LH Kaiser eröffnete Ausstellung „Klagenfurt 500 - Verbrannt, Verschenkt und Wachgeküsst“
in Klagenfurter Stadtgalerie zum 500 Jahr-Jubiläum der Stadt
Klagenfurt (lpd) - Vor 500 Jahren - am 24. April 1518 - schenkte Kaiser Maximilian I. Klagenfurt den Kärntner
Landständen. Dieses Jubiläum begeht die Landeshauptstadt heuer mit vielen unterschiedlichen Veranstaltungen.
So wurde am 27. April die Ausstellung „Klagenfurt 500 - Verbrannt, Verschenkt und Wachgeküsst“ in der Klagenfurter
Stadtgalerie von Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser eröffnet.
„Ich werde mich nicht historisch, nicht numismatisch und nicht philosophisch der Ausstellung nähern, sondern
meine persönliche Verbindung zu Klagenfurt darlegen und mein Innerstes ein klein wenig nach außen kehren“,
sagte der Landeshauptmann in seiner Eröffnungsrede. Kaiser betonte, dass seit dem Beginn der 500-Jahr-Feiern
eine intensivere Beziehung zu dem Ort entstanden sei, wo man lebe, wo man arbeite und von dem man ein ganzes Leben
lang begleitet werde. „Es stellt eine Verortung von Heimat dar, daher ist es so wichtig, dass man die historische
Betrachtung und die gegenwärtige Situation mit dem verbindet, was einmal sein wird“, meinte Kaiser und zählte
unter anderem auf: „Wird Klagenfurt wieder einmal einen Bundesliga-Fußballverein haben, wird das Konservatorium
einmal zur Universität oder welche Naherholungsgebiete wird es geben?“ All diese Dinge seien nicht festgeschrieben.
Jeder könne seinen Teil dazu beitragen, dass es sich in die richtige Richtung entwickle. „Vielen Dank für
die gut aufbereitete Auseinandersetzung mit meiner, Ihrer und unserer Stadt“, so der Landeshauptmann.
Maria-Luise Mathiaschitz, Bürgermeisterin und Kulturreferentin der Stadt Klagenfurt am Wörthersee betonte,
wie wichtig es auch für die Zukunft sei, sich mit den Wurzeln zu beschäftigen. Sie bezeichnete die Ausstellung
als besonderen Augenschmaus und bedankte sich bei allen, die daran beteiligt gewesen seien im Besonderen beim Kuratorenteam
- Igor Pucker, Direktor des Landesmuseums für Kärnten, Johannes Grabmayer, Ao. Univ.-Prof. am Institut
für Geschichte der Alpen Adria-Universität Klagenfurt und Martin Stermitz vom Landesmuseum für Kärnten
sowie der Kulturabteilung der Stadt Klagenfurt. Grundstein der Ausstellung und auch von Klagenfurt sei der Gabbrief.
„Er ist auch das Prunkstück der Ausstellung – ohne ihn wäre Klagenfurt nicht das, was es heute ist.“
Die Landstände hätten die Stadt geschaffen, was in der deutschen Rechtsgeschichte einzigartig sei. Mathiaschitz
verwies auch auf die Texte der Literaten Anna Baar und Egyd Gstättner, die durch die Ausstellung führten.
„Wir haben uns für Miniaturen entschieden“, sagte der Direktor des Landesmuseums. Die Ausstellung gebe Ausblicke
sowie Einblicke und es existiere nicht nur eine Geschichte, sondern viele zum Teil widersprechende bzw. überschneidende.
Unterstützt sei man durch Institutionen und private Leihgeber. „Vielen Dank an alle, die mitgearbeitet haben“,
so Pucker.
„In fünf Modulen – ausgehend von der Schenkung – wird die Geschichte der Stadt dargestellt – so beispielsweise
Politik, Infrastruktur, Religion, Menschen und Mythen wie das Wörtherseemandl oder die Lindwurm-Sage “, berichtete
Grabmayer von der Alpen Adria-Universität Klagenfurt. Beschrieben werde die Entwicklung Klagenfurts zur Landeshauptstadt.
„In der Ausstellung sind erstmals die Münzen der Sammlung Dreer zu sehen“, berichtete Stermitz vom Landesmuseum
für Kärnten. Der gebürtige Klagenfurter Franz Ritter von Dreer habe sie im 19. Jahrhundert seiner
Heimatstadt geschenkt. „Man sagt ‚über Geld spricht man nicht‘, aber ich kann ihnen nur empfehlen, schauen
Sie sich das an und sprechen Sie darüber“, so Stermitz.
Für die musikalische Umrahmung sorgte Musica Claudiforensis, ein Ensemble für Alte Musik. Unter den vielen
Gästen waren auch die beiden Literaten Anna Baar und Egyd Gstättner.
Die Ausstellung widmet sich in einer durchgängigen Präsentationsebene den ersten 150 Jahren und der Baukunst
dieser noch heute die Stadt prägenden architektonischen Manifestationen. Diese vermitteln sehr eindrucksvoll
eine Zeit beginnender wirtschaftlicher Prosperität nach dem Großbrand von 1514 und der Übergabe
der Stadt durch Kaiser Maximilian I. im Jahr 1518. Der Gestaltungswille der Kärntner Landstände zeigt
sich in der Errichtung des repräsentativen Landhauses und des Klagenfurter Doms als vormals protestantische
Kirche. Die architektonischen und künstlerischen Äußerungen werden bildlich vermittelt und korrespondieren
mit Kunstwerken und eigens für die Ausstellung verfassten literarischen Texten der Gegenwart.
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