GfK-Institut: Rund 70% wollen Herkunftskennzeichnung in Kantinen & Co.
Wien (lk-oe) - "Gentechnikfrei, ohne Rückstände, aber dem Tierwohl verpflichtet: Das sind
unsere Grundsätze. Unsere Bäuerinnen und Bauern erzeugen Lebensmittel auf Weltklasse-Niveau. Wer sich
ganz bewusst dafür entscheiden will, muss wissen, was er wirklich kauft. Im Handel gibt es bereits EU-weit
verpflichtende Herkunftsangaben für Wein, Honig, Obst und Gemüse, Frischfleisch, Fisch, Eier und Bio.
Transparenz macht die Entscheidung leicht. In der Gemeinschaftsverpflegung, also in Schulen, Kantinen, Krankenhäusern
oder Seniorenheimen, ist jedoch oft nicht klar, woher beispielsweise Fleisch oder Eier stammen, die serviert werden.
Und auch bei Produkten aus Milch, Fleisch oder Eiern findet man nur selten Herkunftsangaben. Die Bundesregierung
hat daher für diese beiden Bereiche im Regierungsprogramm eine Kennzeichnungspflicht vorgesehen. Diese gilt
es nun rasch umzusetzen. Das erst macht Gästen und Kunden eine bewusste Kaufentscheidung möglich",
so der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, Hermann Schultes, im Rahmen der Klartext
kompakt-Veranstaltung "Herkunft? Gut zu wissen". Als Beispiel für die Herkunftskennzeichnung könne
die "Gut zu wissen"-Initiative der LK Österreich dienen, an der bundesweit zahlreiche Einrichtungen
der Gemeinschaftsverpflegung freiwillig teilnehmen.
Für Österreich entscheiden
"Wer sich ganz bewusst für Österreich, für hochwertige Lebensmittel, für Familienbetriebe,
für gepflegte Erholungslandschaft, kurz für unsere Bäuerinnen und Bauern entscheiden will, braucht
beim Einkauf und in der Gemeinschaftsverpflegung Transparenz. Doch dafür reichen die bereits bestehenden EU-Regelungen
nicht aus. Wir wollen eine einfache, gesetzlich geregelte Herkunftskennzeichnung für gering verarbeitete tierische
Lebensmittel wie Milch-, Fleisch- und Eiprodukte nach französischem Modell, wo für die Hauptzutat eine
Herkunftsangabe vorgeschrieben ist. Und wir wollen für Fleisch und Eier beziehungsweise Eiprodukte in der
Gemeinschaftsverpflegung eine flexible und einfach zu kontrollierende Herkunftsangabe nach dem Schweizer Modell,
beispielsweise mit Aushang bei der Speisenausgabe", verlangte Schultes.
Konsumenten wollen Transparenz
"Wie das GfK-Meinungsforschungsinstitut nun erhoben hat, wollen rund 70% der Österreicherinnen und Österreicher
in Kantinen, Mensen und Gemeinschaftsküchen eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung. Der Wunsch nach mehr
Transparenz bedeutet, dass Gäste oder Kunden die Chance erhalten, beim Kauf ganz bewusst zu wählen. Dazu
ist es aber notwendig, diese Wahl zu ermöglichen. Unbedingte Voraussetzung dafür ist eine klare Kennzeichnung",
ergänzte Schultes.
"Die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern unterscheidet sich positiv von Methoden anderer EU-Staaten
und ganz enorm von Agrarwirtschaften außerhalb der EU oder in Übersee. Spürbar strengere Vorschriften
für die Pflanzenproduktion, wie die Gentechnikfreiheit, und deutlich schärfere Standards in der Tierhaltung,
wie mehr Platz pro Tier sowie eine hochprofessionelle und ausgeprägte Biolandwirtschaft liefern Lebensmittel
einzigartiger Qualität. Dass diese einen höheren Preis hat als billige Massenware unsicherer Herkunft,
liegt auf der Hand. Daher liegt es nicht zuletzt auch im Interesse unserer Landwirtschaft, aber auch unserer Verarbeitungsbetriebe,
dass die Konsumenten und Gäste ganz bewusst zu heimischer Qualität greifen. Und das können sie nur,
wenn sie diese als solche erkennen. Daher brauchen wir rasch klare, einfache und verständliche Regeln für
eine Herkunftskennzeichnung", so Schultes abschließend.
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