Urban Gardening offiziell in Betrieb
Eisenstadt (magistrat) - Für Eisenstadts Hobbygärtner fällt der Startschuss für das
Urban Gardening Projekt in der burgenländischen Landeshauptstadt. Auf einem Gelände in der Ruster Straße
wurden insgesamt 32 Parzellen angelegt, die Flächen werden morgen (Samstag) übergeben. Ab sofort kann
nach Herzenslust gegartelt und gepflanzt werden.
Das gesamte Urban Gardening Gelände umfasst 1.737 m², auf dem insgesamt 32 Parzellen mit einer Größe
von jeweils 20m² angelegt wurden. Eine Parzelle wird als Schaugarten betreut und eine Parzelle fungiert als
Blumenbeet. Nach einer öffentlichen Einladung an die Eisenstädter Bevölkerung und einer Auftaktveranstaltung
im Rathaus, bei der die Interessierten über alle Details des Projektes informiert wurden, verblieben nun 30
Urban Gardener, die ab Samstag mit der Arbeit beginnen.
Mir war es wichtig, die Bevölkerung in dieses Projekt einzubinden und freue mich sehr, dass das Interesse
an Urban Gardening in Eisenstadt so groß ist", sagt Bürgermeister Thomas Steiner und erläutert
weiter: "Wir wollen jenen Personen, denen bisher keine Flächen zum ‚Garteln' zur Verfügung standen,
die Möglichkeit geben, ihr eigenes Gemüse in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten selbst anzubauen."
"Das Urban Gardening - Projekt soll auch der zunehmenden Versiegelung und Verdichtung des städtischen
Raumes und der zunehmenden Entfremdung von Mensch und Natur entgegenwirken", so Umweltgemeinderat Gerald Hicke.
"Die direkte oder indirekte Beschäftigung mit der Urproduktion von Lebensmitteln im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes
soll dieses Projekt zum Erfolg führen."
Das Projekt wurde vorerst für drei Jahre geplant. Die Gesamtkosten dafür betragen 103.000 Euro, wobei
der größte Teil davon im ersten Jahr (2018) für die Errichtung und den Projektstart in der Höhe
von 50.000 Euro budgetiert wurden.
Unterstützt wird das Projekt von der Lokalen Aktionsgruppe (kurz: LAG) nordburgenland plus, die für die
Umsetzung des EU-Förderprogramms LEADER verantwortlich zeichnet. Hier werden Mitteln in der Höhe von
rund 23.000 Euro ausgelöst.
Als Obmann des Fördervereins begrüßt Landtagspräsident Christian Illedits das Mehr an Lebensqualität
und das Mehr an biologischer Vielfalt, als Resultate des Projekts. Darüber hinaus erfülle es eine soziale
und ökologische Funktion und leiste einen Beitrag zum Klimaschutz, so Illedits: "Über das Mittel
zum Zweck der Selbstversorgung hinaus, versteht sich Urban Gardening als Trend und Lifestyle einer Generation mit
einem hohen ökologischen Bewusstsein." Diesen gelte es durch Bottom Up-Maßnahmen politisch zu unterstützen,
betont der LAG-Obmann die Relevanz der Sensibilisierungsarbeit im Bereich der Nachhaltigkeit.
Obmann-Stv. Rudolf Strommer ergänzt: "Bei den Förderungen setzen wir immer wieder Schwerpunkte auf
die Themen Natur und Soziales. Das Urban Gardening Projekt in Eisenstadt erfüllt die Kriterien hervorragend
und verbindet nicht nur die Menschen, sondern hat auch einen nachhaltigen Effekt auf das Klima und die Umwelt."
Professionelle Betreuung & fachmännische Begleitung
Zum Gelingen beitragen wird auch die aktive Projektbegleitung durch DI Manfred Cadilek, der das Konzept erarbeitet
hat. Er wird vor allem für die Pächter als Ansprechperson vor Ort zur Verfügung stehen, das Schaubeet
betreuen und einen wöchentlichen Newsletter an alle interessierten Gärtner aussenden. Zusätzlich
werden Workshops und Vorträge angeboten.
DI Manfred Cadilek und Stadtgärtnermeister Josef Kornfeld gaben den künftigen Hobbygärtnern bereits
bei der Auftaktveranstaltung im Rathaus vor wenigen Wochen wichtige Tipps zur Bewirtschaftung des Beetes. Durch
den Erfahrungsaustausch mit den anderen Parzellenbesitzern, gemeinsamen Workshops unter fachmännischer Anleitung
und einem regelmäßigen Newsletter mit Gartl-Tipps soll auch Einsteigern eine erfolgreiche Ernte sicher
sein. Eines der Beete wird deshalb auch als Schaubeet genützt, um die Vielfalt der Möglichkeiten zu zeigen.
Die Planung und Umsetzung des Projektes erfolgte durch die Mitarbeiter des Magistrats Eisenstadt selbst. Urban
Gardening ist eine weitere Maßnahme im Rahmen von "Eisenstadt - Tut mir gut", bei dem bereits im
Vorjahr, aber auch dieses Jahr u.a. die Schmetterlingswiesen angelegt werden. Federführend dafür sind
die Geschäftsbereiche Generationen und Wirtschaftsbetriebe mit Sigrid Bayer und Stadtgärtnermeister Josef
Kornfeld. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe haben mit Unterstützung von Fremdfirmen
das Urban Gardening Gelände angelegt.
Ein besonderer Eye-Catcher soll das "Urban Gardening - Haus" sein, dass von Künstlern rund um Victor
Sales entsprechend dem Thema gestaltet wurde. Die gestaltete Hausfassade spiegelt die Impressionen der Natur wider
und soll den Betrachter mit floralen Themen und Urwald-Motiven einladen, ihrer Kreativität auch bei der Gartenarbeit
freien Lauf zu lassen.
Kooperation mit heimischen Gärtnern
Das Projekt wird von der Stadt gemeinsam mit den Kooperationspartnern "Maly Gartengestaltung" und
der "Gärtnerei Horvath" unterstützt. So wurde von den Eisenstädter Unternehmern eine Grundausstattung
für das Urban Gardening - Gelände zur Verfügung gestellt. Die Pächter werden neben Vergünstigungen
beim Einkauf auch mit einem Startpaket an Bio-Dünger und Pflanzen ausgestattet.
Die jährlichen Kosten für die Pächter betragen pro Parzelle (ca. 20m²) € 150,- / Saison. Inbegriffen
dafür sind auch Bewässerung, Workshops, Coaching, Unterbringung der Gartenwerkzeuge, etc.
"Ich wünsche allen viel Freude mit ihrem Beet mitten in der Stadt und natürlich eine erfolgreiche
Ernte von knackigem Gemüse direkt aus Eisenstadt", so Steiner abschließend.
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