungs-, und Entwicklungseinrichtungen und
einschlägigen Unternehmen zu erschließen.
Wirtschafts- und Forschungsreferent LH-Stv. Dr. Michael STRUGL: Exzellente Medizintechnik in Oberösterreich
soll international sichtbar werden
Oberösterreich verfügt heute über einen MedTech-Sektor mit 72 Life Sciences- Unternehmen, davon
19 aus dem Bereich Biotech/Pharma und 53 MedTech-Unternehmen (6.740 Mitarbeiter/innen, 1,849 Mrd. Euro Umsatz1).
Keimzelle des MED UP - Medical Upper Austria
Eine hochkarätige Steuerungsgruppe (Johannes Kepler Universität, Kepler Universitätsklinikum,
Fachhochschule Oberösterreich, Upper Austrian Research) und der Medizintechnik-Cluster der oö. Standortagentur
Business Upper Austria in der Rolle des neutralen Koordinators und Vertreter der Wirtschaft bildeten vor einem
Jahr die Keimzelle für den Ausbau des Standortes und erarbeiteten ein Konzept für das MED UP - Medical
Upper Austria.
Vereint für Exzellenz in der medizin(techn)ischen Forschung
Oberösterreich zeichnet sich vor allem durch ein Zusammenspiel der Johannes Kepler Universität, der
Fachhochschulen, der außeruniversitären Forschung und der Kliniken/Spitäler aus. All diese Institutionen/Einrichtungen
leisten einen wesentlichen Beitrag zur Exzellenz in der medizin(techn)ischen Forschung am Standort.
Internationale Sichtbarkeit für mehr MedTech-Start-ups und -Einsteiger in OÖ
"Es ist genau diese Exzellenz in der medizin(techn)ischen Forschung, die über das zukünftige
MED UP - Medical Upper Austria sichtbarer werden soll. Eine Sichtbarkeit, mit der wir in weiterer Folge das Interesse
von internationalen MedTech-Leitbetrieben an einer Ansiedlung am Standort OÖ wecken wollen" erklärt
Wirtschafts- und Forschungsreferent LH-Stv. Dr. Michael Strugl.
Eine Sichtbarkeit, die auch die Gründungsszene ankurbeln und die Zahl der MedTech-Start- ups steigern soll.
Im Zuge des MED UP - Medical Upper Austria plant der Start-up Inkubator tech2b einen gesonderten MedTech-Inkubator.
Das bedeutet, dass Start-ups, die in die MedTech-Branche einsteigen möchten, zukünftig eine doppelte
Entwicklungszeit haben. Grund dafür sind die regulativen Rahmenbedingungen, die es in der Medizintechnik zu
beachten gilt und einen Einstieg in die Medizintechnik etwas erschweren.
Das hohe Marktpotential von Gesundheit und Medizintechnik erkennen auch immer mehr bestehende Unternehmen in OÖ.
Durch die Zusammenführung von Wissen verschiedener Branchen können Problemstellungen in der Medizintechnik
verbessert oder gelöst werden. Deshalb ist es wichtig, auf bestehende oö. Stärkefelder wie Kunststoff,
Mechatronik und Digitalisierung aufzubauen und sogenannte Umsteiger zu adressieren - etablierte Unternehmen, die
ihr Produktportfolio um jenes der Medizintechnik erweitern wollen.
Fokus auf Medizintechnik mit Schwerpunkten Digitalisierung und Materialien Dementsprechend fokussieren sich die
inhaltlichen Schwerpunkte des MED UP - Medical Upper Austria primär auf den Bereich der Medizintechnik (Medical
Engineering), der sich wiederum in "Digital Health" und "Medical Materials" verzweigt.
Landesrätin Mag.a Christine HABERLANDER: Verbesserte Patientenversorgung und -behandlung durch nahtlose
Zusammenarbeit im Gesundheitswesen
"Wir haben in Oberösterreich ein ausgezeichnetes Gesundheits- und Bildungsumfeld. Die Vielzahl von Gesundheitseinrichtungen
und Bildungseinrichtungen sind unser Vorteil gegenüber anderen Regionen", so Landesrätin Mag.a Christine
Haberlander. Die geballte Kompetenz findet sich im Kepler Universitätsklinikum, in der oö. Gesundheits-
und Spitals AG, den Ordenskrankenhäusern sowie in den Fachhochschulen OÖ, der Fachhochschule für
Gesundheitsberufe OÖ und der MedFakultät der Johannes Kepler Universität.
