Diskussionsabend mit Frauen-Ministerin Juliane Bogner-Strauß und Oberösterreichs
Frauen-Landesrätin Christine Haberlander in Linz
Wien/Linz (lk) - 2.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher haben sich an der Erarbeitung
von „Frauen.Leben.2030“, der Frauenstrategie des Landes Oberösterreich, beteiligt. Das Ergebnis ist ein Arbeitsprogramm,
das am 5. März 2018 einstimmig in der Oö. Landesregierung beschlossen wurde.
Was bedeutet die Frauenstrategie für die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher etwa in den
Bereichen Beruf und finanzielle Absicherung, Familie und Pflege oder Gesundheit? Darüber diskutierten im Bildungshaus
Sankt Magdalena Frauen-Ministerin Mag.a Dr.in Juliane Bogner-Strauß, Frauen-Landesrätin Mag.a Christine
Haberlander sowie Vertreterinnen aller vier Landtagsfraktionen mit mehr als 200 Oberösterreicherinnen und
Oberösterreicher.
Die vorliegende Strategie „Frauen.Leben.2030“ soll die Ausgangsbasis für eine moderne Frauenpolitik in Oberösterreich
sein. „Chancengleichheit ist ein Ziel, an dem wir täglich arbeiten müssen und es auch tun. Daher war
es entscheidend, einen aussagekräftigen Überblick über die derzeitige Situation der Frauen in unserem
Bundesland zu bekommen“, so Haberlander.
In Oberösterreich ist Gleichstellung bzw. Frauenförderung eine gemeinschaftliche Aufgabe. Frauenpolitik
ist eine Querschnittsmaterie. Sie umfasst alle Lebensbereiche. Das Bild der Frau in Oberösterreich von sich
selbst, ihren Lebensumständen, ihren Wünschen, Zielen und Visionen ist breit gefächert. Frauenpolitik
in Oberösterreich steht für die Wahrnehmung dieser Vielfalt, das Engagement für Gleichberechtigung
und Gleichstellung von Frauen sowie die konkreten politischen Zielsetzungen, die sich daraus ergeben.
Frauen-Ministerin Bogner-Strauß zeigte sich von der oberösterreichischen Frauenstrategie beeindruckt:
„Ich blicke neidvoll auf Oberösterreich, was hier geschafft wurde, nämlich dass einstimmig diese Frauenstrategie
beschlossen wurde über alle Fraktionen hinweg. Wir haben ja alle das gleiche Ziel, nur der Weg ist ein anderer.
Ich würde mir wünschen, dass sich die Frauen aller Fraktionen zusammenschließen und gemeinsam für
die Frauenanliegen eintreten. Wir Frauen müssen solidarisch zusammenstehen, brauchen aber auch emanzipierte
Männer, die verstehen, dass Frauen die Hälfte der Bevölkerung ausmachen und einen wichtigen Beitrag
in der Gesellschaft leisten.“
Was hat sich in den vergangenen Jahren in der Frauenpolitik positiv entwickelt?
Positiv wurde angemerkt, dass frauenpolitische Diskussionen nunmehr im Alltag präsenter sind. Die Gleichstellung
von Frauen und Männern hat sich verbessert. Die Angebote zur Kinderbetreuung wurden in den vergangenen Jahren
ausgebaut, auch Unternehmen haben gute Vorzeigeprojekte. Im öffentlichen Dienst wurde bereits ein hohes Maß
an Gleichstellung erreicht. Mehr Frauen sind in Beschäftigung und der Anteil von Frauen in technischen Berufen
ist gestiegen. Bildung für Frauen ist auf dem Weg. Es gibt mehr Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser,
die Frauen in herausfordernden Lebenssituationen unterstützen.
Was ist noch zu tun in der Frauenpolitik?
Es braucht mehr Transparenz beim Einkommen von Frauen und Männern. Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit
muss selbstverständlich sein und ebenso die finanzielle Absicherung von Frauen, besonders auch in der Pension.
Aufholbedarf besteht bei Frauen in Führungs-und Entscheidungspositionen.
Genau deshalb braucht es das Programm „Frauen.Leben.2030“, welches 8 Handlungsfelder (Beruf und finanzielle Absicherung;
Familie, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen; Frauen in politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Schlüsselpositionen; Frauen in der Wissenswelt; Frauen im ländlichen Raum; Frauen und Gesundheit; Frauen
in den Medien und Wertschätzung und Solidarität), 22 Wirkungsziele und über 156 Maßnahmen
enthält.
Die Umsetzung der Ziele und Maßnahmen wird in regelmäßigen Abständen evaluiert und gemessen.
„Frauenpolitik wird somit nicht nur am Internationalen Frauentag zum Thema, sondern auch 365 Tage im Jahr“, so
Landesrätin Christine Haberlander.
„Die Frauenstrategie 2030 zeigt die Themen, die für die Frauen heute und in Zukunft von zentraler Bedeutung
sind, auf. Damit kann offensiv und aktiv an die großen Herausforderungen der Frauenpolitik herangegangen
werden, auf eine längerfristige Planung gesetzt und die bestmöglichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Damit wird in Oberösterreich ein neuer Weg gangbar. Denn erstmals wurde ein Arbeitsprogramm für die Gleichstellung
von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen in Oberösterreich auf den Weg gebracht“, so Frauenministerin
Juliane Bogner-Strauß.
„Machen wir Oberösterreich zu einem Land, in dem sich alle Frauen wohl fühlen und verwirklichen können.
Wir sind starke Frauen in einem starken Land. Starke Frauen sind all jene Frauen, die sich etwas trauen und zutrauen
– egal in welchem Bereich. Starke Frauen können alles erreichen und haben die freie Entscheidung, ihren Lebensweg
selbst zu wählen. Dieses Bewusstsein wollen wir bereits Mädchen und jungen Frauen vermitteln. Es ist
unsere Aufgabe, sie zu ermutigen, dass sie sich alles trauen und zutrauen dürfen. Ja sogar müssen,“ so
Haberlander abschließend.
Weitere Informationen und Angebote des Frauenreferates des Landes Oberösterreich finden Sie unter: http://www.frauenreferat-ooe.at und die Strategie können Sie jederzeit unter http://www.frauenreferat-ooe.at/Frauenstrategie herunterladen.
|