Innsbruck (universität) - Forschende der Universität Innsbruck werden von nun an gemeinsam mit freiwilligen
Laien aus Tirol systematisch die Vielfalt der Schmetterlinge beobachten und so einen wichtigen Beitrag zur Biodiversitätsforschung
leisten. Die Initiative wird vom Institut für Ökologie der Universität Innsbruck sowie den Naturwissenschaftlichen
Sammlungen der Tiroler Landesmuseen mit Unterstützung der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol sowie der
Stiftung Blühendes Österreich getragen.
Zitronenfalter, Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge: Wer freut sich nicht über den Anblick eines bunten Schmetterlings?
In Tirol gibt es mit rund 170 verschiedene Tagfalterarten ungefähr gleich viele wie in ganz Deutschland. Über
deren Verbreitung und Bestandsentwicklung ist allerdings erstaunlich wenig bekannt. Einer gemeinsamen Kraftanstrengung
des Instituts für Ökologie der Universität Innsbruck sowie der Naturwissenschaftlichen Sammlungen
der Tiroler Landesmuseen und der Unterstützung durch die Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol sowie die
Stiftung Blühendes Österreich ist es zu verdanken, dass sich das nun ändern wird. „Nach intensiven
Vorarbeiten im Rahmen des Projekts Viel-Falter starten wir nun in Tirol das österreichweit erste systematische
Tagfalter-Monitoring“, zeigt sich der für das Projekt verantwortliche Ökologe Johannes Rüdisser
begeistert. Die nötigen Beobachtungen werden sowohl von professionellen Schmetterlingsexperten und -expertinnen
als auch von engagierten Freiwilligen durchgeführt. Die gezielte Kombination regelmäßiger, systematischer
Expertenerhebungen im 4-Jahres Rhythmus mit breit angelegten jährlichen Beobachtungen durch Laien („Citizen
Science“) ermöglicht eine wissenschaftlich solide und langfristige Untersuchung der Tagfaltervorkommen in
Tirol. „Damit leistet Tirol einen wichtigen Beitrag zum Biodiversitäts-Monitoring im Alpenraum“, betont die
für die Agenden Umwelt-und Naturschutz zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe.
Biodiversität ins Blickfeld rücken
Tagfalter eignen sich aus mehreren Gründen - insbesondere auch im Kontext des fortschreitenden Klimawandels
- ausgezeichnet als Indikatoren zum Biodiversitäts-Monitoring in der Kulturlandschaft. Schmetterlinge reagieren
schnell und sensibel sowohl auf Veränderungen des lokalen Lebensraums als auch auf überregionale Umweltveränderungen.
Sie stehen stellvertretend für die größte und ökologisch überaus wichtige Tiergruppe
der Insekten und eignen sich aufgrund ihres positiven Images gut als sogenannte „Flagship-Art“ zur Kommunikation
von Naturschutzzielen. Aus diesem Grund wird im Rahmen des Tiroler Tagfalter-Monitorings neben den wissenschaftlichen
Schmetterlingsbeobachtungen auch großer Wert auf Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit gelegt. Durch jährliche
Schulungs- und Fortbildungsangebote können die Freiwilligen sowie andere Interessierte ihr Wissen und ihre
Artenkenntnis verbessern. Für Schulklassen werden Workshops angeboten und auf Wunsch auch eigene Schulprojekte
unterstützt.
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