Patientenversorgungs- und Behandlungsqualität sollen verbessert werden
Gemeinsam mit dem medizin(techn)ischen Personal kann durch die Kooperation von Patientenversorgung, Lehre und
Forschung die Entwicklung zukunftsweisender medizintechnischer Produkte, Prozesse und Verfahren im Sinne einer
bestmöglichen Patientenversorgung und -sicherheit maßgeblich gefördert werden. Weiters soll die
Behandlungsqualität durch wissenschaftliche Aufarbeitung der Behandlungsergebnisse gesteigert werden. Die
nahtlose Zusammenarbeit soll auch die Kommunikation zwischen Patienten und Gesundheitseinrichtungen sowie den Gesundheitseinrichtungen
untereinander verbessern.
Wichtige Akteure aus der Gesundheitsforschung
Vor allem das neu gegründete Kepler Universitätsklinikum ist mit den Schwerpunkten Medizintechnik,
klinische Altersforschung und Versorgungsforschung prädestiniert für medizinnahe Forschung.
Wie man erfolgreich Forschung in Kooperation mit Akteuren aus der Gesundheitswirtschaft treibt, zeigt auch die
FH Gesundheitsberufe OÖ. Der Fokus liegt stark auf Forschungsprojekten im Bereich Gesundheitsförderung
und Prävention sowie assistierende Technologien, die auf die Gesundheit des Menschen und seine Lebensqualität
ausgerichtet sind. Ziele der Projekte sind die wissenschaftliche Fundierung, Entwicklung und Evaluierung der professionellen
und der berufsgruppenübergreifenden Praxis und Lehre.
MTC-Beiratssprecher, Vorstandsvorsitzender Greiner Gruppe, Axel KÜHNER: Von der Standortentwicklung zum
Standortmanagement
Oberösterreich erkannte das Potential der Medizintechnik bereits im Jahr 2002. Damals wurde der Gesundheits-Cluster
- der heutige Medizintechnik-Cluster (MTC) der oö. Standortagentur Business Upper Austria - als Schnittstelle
zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin ins Leben gerufen.
Beste Voraussetzungen in OÖ für idealen MedTech-Standort
Als Schnittstelle zwischen Medizin und Ingenieurswissenschaften ist die Medizintechnik ein wichtiger Zukunftsmarkt,
auf dem sich Oberösterreich durch Spitzenforschung international positionieren kann.
Die Nähe von Forschung und Wirtschaft, die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte sowie das
gut ausgebaute globale Netzwerk bei gleichzeitiger Nähe zu europäischen Innovationhubs, wie etwa Wien,
Berlin oder Barcelona, machen das Land ob der Enns zum idealen MedTech- Standort.
Die Verbindung mit Start-ups und Venture-Kapitalgebern könnte eine große Hebelwirkung haben. Durch die
Bündelung von Ressourcen im Rahmen von Innovations-, Forschungs- und Industrieprojekten werden die MedTech-Akteure
am oö. Standort (MTC-Partner, Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin) künftig noch besser zusammengeführt.
MED UP - Medical Upper Austria als virtueller Medical Hub
Der Ansatz hinter dem Aufbau des MED UP - Medical Upper Austria ist, den Standort in Richtung eines "virtuellen
Medical Hub" zu entwickeln, denn das MED UP - Medical Upper Austria erfordert kein Gebäude.
Erreicht werden soll diese Zielsetzung über eine internationale Ausrichtung und der thematischen Einbeziehung
von Experten, unabhängig davon wo sie beheimatet sind. So verlangt ein virtueller Medical Hub nach Internationalität,
um sich mit den Besten weltweit zu vernetzen und in Kooperation etwaige Lücken zu schließen.
Über den Medizintechnik-Cluster (MTC)
Der Medizintechnik-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria ist die zentrale Schnittstelle
zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin. Ziel ist es, die rund 230 MedTech-Partner zusammenzuführen
und gemeinsam neue Projekte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu initiieren. Neben den MTC-Netzwerkpartnern
zählen zur Zielgruppe des MTC auch Ein- und Umsteiger in die Branche, d.h. MedTech-Start-ups sowie etablierte
Unternehmen, die ihr Kerngeschäft in einem der oö. Stärkefelder wie Kunststoff, Mechatronik oder
IT haben und dieses um die Branche der Medizintechnik erweitern wollen. Im Rahmen der Initiative MedTech.Transfer
(gefördert aus Mitteln des Landes OÖ im Rahmen der Wachstumsstrategie für Standort und Arbeit) fokussiert
sich der MTC verstärkt auf die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft. Seit Bestehen des Clusters (2002)
konnten bereits 86 Ideen der MedTech-Branche in Cluster-Kooperationsprojekten sowie nationalen und internationalen
Projekten gemeinsam erfolgreich umgesetzt werden.
Ausgehend vom zentralen Thema der Medizintechnik (Medical Engineering) fokussiert der Cluster seine Aktivitäten
auf die beiden Themenschwerpunkte Digital Health und Medical Materials.
1 Quelle: Life Sciences in Austria 2016 (BIOCOM AG, Vienna 2015)
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