Landesrat besuchte erste Internationale Bodensee-Tagung zur Inklusion von Menschen mit Behinderung
Radolfzell/Bregenz (vlk) - Hürden und Barrieren beseitigen im Zusammenleben von Menschen mit und ohne
Behinderung: Dazu fand auf Einladung des Landkreis Konstanz am 26. April eine internationale Tagung statt, an der
für Vorarlberg Gesundheitslandesrat Christian Bernhard teilgenommen hat. "Ziel ist, das integrative Miteinander
in der Bodenseeregion weiter zu stärken", formulierte Bernhard bei der Podiumsdiskussion eine zentrale
Zielsetzung.
Die UN Behindertenkonvention stellt sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung für alle Beteiligten
dar. Lag früher der Fokus auf Fürsorge und Versorgung behinderter Menschen, steht nunmehr eindeutig der
Menschenrechts- und Gleichstellungsgedanke im Vordergrund. Wie lässt sich mehr politische, gesellschaftliche
und wirtschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung erreichen? Dieser Frage widmeten sich neben politischen
Entscheidungsträgern auch Behindertenbeauftragte, Fachkräfte und alle Interessierten aus der gesamten
Vierländerregion Bodensee im Tagungs- und Kulturzentrum Milchwerk in Radolfzell. Die Veranstalter konnten
rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen.
Gemeinsames Anliegen sei, Menschen mit Behinderung in ihrer Selbstbestimmung zu stärken und ihnen gleichwertige
Lebensbedingungen zu ermöglichen, verdeutlichte der Landesrat: "Zusätzlich zu den politischen Aktivitäten
ist die Bewusstseinsbildung, der Barriereabbau in den Köpfen von Bedeutung. Denn Inklusion gelingt nur, wenn
sie von Menschen getragen und gelebt wird". Deshalb ist die Einbindung aller notwendig.
Bund, Länder, Gemeinden, Institutionen sowie auch die aktive Mitwirkung der Betroffenen Menschen mit Behinderungen
gewährleisten realistische Maßnahmen, Rahmenbedingungen und Lösungen auf dem Weg zur Inklusion.
Die Tagung hat nach Ansicht von Bernhard wichtige Impulse für einen nachhaltigen und grenzüberschreitenden
Austausch gesetzt. Es sei gelungen, die Basis für eine koordiniertere Zusammenarbeit im Bereich Inklusion
zu erarbeiten, so der Landesrat.
Die Schwerpunkte bei der ersten Internationalen Bodensee-Tagung zur Inklusion von Menschen mit Behinderung sind
der barrierefreie Tourismus und grenzüberschreitende Mobilität, sowie Erfolgsfaktoren für institutionelle
Angebote, Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung und Menschen mit Behinderung im Erwerbsleben.
Selbstbestimmung und Eigenverantwortung stärken
"Vorarlberg hat auf dem Weg zur Inklusion bereits im Jahr 2006 das Chancengesetz beschlossen", informierte
Bernhard. Von den verschiedenen Fortschritten, die auf dem Weg zur Inklusion in jüngster Zeit erzielt werden
konnten, hob er insbesondere die Umsetzung der Persönlichen Assistenz für die soziale Teilhabe, die Intensivierung
der Maßnahmen zur Arbeitsintegration sowie die Einrichtung von Peer Beratung zur Stärkung von Selbstbestimmung
und Eigenverantwortung hervor.
In Vorarlberg sind knapp 10.000 Menschen von den Maßnahmen und Leistungen der Integrationshilfe betroffen.
Im Landesvoranschlag 2018 sind dafür gut 78 Millionen Euro vorgesehen, das ist eine Steigerung um drei Prozent.
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