Gezieltes Implacement für Jugendliche: erster Absolvent ist frisch gebackener Zahntechniker
Wien (pwk/ögb) - Sayd-Magomed Gayrbekov freut sich: der 23-jährige Asylberechtigte hat seit kurzem
seinen Lehrabschluss als Zahntechniker in der Tasche und startete zu Jahresbeginn in sein reguläres Dienstverhältnis
bei einer Zahnärztin in Graz. Damit ist der gebürtige Tschetschene der erste Absolvent, den die Implacement
Zielgruppenstiftung JUST Integration zum Lehrabschluss begleitet hat.
JUST steht für JUgendSTiftung für 18– bis 30-Jährige und geht aus einer gemeinsamen Initiative von
WKÖ und ÖGB hervor. Die Initiative „Aufleb“ der beiden Sozialpartner ist Stiftungsträger von JUST
Integration. Das spezielle Implacement-Angebot besteht seit 2016 mit dem Ziel, asyl- bzw. subsidiär schutzberechtigten
sowie sonstigen (auch österreichischen) Personen mit multiplen Problemlagen eine Lehrausbildung zu ermöglichen.
Die Lehrausbildung wird dabei ausnahmslos in verkürzter Lehrzeit durchgeführt und erfolgt in enger Zusammenarbeit
mit dem jeweiligen Betrieb. Seit Beginn der Stiftung sind bis heute bereits 182 Personen eingetreten; Gayrbekov
ist der erste, der sich bereits über einen erfolgreichen Abschluss freuen kann.
Der gebürtige Tschetschene ist im Jahr 2004 aus Tschetschenien nach Österreich gekommen und suchte hier
um Asyl an. Nachdem er einen Hauptschulabschluss nachgeholt hat, kam er im März 2017 in der Stiftung - und
fühlt sich gut aufgehoben: „Ich bin sehr froh, über das AMS und über den Kooperationspartner Team4
diese Ausbildung zum Zahntechniker gefunden zu haben. Mit meiner Chefin, einer Zahnärztin, verstehe ich mich
ausgezeichnet und gehe sehr gerne täglich in die Ordination. Wichtig ist mir hinzuweisen, dass während
meiner Ausbildung auch mein Betreuer von Team 4 Steiermark, Herr Feldgitscher, jederzeit bei Fragen mit seiner
Unterstützung zur Verfügung stand. Es fühlt sich ausgezeichnet an, einen guten Beruf zu haben und
endlich eigenes Geld zu verdienen. Außerdem ist Graz eine wunderschöne Stadt!“
Für WKÖ und ÖGB ist JUST Impacement beispielgebend für erfolgreiche Integration. WKÖ-Präsident
Christoph Leitl: „Diese Initiative schafft eine Win-Win-Win-Situation: Der junge Mensch profitiert, weil er durch
seinen Lehrabschluss eine echte Zukunftsperspektive gewinnt. Unsere Betriebe profitieren, wenn sie tüchtige
junge Menschen zu den gesuchten Fachkräften von morgen ausbilden können. Und last, not least ist eine
gelungene Integration auf dem Arbeitsmarkt ist das Herzstück für gesellschaftliche Integration“.
ÖGB-Präsident Erich Foglar unterstreicht: „Die Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern stellt eine
der größten Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dar, die aber auch erhebliche
Potenziale mit sich bringt. Mit diesem Projekt zeigen die Sozialpartner einmal mehr, dass sie mit konkreten Maßnahmen
dazu beitragen, dass junge Menschen eine qualifizierte Ausbildung bekommen und so ein selbstständiges Leben
führen können – und zwar unabhängig von ihrer Herkunft“.
|