Häupl: „Wien ist europäisches
 Vorbild in guter Stadtpolitik“

 

erstellt am
27. 04. 18
13:00 MEZ

Bürgermeister zieht in Brüssel positive Bilanz zum europapolitischen Engagement der Stadt Wien
Brüssel/Wien (rk) - Bei einem Arbeitsbesuch in Brüssel zog Bürgermeister Dr. Michael Häupl eine Bilanz über wesentliche Meilensteine der Wiener Europapolitik seiner Amtszeit. „Wien ist europaweit Vorbild für andere Städte in Sachen Lebensqualität und integrierte Stadtpolitik“, so Häupl, „und das eine hat direkt mit dem anderen zu tun.“ Das Engagement Wiens in der EU – gemeinsam mit vielen PartnerInnen - hat dazu geführt, dass es heute endlich eine EU-Städteagenda gibt, so der Bürgermeister, “wir haben stets gefordert, dass die Städte, in denen etwa zwei Drittel der EU-BürgerInnen leben, stärker in den EU-Entscheidungsprozess eingebunden sind. Das ist demokratiepolitisch unabdinglich und Zeichen von vernunftgetragener Arbeit für die Menschen.“

EU-Städteagenda als Hebel für mehr Lebensqualität in europäischen Städten
„Die Lebensqualität in unseren Städten hängt vom Grad des Bekenntnisses zu einer starken öffentlichen Daseinsvorsorge ab“, so Häupl. Es ist daher nicht nur wichtig, die Gestaltungs- und Entscheidungsspielräume zu sichern, sondern auch Zeichen eines gelebten, echten Subsidiaritätsprinzips. Als Beispiel nannte Häupl den sozialen Wohnbau in Europa, zu dessen Sicherung er 2013 eine Resolution von 34 BürgermeisterInnen initiiert hatte. Diese wurde von allen EU-Hauptstädten, europäischen Städteverbänden, Europaparlament und Ausschuss der Regionen aufgegriffen. Damals wie heute geht es um die Definitionshoheit: „soziale Durchmischung ist ein legitimes Ziel lokaler und regionaler Wohnungspolitik.“ Häupl zeigte sich optimistisch: „hier haben wir gesehen, dass wir etwas bewegen können: die von Wien mitkoordinierte EU-Städtepartnerschaft hat das Thema aufgegriffen und auf den Boden der Machbarkeit gebracht“. In der neuen Europäischen Säule sozialer Rechte ist die soziale Durchmischung als Ziel des sozialen Wohnbaus angelegt, im Europäischen Semester (dem Verfahren der EU zur Einhaltung der Budgetregeln) gibt es nun eine sozialpolitische Dimension. „Unsere Resolution ist in den Institutionen angekommen, nun muss dies auch auf Ebene des Rats und der Europäischen Kommission umgesetzt werden“, mahnte er ein.

„Häupl is a legend“ – Bürgermeister als Mentor seiner AmtskollegInnen
Neben Gesprächen mit dem Bürgermeister von Brüssel, Philippe Close, und EU-Kommissar Johannes Hahn stand auch ein Empfang für langjährige Kooperationspartner in Brüssel auch auf dem Programm. Daran nahmen u.a. die Abgeordneten zum Europäischen Parlament Eugen Freund, Karoline Graswander-Hainz, Evelyn Regner, Monika Vana und Josef Weidenholzer teil. Ebenso waren VertreterInnen des Ausschusses der Regionen, des Städtenetzwerks EUROCITIES, des Europäischen Städtebundes und zahlreicher Städte- und Regionalbüros sowie KooperationspartnerInnen aus der Europäischen Kommission und dem Ausschuss der Regionen der Einladung des Wien-Hauses zu einem „Urban Afterwork“ gefolgt. „Bürgermeister Häupl ist in Europa eine Legende, ´he is a legend´ - das höre ich immer wieder,“ so Michaela Kauer, Leiterin des Wien-Hauses, „alle wollen von uns wissen, wie Wien es macht,“ brachte sie die Vorbildfunktion auf den Punkt. Ein Teil des Erfolgs sei sicher, dass der Wiener Bürgermeister immer wieder seinen Amtskolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite steht, und dies auch in der Wiener Stadtverwaltung als selbstverständlicher Teil der Organisationskultur gelebt wird, der Austausch funktioniert auf allen Ebenen.

Meilensteine der EU-Aktivitäten Wiens
Bürgermeister und Landeshauptmann Dr. Michael Häupl ist Mitglied des Ausschusses der Regionen der EU sowie des Exekutivkomitees von EUROCITIES und war bis 2010 Präsident des Europäischen Städtebundes. Unmittelbar nach seinem Amtsantritt 1994 trat Österreich der EU bei und das politische Aktionsfeld für Wien als Stadt und Bundesland dehnte sich auf die EU aus. Unter Häupl als Bürgermeister wird 1996 das Wien-Haus in Brüssel als „Antenne zur EU“ eröffnet und 2003 die Europadeklaration des Wiener Landtags, mit der wesentliche Ziele der Wiener Europapolitik, etwa die Sicherung der Daseinsvorsorge und die Stärkung der Position der Städte im Mittelpunkt stehen. Weitere europapolitische Meilensteine sind 2001 die Schaffung einer gemeinderätlichen Europakommission (heute Gemeinderatsausschuss für europäische und internationale Angelegenheiten) und 2011 die Einführung des Rederechts für Abgeordnete des Europäischen Parlaments im Wiener Landtag. Im Bereich der EU-Förderungen konnte Wien mit Mitteln der URBAN-Programme u.a. die Umgestaltung des Gürtels anstoßen und zahlreiche Projekte im Bereich der Bezirke umsetzen. Auch beim Abholen von EIB-Krediten war Wien immer wieder erfolgreich, etwa für den kommunalen Wohnbau oder den Hafen Wien.

 

 

 

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