Exportabsicherungen und –finanzierungen signifikant gestiegen, Digitalisierung als Wegweiser
der Zukunft
Wien (ökb) - Neben einer generell lebhafteren Investitionsdynamik der Unternehmen, war es vor allem
der Außenhandel, der 2017 als Konjunkturtreiber der heimischen Wirtschaft agierte. Während das österreichische
BIP um 3,0 Prozent wuchs, stieg die heimische Exportquote um 8,2 Prozent an. Diese Kraft ist auch in der Jahresbilanz
der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) sichtbar. Im Bereich der Exporthaftungen, welche die OeKB im Auftrag
des Bundesministeriums für Finanzen für die Lieferung von Waren und Dienstleistungen österreichischer
Exporteure oder für österreichische Direktinvestitionen betreut, gab es 2017 einen deutlichen Anstieg.
Einem Volumen von 5,4 Milliarden Euro neu übernommenen Haftungen für Absicherungsgeschäfte österreichischer
Exporteure im Ausland, stehen 3,6 Milliarden Euro aus 2016 gegenüber. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg
auch das Finanzierungsvolumen im Vergleich zu den Vorjahren wieder an.
Wachstumsmotor Außenhandel
"Der Außenhandel stellt den Wachstumsmotor der österreichischen Wirtschaft dar. Diesen wollen
wir gut geölt halten. Fördern wir den Export, stärken wir gleichzeitig den Wirtschaftsstandort und
den Wohlstand in unserem Land. Die Exportabsicherungen und –finanzierungen, die die OeKB vergibt, setzen dabei
einen wichtigen Impuls. Allein die 2017 um 16 Prozent gestiegenen Exportgarantien zeigen den Bedarf der Unternehmen
an der Absicherung ihrer Auslandsgeschäfte und das damit verbundene Potenzial", unterstreicht Helmut
Bernkopf, Vorstandsmitglied der OeKB, die Bedeutung der heimischen Exportwirtschaft.
Russischer Markt am stärksten nachgefragt
Konkret wurden rund 1.000 neue Exporthaftungen übernommen. Die Exportgarantieneuzusagen beliefen sich
2017 insgesamt auf rund 1,6 Milliarden Euro. Bei den Exportmärkten führt im Ranking der Exporthaftungen
Russland vor China, Indien, Brasilien und Indonesien. Neuzusagen in der Höhe von 5,3 Milliarden Euro wurden
2017 auch bei den Exportfinanzierungen getätigt. Das ist im Vergleich zum Jahr 2016 ebenfalls ein deutliches
Plus von 18,3 Prozent. Das Volumen der Finanzierungszusagen und -promessen stieg auf 20,6 Milliarden Euro.
Belebter Kapitalmarkt
Genauso war die Marktbelebung am österreichischen Kapitalmarkt, für den die OeKB zentrale Dienstleistungen
anbietet, spürbar. Allein der heimische Markt der Unternehmensanleihen lag mit einem Emissionsvolumen von
14,4 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahresniveau von 7,5 Milliarden Euro. Bei der OeKB-Meldestelle zum
Emissionskalender wurden rund 2,4 Millionen Emissionen von Wertpapieren und Veranlagungen in Österreich eingetragen.
Das entspricht einem Plus von 5 Prozent im Vergleichszeitraum.
Eine kräftige Volumenssteigerung gab es auch bei der Vergabe der Legal Entity Identifier-Nummern, die seit
Anfang 2018 für Kapitalmarktaktivitäten von Finanzmarktteilnehmern, die als juristische Person gelten,
vorgeschrieben sind. Insgesamt wurden 10.881 Anträge bearbeitet (2016: 394).
"Exportwirtschaft und Kapitalmarkt sind für eine funktionierende Volkswirtschaft von großer Bedeutung.
Ein gesunder Kapitalmarkt trägt entscheidend zur Unternehmensfinanzierung bei und bietet die Basis für
viele Exportaktivitäten. So stellt die OeKB mit ihrem Geschäftsfeld der Kapitalmarkt Services eine moderne
Infrastruktur für einen leistungsfähigen Kapitalmarkt zur Verfügung. Damit gelingt es uns den Wirtschaftsstandort
Österreich mit mehreren Aspekten gleichzeitig zu stärken", so Angelika Sommer-Hemetsberger, Mitglied
des Vorstands der OeKB, wo sie für den Geschäftsbereich Kapitalmarkt Services verantwortlich zeichnet.
Gelebter Open Innovation-Ansatz
Seit vergangenem Jahr ist die OeKB als Corporate Partner beim Wiener Start-up-Hub weXelerate engagiert. Dabei
wird in mehrmonatigen Programmen mit ausgewählten Start-ups an konkreten Problemstellungen, vorrangig aus
den Kerngeschäftsbereichen der OeKB, gearbeitet. "Der Open-Innovation-Ansatz von weXelerate hat sich
bewährt. Start-ups übernehmen dabei projektbezogen die Rolle einer externen Forschungs- und Entwicklungsabteilung.
Das liefert vor allem für kleinere Häuser wie die OeKB den größten Mehrwert. Mit einem Start-up
aus diesem Akzelerator prüfen wir bereits intensiv ein Kooperationsmodell", erläutert OeKB-Vorstandsmitglied
Angelika Sommer-Hemetsberger.
Hochtechnologiesektor mit Innovationskraft
Die Digitalisierung wirkt stark auf die Prozesse der Kundenbeziehungen ein und stellt neue Anforderungen an
intelligente Abwicklungssysteme und Industriemaschinen. Für die Entwicklung von Produkten, die im Umfeld von
Industrie 4.0 eingesetzt werden, braucht es spezielles Know-how. "Bereits 14 Prozent der österreichischen
Exporte stammen aus dem Hochtechnologiesektor. Die Tendenz ist steigend und genau davon profitiert der Wirtschaftsstandort.
Denn die rasche fachliche Weiterentwicklung in diesem Bereich birgt ein hohes Innovationspotenzial. Dieses zieht
gut ausgebildete Facharbeiter an und erhöht Österreichs Innovationskraft", betont Helmut Bernkopf
die Chancen des digitalen Wandels.
Über die OeKB Gruppe
Die Unternehmen der OeKB Gruppe mit ihren über 400 Angestellten erbringen wesentliche und relevante Services
für die österreichische Exportwirtschaft und den Kapitalmarkt, bieten Dienstleistungen für den Energiemarkt
und sind Teil der österreichischen Entwicklungsfinanzierung. All ihre Aktivitäten haben einen deutlichen
volkswirtschaftlichen Nutzen, stärken den Standort Österreich und unterstützen Österreichs
Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Sie handeln sektorenübergreifend und nachhaltig verantwortungsbewusst.
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