Haslauer und Stöckl: Neues Angebot für Kinder und Jugendliche mit Krebs oder Stoffwechselerkrankungen
Salzburg (lk) - Am 9. April wurde in St. Veit im Pongau die erste familienorientierte Kinder- und Jugendrehabilitation
für Onkologie und Stoffwechselerkrankungen in Österreich eröffnet. Sie trägt den Namen Leuwaldhof.
82 Betten stehen hier für Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien zur Verfügung. Das Projekt ist in
Kompetenzpartnerschaft vom führenden Gesundheitsdienstleister VAMED und den Salzburger Landeskliniken (SALK)
realisiert worden. "Die Eröffnung des Leuwaldhofs ist ein Meilenstein im österreichischen Gesundheitssystem",
so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Der Leuwaldhof wurde in der Rekordzeit von nur zehn Monaten errichtet. Die Einrichtung vereint höchste medizinisch-therapeutische
Kompetenz mit einer besonders familiengerechten Architektur und ist damit eine der modernsten Kinder- und Jugend-Rehakliniken
Europas. "Gemeinsam sind wir löwenstark!", lautet das Motto, unter dem Kinder und ihre Familien
den Weg zurück in ein weitgehend normales Alltagsleben finden.
Mehr als 1.700 Arbeitsplätze für die Region
"Ich bin stolz darauf, dass wir in Salzburg mit der neuen familienorientierten Kinderrehabilitation ein einzigartiges
Gesundheitsangebot geschaffen haben. Das Land Salzburg und die Salzburger Landesklinken unterstreichen damit einmal
mehr die Kompetenz im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin. Gleichzeitig stärken wir die Region auch wirtschaftlich.
In den drei Sonnenterrassen-Gemeinden St. Veit, Schwarzach und Goldegg sind bereits 1.700 Arbeitsplätze im
Gesundheitssektor entstanden. Durch die Kinderreha kommen noch einmal 40 Vollzeitarbeitsplätze dazu",
so der Landeshauptmann.
13 Millionen Euro investiert
"Das Land Salzburg konnte sich gemeinsam mit den Partnern VAMED und SALK im Tauziehen um den österreichweiten
Standort für diese Kinder-Reha durchsetzen", so Landeshauptmann-Stellvertreter und Gesundheitslandesrat
Christian Stöckl." Die Konkurrenz war sehr groß und ich habe mich persönlich immer wieder
auf höchster Ebene für den Standort Salzburg stark gemacht. Die neue Einrichtung, in die 13 Millionen
Euro investiert wurden, kann heute nach nur rund zehnmonatiger Bauzeit offiziell eröffnet werden. Der Leuwaldhof
bietet Kindern und Jugendlichen sowie ihren Angehörigen eine maßgeschneiderte Umgebung, um mit den Folgen
einer onkologischen Erkrankung oder einer chronischen Stoffwechselerkrankung bestmöglich umgehen zu können.
Mit der medizinisch-psychiatrischen Rehabilitation, der onkologischen Rehabilitation und nun der Kinderrehabilitation
ist St. Veit im Pongau der größte Reha-Standort Salzburgs", so Stöckl.
In zehn Monaten realisiert
"Als führender Gesundheitsdienstleister haben wir unsere weltweite Kompetenz in der Planung, Errichtung
und dem Betrieb von Gesundheitseinrichtungen mit dem Know-how der Salzburger Landeskliniken zusammengeführt.
Nach dem grünen Licht für die Realisierung der Kinder-Reha in St. Veit haben wir dieses Projekt gemeinsam
effizient und qualitätsbewusst in nur zehn Monaten als Neubau realisiert. In bester Zusammenarbeit mit dem
Land Salzburg und dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger haben wir ein einzigartiges familienorientiertes
Rehabilitationsangebot für Kinder und Jugendliche mit Krebs oder Stoffwechselerkrankungen geschaffen",
so Ernst Wastler, Vorstandsvorsitzender der VAMED AG.
Unbürokratischer Zugang
"Erst Ende Mai vergangenen Jahres waren wir hier zum gemeinsamen Spatenstich – nun ist die Inbetriebnahme
des Leuwaldhofs bereits in greifbarer Nähe. Mit der ersten familienorientierten Kinderreha in Österreich
schließen wir eine wichtige Versorgungslücke im heimischen Gesundheitssystem. Die Versicherungsträger
werden mit raschen und unbürokratischen Bewilligungen der Reha ihren Beitrag dazu leisten", erklärte
Alexander Biach, Vorsitzender des Hauptverbands der Österreichischen Sozialversicherungsträger.
