Wien (rk) - Wien steht nach Paris und London bereits an dritter Stelle der von ChinesInnen meistbesuchten Reiseziele
in Europa. Seit 2008 sind chinesische Nächtigungen in Wien um 500 % gewachsen, der Netto-Nächtigungsumsatz
der Hotellerie um mehr als 600 %. Im April wirbt der WienTourismus mit einer B2B-Roadshow und einer Publikums-Kampagne
rund um Gustav Klimts „Der Kuss“ in China. Zwei neue wöchentliche Wien-Direktflüge aus Shenzen wirken
ab Oktober 2018 zusätzlich als Triebfeder für touristisches Wachstum.
Wien steht bei den ChinesInnen hoch im Kurs. Im Vorjahr hat Chinas größtes Online-Reiseportal „Ctrip“
die Stadt als „Best Luxury Tourist Destination“ ausgezeichnet. Mit 440.000 Nächtigungen und einer Wachstumsrate
von 34 % im Jahr 2017 ist China bereits Wiens siebtstärkster Herkunftsmarkt. Der Großraum Wien (Greater
Vienna) zählte 2017 – gleich nach London und Paris – sogar zum am drittstärksten besuchten Städteziel
chinesischer Gäste in Europa. „Wien ist in China eine bestens eingeführte Marke,“ weiß Norbert
Kettner, Direktor des WienTourismus. Schon seit den späten 90ern hat der WienTourismus China im Fokus – im
April startet er neuerlich eine B2B-Roadshow und dazu eine Publikumskampagne auf mehreren asiatischen Märkten.
„Wien ist in den so genannten ‚Big Four‘ – Shanghai, Beijing, Guangzhou, Shenzhen – ein Begriff, daher sind wir
vor etwa drei Jahren dazu übergegangen, auch weitere Metropolen mit Wachstumspotenzial gezielt zu bearbeiten“,
erklärt Kettner. Zusammen mit Wiener Partnern, Austrian Airlines und weiteren Carriern präsentiert der
WienTourismus seine Stadt derzeit – zwischen 16. und 20. April – in Shanghai, Hongkong, Chengdu und Guangzhou bei
Reiseveranstaltern, schult deren Produktkenntnisse und stellt aktuelle Highlights ins Rampenlicht. Per Direktflug
ist Wien bereits aus Peking, Shanghai und Hongkong erreichbar. Zweimal wöchentlich soll es nun ab Oktober
2018 von Hainan Airlines aus Shenzen angeflogen werden.
Honeymoon und Klimt: Starke Zugpferde
ChinesInnen lieben Wien als Honeymoon-Destination, für sein imperiales Erbe sowie sein Musik- und Kulturangebot.
„Unser Schwerpunkt 2018 zur Wiener Moderne bietet einen weiteren Anknüpfungspunkt für eine B2C-Kampagne:
Mit Gustav Klimts ‚Der Kuss‘ als Publikumsmagnet – oft kopiert, doch nur in Wien im Original zu sehen – sprechen
wir die kunstaffine Zielgruppe in China, Japan und Südkorea an“, so Kettner. Mittels zugespitzter Digitalkampagne
mit verschiedenen Videos zu Klimts Kuss im Zentrum, verstärkt durch die wichtigsten sozialen Medien, ausgewählte
Influencer und Out-of-Home-Medien fordert Wien auf, das Original in der Österreichischen Galerie Belvedere
aufzusuchen. Kooperationen mit Medien und Luxusreiseveranstaltern verstärken in den kommenden Wochen und Monaten
die Wiener Botschaft zusätzlich.
Tourismusbranche auf chinesischen Gast eingestellt
Bis 2004 unterlag Reisen in China restriktiven Auflagen – auch Publikumswerbung war untersagt. „Wien war dennoch
in der Marktbearbeitung sehr aktiv, etwa über Multiplikatoren wie Reiseveranstalter und Medien, was auch den
Boden für die heutigen Erfolge aufbereitet hat“, so Kettner. Für Wien kann er seit 2008 auf ein Wachstum
von 500 % auf 440.000 Nächtigungen und bei den Netto-Nächtigungsumsätzen der Beherbergungsbetriebe
– aufgrund des dynamischen Wachstums in den oberen Hotelkategorien – ein Plus von mehr als 600 % auf 23,7 Mio.
Euro verweisen. Um Wiens Betriebe fit für die Anforderungen der chinesischen Gäste zu machen, lud der
WienTourismus 2016 VertreterInnen der Wiener Tourismusbranche zu einem China-Symposium, um sie bei der Produktentwicklung
zu unterstützen. Eine eigene Infobroschüre klärt über Dos und Don’ts im Umgang mit dem chinesischen
Gast auf. „Verbesserungen bei der Vergabe von Visa und die Verbreitung von Bezahlsystemen wie Alipay – einer in
China breit genutzten Lösung im Mobile-Payment-Bereich, die Bezahlen mittels QR-Code ohne Hantieren mit fremder
Währung ermöglicht – optimieren das Reiseerlebnis zusätzlich“, so Kettner. „China ist zum weltgrößten
Reisemarkt herangewachsen. Mit dem Steigen der Haushaltseinkünfte bis 2020 soll die Anzahl der Auslandsreisen
auf 200 Millionen jährlich steigen – Wien ist schon heute China-fit und kann dieses Potenzial voll ausschöpfen“,
schließt Kettner.
|