St. Pölten (stadt) - St. Pölten hat sich auf den Weg gemacht, um sich zu einem Modell und zu einer
zugkräftigen Marke als Bildungsstandort zu entwickeln. Der dafür initiierte Masterplan Bildung wird auf
der Substanz des im Herbst präsentierten „Weißbuch Bildung“ aufsetzen. Arbeitsgruppen werden Erfahrungen
und Ideen aus dem Lehrbetrieb ebenso wie aus der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft sammeln. – „Wir werden den
Begriff der Bildung über die Schulen hinaus breit fassen!“ kündigte Bürgermeister Matthias Stadler
am 19. April bei der Auftaktveranstaltung „Die lernende Stadt“ im Landestheater NÖ in St. Pölten an.
Experten wie Erfolgsautor und Regierungsberater Andreas Salcher, engagierte Fragen aus dem Publikum, ein nahezu
gefülltes Landestheater NÖ in St. Pölten: Die Auftaktveranstaltung zur Masterplan-Initiative „Die
lernenden Stadt“ machte den Stellenwert des Themas Bildung für den künftigen Lebens- und Wirtschaftsstandort
St. Pölten deutlich.
Von der Substanz zur Vision
Die Ergebnisse des Weißbuchs Bildung zusammenfassend, verwies der Bildungsbeauftragte der Stadt, Josef
Kolarz-Lakenbacher, auf die „Substanz der Bildungshauptstadt St. Pölten“: Leitkompetenzen in Bereichen wie
der Bahntechnologie sowie Gesundheit und Soziales, dazu durchgängige Bildungspfade über ein breit gefächertes
Bildungsangebot. Und als Vision für den Bildungsstandort: „Die Voraussetzungen, um Meisterschaft und Mastership,
Anwendungswissen und Lehre fruchtbar miteinander zu verschränken.“ Die Rahmenbedingungen für künftige
Generationen stehen für Bürgermeister Matthias Stadler auf dem Spiel, der den „Kompetenzdschungel zwischen
Bund, Ländern, Gemeinden und Privaten“ in der Bildung kritisiert: „Wir werden den Begriff der Bildung breit
fassen und neue Potenziale heben, indem wir uns am Standort St. Pölten über Systemgrenzen hinweg verständigen!“
Während Bildungsexperte Andreas Salcher die entscheidende Rolle von Bildungsfreude und sozialen Kompetenzen
unterstrich, zollte Peter Skalicky als ehemaliger Rektor der TU Wien Anerkennung dafür, dass der Masterplan-Ansatz
in St. Pölten nicht dem „Akademisierungs- und Diplomierungswahn“ folge.
Der Weg zum Masterplan
Zahlreiche Anmeldungen zu den vier Arbeitsgruppen schufen die angepeilte breite Basis für die Entwicklung
des Masterplans. Jeweils geführt von pronouncierten VertreterInnen aus Bildung und Wirtschaft werden die Arbeitsgruppen
bis zum Herbst Erfahrungen und Ideen einbringen. Eine Steuerungsgruppe gemeinsam mit Vertretern der Stadt wird
die Ergebnisse in der Folge konsolidieren und in konkrete Prioritäten, Initiativen und Maßnahmen für
den Bildungsstandort St. Pölten über die kommenden 10 bis 15 Jahre übersetzen. Für das Frühjahr
2019 ist die öffentliche Präsentation des Masterplans „die lernende Stadt“ vorgesehen.
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