Bessere Verbindungen für viele NÖ-Bahnfahrer ab 7. Mai 2018
Wien/St. Pölten (nlk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte Mobilitäts-Landesrat Ludwig
Schleritzko am 19. April gemeinsam mit Wolfgang Schroll, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Ost-Region
(VOR), und ÖBB-Vorstandsvorsitzendem Andreas Matthä zum öffentlichen Verkehr in Niederösterreich,
insbesondere zu den Angebotsausweitungen auf der Bahn ab 7. Mai.
Zu Beginn bezog Landesrat Schleritzko Stellung zu seiner neuen Position. Mit den Änderungen in den Ressortzuständigkeiten
der NÖ Landesregierung wurde ein umfassendes Mobilitätsressort geschaffen, Schleritzko ist nun sowohl
für den Straßenbau als auch den öffentlichen Verkehr zuständig: „Im dichten Straßen-
und Schienennetz des Landes ist es meine Aufgabe, das Navi richtig einzustellen. Als Landesrat für Mobilität
bin ich dafür verantwortlich, den Verkehrs-Kreislauf am Laufen zu halten und gegebenenfalls die ein oder andere
Ausweichroute zu finden“, so der Mobilitäts-Landesrat.
Die Grundlage für seine Arbeit bildet das gemeinsam mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und dem damaligen
Landesrat Karl Wilfing erarbeitete Mobilitätspaket 2018 bis 2022. „Ein Paket, das sowohl aus Sicht des Straßenbaus,
als auch aus Sicht des öffentlichen Verkehrs, neue Antworten auf neue Herausforderungen gibt. Denn eines ist
für mich wichtig und liegt meiner Arbeit zu Grunde: Die Nutzung von Auto, Bus und Bahn sind keine Widersprüche.
Wir haben einen umfassenden Fahrplan für Niederösterreich zu entwickeln, in dem sich Individualverkehr
und öffentlicher Verkehr optimal ergänzen“, hält Schleritzko fest.
Die topografische Struktur Niederösterreichs – von den Tälern des Alpenvorlands über die Weiten
des Marchfelds bis hin zum Ballungsraum um Wien und die Landeshauptstadt – mache die Planung so schwierig wie nirgends
sonst. Als Flächenbundesland habe man in Niederösterreich andere Voraussetzungen und dabei gelte es „alle
Verkehrsmittel sinnvoll zu vernetzen“, so Schleritzko. Man prüfe daher die Verlängerung der U-Bahn genauso
wie man an anderen möglichen Lösungen auf der Schiene arbeiten. Das Mobilitätspaket, mit dem man
rund 3,3 Milliarden Euro in das Wegenetz auf Straße und Schiene investiere, bezeichnete der Landesrat als
„wichtigen Schritt in die richtige Richtung“.
Der Landesrat erinnerte daran, dass schon im Dezember 2017 massive Ausweitungen des Bahnangebotes in der Ostregion
(Niederösterreich, Burgenland, Wien) beschlossen wurden. So wurde damals die Zahl der Zugkilometer von 28
auf 30 Millionen Kilometer jährlich bzw. die Zahl der Sitzplätze um 33.000 täglich gesteigert. Wenn
man noch die 51 Millionen Zugkilometer dazuzähle, investiere das Land Niederösterreich im Jahr 2018 etwa
80 Millionen Euro in den Bahn- und Busverkehr. Schleritzko sprach vom „größten Pendler-Paket seit in
Kraft treten des Verkehrsdienstevertrages“ und führte aus, dass letzten Herbst auch ein Bahn-Infrastrukturpaket
geschnürt worden sei, das unter anderem die Sanierung von 112 Bahnhöfen bis 2030 beinhalte. 261,1 Millionen
Euro werden hier direkt in den Komfort und in die Sicherheit der Pendler investiert. Außerdem investiere
man auch in den Ausbau der Park&Ride-Anlagen im Land: An 46 Standorten werde das Angebot um rund 3.500 Pkw-Stellplätze
und rund 2.100 Fahrrad-Abstellplätze erweitert. Bis 2020 sollen dafür rund 36 Millionen Euro investiert
werden.