Umfassende Kooperationen
Der Leuwaldhof bietet den jungen Patientinnen und Patienten erstklassige medizinische Versorgung in einer Umgebung,
die dazu anregt, sich wieder der Außenwelt zuzuwenden und aktiv am Leben teil zu haben. Bereits in der Planungsphase
wurden Expertinnen und Experten und Betroffene miteinbezogen, um ein Angebot zu schaffen, bei dem medizinische
und therapeutische Kompetenz sowie die architektonische Gestaltung bestmöglich ineinandergreifen. So brachten
Top-Expertinnen und -Experten des St. Anna Kinderspitals in Wien und der Universitätsklinik für Kinder-
und Jugendheilkunde der Salzburger Landeskliniken ihr Know-how genauso ein wie Vertreterinnen und Vertretern der
Kinderkrebshilfe oder von Selbsthilfegruppen.
Medizinisches Backup
"Mit unserem umfassenden Wissen zu onkologischen Erkrankungen bzw. Stoffwechselerkrankungen bilden wir nicht
nur das medizinische Backup für die Kinderreha St. Veit. Wir bringen vor allem unser Wissen ein, auch aus
unseren bisherigen Projekten im Bereich der Kinderrehabilitation. Ich habe mich persönlich sehr intensiv für
den Leuwaldhof engagiert und freue mich, dass es gelungen ist, ein so schönes Haus mit einem ganzheitlichen
medizinischen und therapeutischen Konzept zu errichten", so Wolfgang Sperl, Leiter der Salzburger Universitätsklinik
für Kinder- und Jugendheilkunde.
Familienorientierung im Fokus
Die Familienorientierung ist das zentrale Element im Leuwaldhof. Die angebotenen therapeutischen Maßnahmen
drehen sich erstmals nicht nur um das erkrankte Kind, sondern um die gesamte Familie, die gemeinsam mit dem Kind
in die Reha-Einrichtung aufgenommen wird. Die Familien sollen als unterstützende Systeme gestärkt werden.
Dazu ist es auch wichtig, Symptome, die bei den Angehörigen in Folge der Erkrankung aufgetreten sind, zu erkennen
und zu behandeln.
Gemeinsam löwenstark
Ganz nach dem Motto "Gemeinsam sind wir löwenstark!" vermitteln die Umgebung und die räumliche
Gestaltung Geborgenheit und Zuversicht. Der Leuwaldhof bietet einen Rahmen, in dem Familien sich zurückziehen
und wieder neu aufstellen können. Geschwister, die durch Krankenhausaufenthalte getrennt wurden, finden in
gemeinsamen Kinderzimmern wieder zueinander.
Patientinnen und Patienten, die ihre Behandlung als Kinder begonnen und als Jugendliche abgeschlossen haben, bekommen
Anregungen, um wichtige Entwicklungsschritte nachzuholen, wieder Anschluss an das Familiensystem zu finden und
sich mit Gleichaltrigen anzufreunden. Sensorische Elemente, Graffitikunst oder Wandspiele sowie ein Erlebnisspielplatz
und ein Sportplatz regen die körperliche und geistige Regeneration an. Durch eine Kooperation mit der Landesheilstättenschule
Salzburg ist für die schulische Anbindung gesorgt. Kleineren Kindern wird der Kindergartenbesuch durch eigenes
Personal des Leuwaldhofs ermöglicht.
VAMED und SALK – Vorreiter in der Rehabilitation und Onkologie
Mit dem 2009 eröffneten Sonnberghof in Bad Sauerbrunn (Burgenland) und der 2014 eröffneten onkologischen
Rehabilitation St. Veit im Pongau leistete die VAMED Pionierarbeit in der Nachbehandlung von Krebspatientinnen
und -patienten. Die Salzburger Landeskliniken (SALK) sind mit dem Salzburger Universitätsklinikum österreichweit
Vorreiter in der Krebsforschung und -therapie. Seit 2010 betreibt das Uniklinikum auch eine Kinderneuro-Rehabilitationsstation,
die österreichweit eine einzigartige Nachsorge für Kinder- und Jugendliche nach schweren Erkrankungen
und Unfällen mit Verletzungen des Gehirns und des Nervensystems bietet.
An der Errichtungs- und Betreibergesellschaft der Kinder- und Jugendrehabilitation in St. Veit ist die VAMED mit
76 Prozent und die SALK mit 24 Prozent beteiligt. VAMED und SALK haben rund 13 Millionen Euro in die neue Einrichtung
investiert. Finanzierungspartner ist die Raiffeisen-Leasing GmbH.
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