Linz (jku) - 21.530 Kinder und Jugendliche haben bisher im Open Lab der Johannes Kepler Universität Linz
unter fachkundiger Anleitung chemische Experimente durchgeführt und so ihr Interesse an Naturwissenschaften
entdeckt. Zum Vergleich: Ins Linzer Stadion passen 21.005 Menschen. Das erfolgreiche Projekt wurde nun um weitere
vier Jahre verlängert.
2013 starteten JKU, Borealis und Land Oberösterreich selbst ein Experiment: SchülerInnen, aber auch bereits
Kindergartenkinder sollten die spannende Welt der Naturwissenschaften entdecken. Nicht durch Vorträge oder
Belehrungen über hervorragende Karrierechancen, sondern durch eigenes Erleben. Das JKU Open Lab war geboren.
Chemie und Riecher stimmten: Sieben Gruppen pro Woche führen seitdem unter Anleitung von JKU-ForscherInnen
altersgerechte Experimente durch. „Wir kommen allerdings beim Andrang nicht hinterher – die Auslastung beträgt
135 Prozent“, zieht Dr.in Silke Renger, die das Lab leitet, Bilanz.
„Neue Entdeckungen haben alle denselben Anfang: eine Frage, die ein neugieriger Mensch stellt“, erklärt JKU-Rektor
Meinhard Lukas. „Und niemand ist neugieriger und wissbegieriger als Kinder. Hier setzen wir an. Nur wenn wir früh
das Interesse und die Begeisterung für Technik und Naturwissenschaften wecken, sorgen auch in Zukunft künftig
genügend exzellente WissenschafterInnen für gesellschaftlichen Fortschritt.“
Mädchen in der Überzahl
Besonders erfreulich: Während Frauen in Forschung und Wissenschaft derzeit noch unterrepräsentiert sind,
besteht für die nächste Generation Hoffnung. Mit 11.197 TeilnehmerInnen stellen Mädchen 52 Prozent
der Nachwuchs-ChemikerInnen gegenüber 10.333 Burschen (48 Prozent).
„Bereits seit einigen Jahren unterstützen wir Initiativen im Bereich Bildung“, erklärt Mark Garrett,
Vorstandsvorsitzender von Borealis. „Mit unserem Engagement möchten wir jüngere Generationen für
Forschung und Naturwissenschaften begeistern und einen wertvollen Beitrag für einen bewussten Umgang mit Ressourcen
und der Umwelt leisten. Ich freue mich sehr, dass das Fortbestehen des JKU Open Lab in Linz nun für vier weitere
Jahre gesichert ist. Denn unsere Gesellschaft benötigt dringend ausgebildete Fachkräfte und WissenschafterInnen,
die mit Begeisterung an innovativen Lösungen für unsere Zukunft arbeiten.“
Um die Wirksamkeit der Sponsoringaktivitäten zu erhöhen und diese bestmöglich an der Nachhaltigkeitsstrategie
auszurichten, konzentriert sich Borealis bei Projekten, die finanziell durch den Borealis Social Fund unterstützt
werden, auf drei Bereiche:
- Ausbildung und soziale Integration
- Wasser und Sanitäranlagen (Water for the World)
- Ressourceneffizienz sowie Vermeidung von Kunststoffmüll
in den Meeren
„Die jungen EntdeckerInnen von heute sind die ForscherInnen und TechnikerInnen von morgen. Das JKU Open Lab macht
Naturwissenschaften greifbar und es deshalb eine wesentliche Initiative, um unsere Kinder für Forschung und
Technik zu begeistern. Die Verlängerung um weitere vier Jahre unterstreicht daher die hervorragende Arbeit,
die bisher im JKU Open Lab geleistet worden ist. Zugleich ist das ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Absicherung
des Wirtschafts- und Forschungsstandortes Oberösterreich mit qualifizierten Fachkräften“, unterstreicht
Wirtschafts- und Forschungsreferent LH-Stv. Dr. Michael Strugl.
Forschung zum Anfassen
Das Interesse wächst. Auch aus Niederösterreich, Salzburg und Passau kommen Schulgruppen an die JKU.
Besuchten 2014 noch 3.068 SchülerInnen die Workshops, waren es 2018 bereits 7.372 SchülerInnen – eine
Steigerung um 140 Prozent und ein guter Grund, die erfolgreiche Kooperation bis 2022 zu verlängern.
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