Tirol: Sensibilisierung für mehr Respekt im Verkehr

 

erstellt am
12. 04. 18
13:00 MEZ

Verkehrssicherheitskampagne startet aufgrund vermehrter Unfälle mit Fahrradbeteiligung
Innsbruck (lk) - Das Land Tirol gab im Beisein von Mobilitätslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe und Sportlandesrat LHStv Josef Geisler beim Medientermin am 11. April in der IVB-Remise den Startschuss für eine breit angelegte Sensibilisierungskampagne zum Thema Verkehrssicherheit. Ziel der Kampagne „Gib Acht, Fahr Fair“ ist es, den gegenseitigen Respekt aller VerkehrsteilnehmerInnen und damit die Sicherheit im Straßenverkehr mittels vermehrter Hinweise zu erhöhen. Der erschreckende Anstieg von Verkehrsunfällen mit Fahrradbeteiligung um 41 Prozent innerhalb der letzten fünf Jahre bot Anlass für die Initiative.

Neben klassischen Inseraten in Printmedien und Kurzclips auf Social-Media-Plattformen wird auch der Landesfuhrpark als Werbefläche für die Kampagne herhalten: Ganze 340 Personenkraftfahrzeuge des Landes werden mit dem heute präsentierten Sujet beklebt. Aber auch die Transporter, UNIMOGs, LKW und Traktoren im Landesdienst sowie zwei IVB- und vier VVT-Busse kriegen ihr Pickerl ab und sollen zur Sensibilisierung im Straßenverkehr beitragen.

RadfahrerInnen will man mit auf Sattelschonern platzierten Botschaften erreichen. Gegenseitigen Respekt werden auch Plakate entlang der Bundesstraßen propagieren. Mit dieser Kampagne soll dem fundamentalen Grundsatz des in der StVO verankerten Rücksichtnahmegebotes verstärkt Rechnung getragen werden. Das Prinzip des "defensiven Fahrens" soll wieder in das Bewusstsein der VerkehrsteilnehmerInnnen gerückt werden. Rücksichtnahme und ein geregeltes Kooperieren im Straßenverkehr stehen im Fokus der Kampagne der ProjektpartnerInnen Land Tirol, Landespolizeidirektion, Verein Sicheres Tirol und Kuratorium für Verkehrssicherheit unter Federführung der Landesabteilung Verkehrsrecht.

Mehr Miteinander, mehr Sicherheit, mehr Radwege
„Wir wissen, dass die Hälfte aller Autofahrten in Tirol kürzer als fünf Kilometer ist. Zu Fuß gehen und insbesondere das Radfahren spielen eine Schlüsselrolle in der Mobilitätswende. Da braucht es ein gutes Miteinander der verschiedenen Fortbewegungsarten im Straßenverkehr. Das verhindert Ärgerlichkeiten und Unfälle, fördert die Gesundheit und schont zugleich das Klima“, ist Mobilitätslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe überzeugt.

Den Ausbau der Infrastruktur hat Sport- und Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler auf der Agenda: „Unser Ziel ist es, Tirol auf allen Ebenen noch radfahrfreundlicher zu machen. Die gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer kann durch nichts ersetzt werden. Klar ist, dass Radwege die Sicherheit erheblich erhöhen. Anlässlich der Rad-WM haben wir die Tiroler Radwegeoffensive gestartet und diese zeigt bereits Wirkung: über 80 Kilometer Radwege wurden bislang saniert, neu gebaut oder befinden sich gerade in Bau. Weitere 155 Kilometer sind in Planung.“ Derzeit gibt es in Tirol rund 1.000 Kilometer Radwege.

Unfälle mit Fahrradbeteiligung deutlich gestiegen
Laut Statistik der Landespolizeidirektion Tirol ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Fahrradbeteiligung sowie die Zahl der verletzten RadfahrerInnen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2017 hat es in Tirol rund 1.100 Verkehrsunfälle mit Fahrradbeteiligung gegeben – darunter fünf tödlich verunglückte RadfahrerInnen. Der Anteil an den Gesamtunfällen liegt damit bereits bei 27 Prozent. Die am stärksten betroffenen Altersgruppen sind die 45- bis 60-Jährigen sowie Personen über 65, die jeweils 27 bzw. 19 Prozent ausmachen. „Über 70 Prozent der Verkehrsunfälle mit Fahrradbeteiligung ereignen sich auf Straßen in Ortsgebieten. Unfallursachen sind hauptsächlich Ablenkung, nicht angepasste Geschwindigkeit und Vorrangverletzung“, erläutert Oberst Günther Salzmann von der Landespolizeidirektion Tirol die Hintergründe.

 

 

 

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