Wien (imba) - Der mit insgesamt 400.000 Euro wurde dotierte Houskapreis der B&C Privatstiftung wurde am
26. April 2018 zum 13. Mal verliehen. Mit dem Houskapreis werden herausragende wirtschaftsnahe Forschungsleistungen
aus Österreich ausgezeichnet. In der Kategorie „Universitäre Forschung“ gingen Stefan Ameres und sein
Team am IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
– als Sieger hervor.
Österreichs beste Forschungsprojekte wurden im Rahmen einer festlichen Gala mit dem Houskapreis der B&C
Privatstiftung ausgezeichnet. Aus den fünf nominierten Einreichungen in der Kategorie „Universitäre
Forschung“ ging Dipl.-Biol. Univ. Dr. Stefan Ameresvom IMBA der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
(ÖAW) als Sieger hervor und erhielt den Hauptpreis in Höhe von 150.000 Euro. Sein Forschungsteam hat
am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) für die Entschlüsselung des menschlichen Erbguts
eine Hochdurchsatz- Messung von Genexpressionsdynamiken namens SLAMseq entwickelt. Damit können Abweichungen
in Genexpressionsmustern bestimmt werden, welche schwerwiegende Krankheiten, wie etwa Krebs, hervorrufen können.
Die patentierte Sequenzier-Methode birgt enormes Potential sowohl für die Grundlagenforschung als auch für
die Pharmaindustrie in Bezug auf Wirkstoffmechanismen von Medikamenten. SLAMseq wurde in Zusammenarbeit mit dem
Biotechnologie-Unternehmen Lexogen GmbH zur Marktreife entwickelt und wird seit Ende 2017 als Sequenzier-Kit weltweit
vertrieben. Dazu Stefan Ameres: „Wir freuen uns sehr über den Gewinn des Houskapreises und die öffentliche
Anerkennung unserer Forschungsleistungen.Durch die neue Art und Weise, Prozesse in Zellen anzusehen, ermöglicht
uns SLAMseqin weiterer Folge, die Grundlagenforschung voranzutreiben. Die Pharmaindustrie kann durch den besseren
Einblick in die Entstehung von Krankheiten neue Medikamente und Therapien entwickeln.“
Auch Josef Penninger, Wissenschaftlicher Direktor des IMBA, zeigt sich begeistert: „Dies ist ein großartiger
Erfolg für Stefan Ameres und sein Team. Die Auszeichnung mit dem Houskapreis – dem größten privaten
Forschungspreis des Landes – ist eine große Ehre. Es freut mich sehr, dass das Potential der Grundlagenforschung
am IMBA am Vienna BioCenter auch seitens der Wirtschaft erkannt und gewürdigt wird. Letztendlich sind bahnbrechende
und neuartige Forschungsansätze nicht nur die Triebfeder für medizinischen Fortschritt auf der ganzen
Welt, sondern auch ein wichtiger Motor für die heimische Wertschöpfung.“
Über Stefan Ameres
Stefan Ameres ist gebürtiger Münchner und studierte zunächst Mikrobiologie in Nürnberg-Erlangen,
bevor er sich im Rahmen seiner Doktorarbeit bei Renee Schröder´s Gruppe am MFPL dem aufstrebenden Forschungsbereich
der RNA-Biologie verschrieb. Anschließend forschte er als PostDoc im Labor von Philipp Zamore an der University
of Massachusetts Medical School. 2012 wurde Stefan Ameres Gruppenleiter am IMBA, wo er mit seinem Team die Funktionen
von Mikro-RNAs erforscht. Im Jahr 2013 erhielt er einen ERC Starting Grant für sein Projekt: „Molecular Characterization
of the microRNA Life-Cycle“ sowie den begehrten FWF START Preis . 2015 wurde er in die Junge Kurie der OEAW aufgenommen.
2016 wurde der ins renommierte Young Investigator Program European Molecular Biology Organization (EMBO) aufgenommen.
2017 erhielt er eine hochdotierte Förderung des WWTF.
Über IMBA
Das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie gehört zu den führenden biomedizinischen Forschungsinstituten
in Europa. Im Fokus stehen medizinisch relevante Fragestellungen aus den Bereichen Stammzellbiologie, RNA-Biologie,
Molekulare Krankheitsmodelle und Genetik. Das IMBA ist ein Tochterunternehmen der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften, der führenden Trägerin außeruniversitärer Forschung in Österreich.
www.imba.oeaw.ac.at
Über das Vienna BioCenter
Das Vienna BioCenter (VBC) ist einer der führenden Life Science-Standorte Europas. Herausragende Forschungseinrichtungen,
Bildungseinrichtungen und Unternehmen sind hier auf einem Campus vereint. Rund 1700 Angestellte, 1300 Studierende,
90 Forschungsgruppen, 18 Biotech-Unternehmen und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 70 Ländern schaffen
ein internationales und dynamisches Umfeld.
|