Nachhaltigkeitsministerin trifft beim Rat der EU-Energieminister deutschen Amtskollegen Peter
Altmaier zum Gedankenaustausch
Sofia/Wien (bmnt) - Im Rahmen des Rates der EU-Energieminister traf Österreichs Nachhaltigkeitsministerin
Elisabeth Köstinger am 19. April in Sofia auch mit ihrem deutschen Amtskollegen Peter Altmaier zu einem informellen
bilateralen Gespräch zusammen. „Es ist wichtig, dass wir uns mit unserem Nachbarland regelmäßig
über energiepolitische Themen austauschen“, so Köstinger, die im kommenden Halbjahr auch den Vorsitz
der europäischen Energieminister/innen übernehmen wird. „Österreich hat gerade im Bereich der erneuerbaren
Energieerzeugung eine Vorbildrolle für viele europäische Staaten. Nachhaltige Energiepolitik ist zugleich
auch Klimaschutz-Politik.“
„Wir haben Produktionsanteile in der erneuerbaren Energie, die im europäischen Vergleich große Beachtung
finden“, erinnerte Köstinger. Derzeit produziert Österreich rund 72 Prozent seines Strombedarfs aus erneuerbaren
Energieträgern. „Bis 2030 wollen wir diesen Anteil auf 100 Prozent erhöhen“, so die Ministerin. Zum Vergleich:
Deutschland liegt derzeit bei einem Wert von 36 % Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Im kürzlich veröffentlichten
globalen Energiewende-Index liegt Österreich unter den Top 10 von 114 untersuchten Staaten. Für diesen
Energiewende-Index (Energy Transition Index, ETI) hat die Unternehmensberatung McKinsey & Company in Zusammenarbeit
mit dem World Economic Forum den Status der Energiewende in 114 Ländern anhand von 40 Indikatoren ermittelt
(https://www.mckinsey.de/energiewende-oesterreich-weltweit-unter-den-top-10) .
Beim Gesamtenergiebedarf hat sich Österreich weiterhin hohe Ziele gesteckt. „Bis 2030 wollen wir den Erneuerbaren-Anteil
von derzeit rund 35 Prozent auf 45 bis 50 Prozent steigern“, so Köstinger. „Auch hier sind wir anderen europäischen
Staaten weit voraus.“ Die EU-Ziele im Bereich der erneuerbaren Energien waren eines der wichtigsten Themen bei
diesem informellen Rat in Sofia.
Im Gespräch mit Altmaier thematisierte Köstinger auch Österreichs Position zur Atomkraft. „Wir haben
hier eine sehr klare Haltung, nicht nur neuen Atomkraft-Projekten gegenüber. Ich halte Atomenergie für
keine Zukunftstechnologie und werde alle Bemühungen unterstützen, die dazu führen, dass der Anteil
an Atomstrom sinkt und die Produktion aus erneuerbaren Trägern steigt.“
Im Anschluss traf Köstinger u.a. auch mit dem stv. Premierminister von Luxemburg, einem jener Staaten, die
Österreichs Kampf gegen Atomkraft aktiv unterstützen. „Luxemburg unterstützt unsere Klage gegen
den Ausbau des ungarischen Reaktors Paks II“, erinnerte Köstinger. „Es ist für uns sehr wichtig, dass
wir hier Verbündete haben. Wir haben uns intensiv darüber ausgetauscht, welche Instrumente wir nutzen
können, um andere Länder dazu zu bewegen, ihre Atomkraft-Politik zu überdenken“, so Köstinger.
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