Hochrangiges Arbeitstreffen zu Zielen
 des österreichischen EU-Vorsitzes

 

erstellt am
23. 04. 18
13:00 MEZ

Brüssel/Wien (bmi) - Zur Vorbereitung auf den österreichischen Vorsitz im Rat der Europäischen Union traf Innenminister Herbert Kickl den Generalsekretär der Europäischen Kommission Martin Selmayr sowie die Kabinettschefin von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, Clara Martinez Alberola, am 20. April zu einem Arbeitsgespräch in Wien.

"Den Vorsitz im Rat der Europäischen Union wollen wir nützen, um das Vertrauen der Menschen in die EU zurückzugewinnen", sagte Innenminister Herbert Kickl anlässlich des Besuchs der ranghohen Vertreter der Europäischen Kommission. "Wir wollen einen grundlegenden Beitrag für eine gute, über unseren Vorsitz hinausreichende Entwicklung leisten. Dafür braucht es einen offensiven Zugang, weil sich die Debatte über die Zukunft der Europäischen Union weiter zuspitzen wird."

Der Innenminister informierte den Generalsekretär Martin Selmayr und die Kabinettschefin des Kommissionspräsidenten, Clara Martinez Alberola, über die Ziele und Schwerpunkte der kommenden Ratspräsidentschaft. "Wir arbeiten auf eine bürgernahe, krisenfeste und zukunftsfähige Sicherheitsunion hin und werden zwischen den Mitgliedsstaaten mit ihren unterschiedlichen Interessen sowie zwischen nationalen Behörden, EU-Agenturen und Drittstaaten als Brückenbauer agieren", erklärte Kickl. Es sei wichtig, so rasch wie möglich die wesentlichen Eckpfeiler für ein krisenfestes europäisches Asylsystem zu schaffen. Den Rahmen dafür bildet der "Wiener Prozess", ein neues Mehr-Präsidentschaften-Format, das traditionelle mitteleuropäische Partner mit früheren und künftigen EU-Vorsitzländern vernetzt.

Zum Vorschlag der Europäischen Kommission zur Ausdehnung der Binnengrenzkontrollen betonte Kickl, dass man auf Bedrohungen flexibel reagieren können müsse. "Eine strikte Begrenzung der Gesamtdauer von Kontrollen ist nicht zielführend, weil Bedrohungslagen nicht zeitlich begrenzbar sind." Außerdem sollten letztlich die Mitgliedsstaaten über die Wiedereinführung bzw. Verlängerung von Grenzkontrollen entscheiden können, da sie für die innere Sicherheit in ihrem Staatsgebiet allein verantwortlich seien, sagte der Innenminister.

Weitere Themen des Arbeitsgesprächs waren die Stärkung der operativen Polizei-Zusammenarbeit, die Gewährleistung der Rechte und Freiheiten in der digitalen Welt sowie die Verhinderung der Radikalisierung und Extremismus-Prävention.

Österreich übernimmt mit 1. Juli 2018 für sechs Monate den Vorsitz im Rat der Europäischen Union. Die Schwerpunkte im Bereich Inneres sind der Europäische Grenzschutz und ein krisenfestes Asylsystem, Terrorismusbekämpfung und die Bekämpfung organisierter Kriminalität, digitale Sicherheit sowie die Verbesserung des Informationsaustausches zwischen den Strafverfolgungsbehörden.

 

 

 

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