Die Ausstellung „Genosse. Jude.“ im Jüdischen Museum Wien wird bis 13. Mai 2018 verlängert.
Wien (jmw) - Die Ausstellung „Genosse. Jude – Wir wollten nur das Paradies auf Erden“, die derzeit im Jüdischen
Museum Wien, einem Museum der Wien Holding, im Palais Eskeles in der Dorotheergasse zu sehen ist, wird bis 13.
Mai 2018 verlängert. Die Schau berichtet über die Begeisterung nicht weniger JüdInnen, geprägt
durch Verfolgung und soziale Ungerechtigkeit, für das bolschewistische Experiment.
„Alle Macht den Sowjets. Frieden, Land und Brot“ – diese Devise sprach auch viele JüdInnen an. In Russland
erhofften sie sich einen Bruch mit dem jahrhundertealten Antisemitismus des Zarenreichs. Die Strahlkraft der Revolution
ging weit über die russischen Grenzen hinaus. Weltweit und auch in Österreich begannen JüdInnen
für die Gleichstellung aller Menschen zu kämpfen. Sie alle träumten vom Paradies auf Erden. Dabei
entstanden enge Beziehungen zwischen österreichischen und russischen Marxisten. Oft waren es jüdische
Kommunisten, die zwischen diesen beiden Welten vermittelten. Diese Verbindungen auf diplomatischer, politischer,
gesellschaftlicher und kultureller Ebene bilden den Ausgangspunkt für die Betrachtung der geschichtlichen
Ereignisse beider Länder. Beginnend mit dem Exil Leo Trotzkis in Wien noch vor der Oktoberrevolution und endend
mit dem Zerfall der Sowjetunion.
Programmhighlights zur Ausstellungsverlängerung
Die letzte Begleitveranstaltung zur Ausstellung, die Präsentation des künstlerischen Expeditions-
und Ausstellungsprojekts „BIROBIDZHAN“ findet am 23. April um 18:30 Uhr statt. Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen
Museums Wien und Simon Mraz, Österreichisches Kulturforum Moskau, werden historische Fotografien, künstlerische
Arbeiten, Filme und Eindrücke über Birobidzhan und das Autonome Jüdische Gebiet Russlands vorstellen,
sowie zur Diskussion einladen.
Mit Ausnahme von Rosa Luxemburg standen viele Genossinnen im Schatten der männlichen Kämpfer für
eine neue, bessere Gesellschaft. Am 1. Mai 2018, um 11 Uhr, werden die Geschichte(n) von Lisa Markstein, Eva Priester,
Gerty Schindel, Prive Friedjung, Malke Schorr und Rosa Luxemburg erzählt und exemplarisch gezeigt, dass auch
links der politischen Mitte Geschichte meistens von Männern geschrieben wird. Anmeldung unter: tours@jmw.at.
Die Teilnahme an der Führung ist mit gültigem Museumsticket frei.
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