Eisenstadt zum Anbeißen

 

erstellt am
23. 04. 18
13:00 MEZ

Urban Gardening offiziell in Betrieb
Eisenstadt (magistrat) - Für Eisenstadts Hobbygärtner fällt der Startschuss für das Urban Gardening Projekt in der burgenländischen Landeshauptstadt. Auf einem Gelände in der Ruster Straße wurden insgesamt 32 Parzellen angelegt, die Flächen werden morgen (Samstag) übergeben. Ab sofort kann nach Herzenslust gegartelt und gepflanzt werden.

Das gesamte Urban Gardening Gelände umfasst 1.737 m², auf dem insgesamt 32 Parzellen mit einer Größe von jeweils 20m² angelegt wurden. Eine Parzelle wird als Schaugarten betreut und eine Parzelle fungiert als Blumenbeet. Nach einer öffentlichen Einladung an die Eisenstädter Bevölkerung und einer Auftaktveranstaltung im Rathaus, bei der die Interessierten über alle Details des Projektes informiert wurden, verblieben nun 30 Urban Gardener, die ab Samstag mit der Arbeit beginnen.

Mir war es wichtig, die Bevölkerung in dieses Projekt einzubinden und freue mich sehr, dass das Interesse an Urban Gardening in Eisenstadt so groß ist", sagt Bürgermeister Thomas Steiner und erläutert weiter: "Wir wollen jenen Personen, denen bisher keine Flächen zum ‚Garteln' zur Verfügung standen, die Möglichkeit geben, ihr eigenes Gemüse in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten selbst anzubauen."

"Das Urban Gardening - Projekt soll auch der zunehmenden Versiegelung und Verdichtung des städtischen Raumes und der zunehmenden Entfremdung von Mensch und Natur entgegenwirken", so Umweltgemeinderat Gerald Hicke. "Die direkte oder indirekte Beschäftigung mit der Urproduktion von Lebensmitteln im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes soll dieses Projekt zum Erfolg führen."

Das Projekt wurde vorerst für drei Jahre geplant. Die Gesamtkosten dafür betragen 103.000 Euro, wobei der größte Teil davon im ersten Jahr (2018) für die Errichtung und den Projektstart in der Höhe von 50.000 Euro budgetiert wurden.

Unterstützt wird das Projekt von der Lokalen Aktionsgruppe (kurz: LAG) nordburgenland plus, die für die Umsetzung des EU-Förderprogramms LEADER verantwortlich zeichnet. Hier werden Mitteln in der Höhe von rund 23.000 Euro ausgelöst.

Als Obmann des Fördervereins begrüßt Landtagspräsident Christian Illedits das Mehr an Lebensqualität und das Mehr an biologischer Vielfalt, als Resultate des Projekts. Darüber hinaus erfülle es eine soziale und ökologische Funktion und leiste einen Beitrag zum Klimaschutz, so Illedits: "Über das Mittel zum Zweck der Selbstversorgung hinaus, versteht sich Urban Gardening als Trend und Lifestyle einer Generation mit einem hohen ökologischen Bewusstsein." Diesen gelte es durch Bottom Up-Maßnahmen politisch zu unterstützen, betont der LAG-Obmann die Relevanz der Sensibilisierungsarbeit im Bereich der Nachhaltigkeit.

Obmann-Stv. Rudolf Strommer ergänzt: "Bei den Förderungen setzen wir immer wieder Schwerpunkte auf die Themen Natur und Soziales. Das Urban Gardening Projekt in Eisenstadt erfüllt die Kriterien hervorragend und verbindet nicht nur die Menschen, sondern hat auch einen nachhaltigen Effekt auf das Klima und die Umwelt."

Professionelle Betreuung & fachmännische Begleitung
Zum Gelingen beitragen wird auch die aktive Projektbegleitung durch DI Manfred Cadilek, der das Konzept erarbeitet hat. Er wird vor allem für die Pächter als Ansprechperson vor Ort zur Verfügung stehen, das Schaubeet betreuen und einen wöchentlichen Newsletter an alle interessierten Gärtner aussenden. Zusätzlich werden Workshops und Vorträge angeboten.

DI Manfred Cadilek und Stadtgärtnermeister Josef Kornfeld gaben den künftigen Hobbygärtnern bereits bei der Auftaktveranstaltung im Rathaus vor wenigen Wochen wichtige Tipps zur Bewirtschaftung des Beetes. Durch den Erfahrungsaustausch mit den anderen Parzellenbesitzern, gemeinsamen Workshops unter fachmännischer Anleitung und einem regelmäßigen Newsletter mit Gartl-Tipps soll auch Einsteigern eine erfolgreiche Ernte sicher sein. Eines der Beete wird deshalb auch als Schaubeet genützt, um die Vielfalt der Möglichkeiten zu zeigen.

Die Planung und Umsetzung des Projektes erfolgte durch die Mitarbeiter des Magistrats Eisenstadt selbst. Urban Gardening ist eine weitere Maßnahme im Rahmen von "Eisenstadt - Tut mir gut", bei dem bereits im Vorjahr, aber auch dieses Jahr u.a. die Schmetterlingswiesen angelegt werden. Federführend dafür sind die Geschäftsbereiche Generationen und Wirtschaftsbetriebe mit Sigrid Bayer und Stadtgärtnermeister Josef Kornfeld. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe haben mit Unterstützung von Fremdfirmen das Urban Gardening Gelände angelegt.

Ein besonderer Eye-Catcher soll das "Urban Gardening - Haus" sein, dass von Künstlern rund um Victor Sales entsprechend dem Thema gestaltet wurde. Die gestaltete Hausfassade spiegelt die Impressionen der Natur wider und soll den Betrachter mit floralen Themen und Urwald-Motiven einladen, ihrer Kreativität auch bei der Gartenarbeit freien Lauf zu lassen.

Kooperation mit heimischen Gärtnern
Das Projekt wird von der Stadt gemeinsam mit den Kooperationspartnern "Maly Gartengestaltung" und der "Gärtnerei Horvath" unterstützt. So wurde von den Eisenstädter Unternehmern eine Grundausstattung für das Urban Gardening - Gelände zur Verfügung gestellt. Die Pächter werden neben Vergünstigungen beim Einkauf auch mit einem Startpaket an Bio-Dünger und Pflanzen ausgestattet.


Die jährlichen Kosten für die Pächter betragen pro Parzelle (ca. 20m²) € 150,- / Saison. Inbegriffen dafür sind auch Bewässerung, Workshops, Coaching, Unterbringung der Gartenwerkzeuge, etc.

"Ich wünsche allen viel Freude mit ihrem Beet mitten in der Stadt und natürlich eine erfolgreiche Ernte von knackigem Gemüse direkt aus Eisenstadt", so Steiner abschließend.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.eisenstadt.at

 

 

 

 

 

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