Am Panda kommt in Sichuan niemand vorbei - Bundespräsident Alexander Van der Bellen will
die kuscheligen "Auslandsösterreicher" besuchen
Chendu/Wien (apa/prk) - Geradezu "bärig" war die Stimmung am 11. 04. in Chengdu, wo Bundespräsident
Alexander Van der Bellen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenministerin Karin Kneissl ein österreichisches
Generalkonsulat eröffnete. Am Pandabär kam nämlich kaum einer der Redner vorbei.
Chengdu ist die Hauptstadt der Provinz Sichuan, die als Heimat der Pandas gilt. Am Donnerstag wird Alexander Van
der Bellen daher im Du Jiangyan Panda Park vorbeischauen, wo auch die drei Bären leben, die im Tiergarten
Schönbrunn geboren worden waren und später wieder nach China zurückkehrten.
"Ich werde diesen Auslandsösterreichern einen Besuch abstatten", sagte Bundespräsident Van
der Bellen und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Ebenso wie Bundeskanzler Kurz, der die Pandas als Mitglieder
"der österreichischen Expertenriege" in China bezeichnete. Heftigen Applaus gab es dafür für
Außenministerin Kneissl, die ihrer Tradition treu blieb und die Anwesenden auf Chinesisch begrüßte.
Mit einer Fläche von 485.000 Quadratkilometern und einer Bevölkerung von ca. 92 Millionen Einwohnern
gehört Sichuan zu den vier bevölkerungsreichsten Provinzen Chinas. Mit Umland kommt die rasant wachsende
Stadt Chengdu auf rund 14 Millionen Einwohner, sie gilt als Wirtschaftsmotor und Tor zum westchinesischen Markt.
Daher fand am Mittwoch auch ein bilaterales Wirtschaftsforum in Chengdu statt.
Das neue Generalkonsulat hat zwar noch kein eigenes Büro oder Gebäude, daher wurde die Eröffnung
in einem Hotel vorgenommen. Unterbringung und Betrieb sollen in enger Kooperation mit dem ebenfalls neuen Außenwirtschaftszentrum
der WKÖ in Chengdu erfolgen.
Im späteren Verlauf des Nachmittags traf Alexander Van der Bellen auch noch ranghohe Vertreter der Provinzregierung
Sichuans. Am Donnerstag wird der Bundespräsident neben dem Panda-Reservat auch das Stadtentwicklungsgebiet
Tian Fu New Area besuchen. Für dieses stand die Seestadt Aspern Modell, wie Botschafter Stift berichtete.
Chinesische Experten hätten zum Studium auch dieses neue Wiener Stadtviertel besucht. Der kleine Unterschied:
In Tian Fu sollen einmal sechs Millionen Menschen leben.
Am Donnerstag wird Alexander Van der Bellen am letzten Tag seiner ausgiebigen China-Reise noch den ersten ÖBB-Güterzug
von Chengdu in Richtung Wien verabschieden. Die Bundesbahnen haben während des österreichischen Staatsbesuchs
nämlich mehrere Kooperationen zwischen der ÖBB-Güterverkehrssparte Rail Cargo Group (RCG) und Unternehmen
der chinesischen Transportwirtschaft geschlossen.
Am Abend des 10. April hatte Bundespräsident Van der Bellen in Boao auf der Tropeninsel Hainan im Südchinesischen
Meer am dortigen Wirtschaftsforum eine Rede gehalten. Zudem nahm er am Abend an einer Launching Ceremony der neuen
Flugverbindung zwischen der chinesischen Industriemetropole Shenzhen und Wien teil. Zudem wurde er gemeinsam mit
Sebastian Kurz und Karin Kneissl über den Bau eines Spitals in der Inselhauptstadt Haikou informiert, an dem
die Firma VAMED maßgeblich beteiligt ist.
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