Ab 7. Mai werde man weitere fahrgastfreundliche Einzelmaßnahmen umsetzen: Takt-Lückenschließungen
an der Westbahnstrecke Amstetten – St. Pölten, eine neue Frühverbindung von Wien Meidling nach Wolkersdorf,
ein Zusatzangebot an der Flughafenschnellbahn und eine neue Abendverbindung von Floridsdorf nach Retz. Diese haben
alle eines gemeinsam: Der Fahrgast profitiert von der Optimierung des Fahrplanangebotes. Sämtliche Verbindungen
sind unter routenplaner.vor.at bzw. der kostenlosen VOR AnachB App sowie im Scotty und unter oebb.at ersichtlich.
Mitarbeiter der Firma Manner in Wolkersdorf, die den morgendlichen Schichtbeginn nicht mit den Öffis erreichen,
Berufspendler aus Linz, die abends nur schwer mit der Bahn nach Blindenmarkt oder Melk zurückkommen, Kinogeher,
die nur umständlich von Wien heim nach Markersdorf an der Pielach oder Loosdorf gelangen, Besucher der Sommerspiele
Melk, die es nach der Vorstellung nicht mehr nach St. Pölten oder Wien schaffen oder Bewohner von Markersdorf
an der Pielach, die vormittags allzu lange auf den nächsten Zug nach St. Pölten oder Wien warten, haben
eines gemeinsam: Mit 7. Mai profitieren diese und noch mehr Niederösterreicher vom verbesserten Fahrplanangebot
auf der Schiene.
Diese Verbesserungen seien „ein weiterer Beweis für das gute Miteinander zwischen dem Land Niederösterreich,
dem Verkehrsverbund als Besteller der Leistungen und den ÖBB als Dienstleister“, so der Mobilitäts-Landesrat.
Das Allerwichtigste bei der Arbeit sei: „Es geht um die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher,
die sich zu Recht das bestmögliche Service und Angebot erwarten. Genau an diesem arbeiten wir ständig
weiter, gemeinsam mit unseren Partnern“, so Schleritzko.
VOR-Geschäftsführer Schroll sagte, seitens des Verkehrsverbundes Ost-Region fühle man sich „der
Verlässlichkeit und Sicherheit verpflichtet“. „Mit den aktuellen Angebotsausweitungen können wir aufs
Weitere die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten unter Beweis stellen, wenn es um das gemeinsame Ziel geht: Für
die Fahrgäste in der Region die besten Mobilitätslösungen zu erarbeiten“, so Schroll.
Auch ÖBB-Vorstandsvorsitzender Matthä betonte die „gute Partnerschaft zwischen dem Land Niederösterreich,
dem Verkehrsverbund Ost-Region und den ÖBB“. Eine moderne Infrastruktur sei die Grundlage für einen dichten
Fahrplan, der sehr gerne angenommen werde. Es zeige sich ein starkes Wachstum, dieses wolle man durch die Maßnahmen
mit 7. Mai zusätzlich verstärken. „Mehr Zugverbindungen und schnellere Anschlüsse sind die beste
Voraussetzung, um noch mehr Menschen für die Bahn zu begeistern. Gemeinsam mit unseren Auftraggebern, dem
Land Niederösterreich und dem VOR, wollen wir den Menschen in Niederösterreich beste Qualität im
Bahnverkehr bieten. Das starke Wachstum auf der Weststrecke beweist, dass sich diese Anstrengungen auszahlen. Von
2009 bis 2017 ist die Zahl der Fahrgäste auf der Weststrecke nach Wien um 82 Prozent gestiegen. An jedem Werktag
kommen durchschnittlich 25.620 Leute mit der Bahn aus Niederösterreich in Wien an.“
Sämtliche Verbindungen sind über die Routingangebote von ÖBB
und VOR abrufbar.
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