Leistung, Auftragsbestand, EBIT, Dividende und Bilanzsumme auf höchstem Niveau in der
Konzerngeschichte
Wien (strabag) - Der börsenotierte Baukonzern STRABAG SE hat im Geschäftsjahr 2017 mehrere Rekorde
verbucht: So lagen nicht nur Leistung und Auftragsbestand wie berichtet auf dem höchsten Niveau in der
Konzerngeschichte, sondern auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und die Bilanzsumme. Wegen des sehr
erfolgreichen Jahrs möchte der Vorstand der Hauptversammlung im Juni 2018 daher mit 1,30 je Aktie (Vorjahr:
0,95 je Aktie) die höchste Dividende seit dem Börsegang 2007 vorschlagen.
2017 waren wir wieder sehr erfolgreich: Die EBIT-Marge ist unsere wichtigste finanzielle Steuerungsgröße.
Mit 3,3 % haben wir unser selbst gestecktes Ziel von mindestens 3,0 % gut erreicht. Dazu stieg das EBIT um 6 %
über das Niveau des Vorjahrs, obwohl damals ein seinerzeit auch offengelegter nicht dem operativen Geschäft
zurechenbarer Sondereffekt das Ergebnis nach oben verzerrt hatte. Gleichzeitig hat es einen bisherigen Höchststand
erreicht, so Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE.
Leistung, Umsatz und Auftragsbestand
Der STRABAG SE-Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2017 eine Rekordleistung von 14,6 Mrd. Dies
entspricht einem Anstieg um 8 % gegenüber dem Vorjahr. Der konsolidierte Konzernumsatz betrug 13,5 Mrd.
ähnlich wie bei der Leistung wurde damit ein Plus von 9 % verzeichnet.
Zahlreiche, vor allem im vierten Quartal akquirierte Großaufträge im Verkehrswegebau in Ungarn und Polen
sowie Hoch- und Ingenieurbauprojekte in Deutschland und in Asien ließen auch den Auftragsbestand erneut auf
Rekordhöhe klettern er lag bei 16,6 Mrd. und damit um 12 % über dem Rekordwert des Vorjahrs. Mit
dem Abarbeiten von Großprojekten bzw. Auftragsreduktionen ging er in Italien, Rumänien und Dänemark
zurück.
Ertragslage
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zeigte sich geringfügig niedriger (-2 %)
bei 834,58 Mio., die EBITDA-Marge fiel von 6,9 % auf 6,2 %. Bereinigt man das EBITDA des Vorjahrs um den genannten
nicht-operativen Effekt aus dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung, festigte sich das EBITDA etwas (1 %). Die
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen konnten erneut reduziert werden, und zwar um
10 %, da außerordentliche Abschreibungen nicht in demselben Ausmaß wie im Vorjahr vorgenommen werden
mussten.
Das EBIT erhöhte sich um 6 % auf 448,36 Mio., was einer EBIT-Marge von 3,3 % nach 3,4 % im Jahr 2016 bzw.
bereinigt um den positiven Sondereffekt 3,2 % entspricht. Zur Ergebnisverbesserung trugen alle drei operativen
Segmente bei. Dies ist u. a. auf bessere Ergebnisse in mehreren Konzernländern, darunter Deutschland, und
die Zuschreibung einer Forderung aus einem Konzessionsprojekt zurückzuführen. Jedoch verschlechterte
sich das Zinsergebnis von -3,78 Mio. auf -27,15 Mio. stark. Waren im Vorjahr noch positive Fremdwährungseffekte
von 13,01 Mio. zu verzeichnen gewesen, mussten 2017 negative Wechselkursdifferenzen von -9,40 Mio. u. a. aus
Polen und Chile ausgewiesen werden.
Die Ertragsteuerquote lag bei 30,6 % und damit ein wenig tiefer als im Vorjahr, als sie noch 33,0 % betragen hatte.
Auf Minderheitsgesellschafter entfiel ein Anteil am Ergebnis von 13,45 Mio. Im Vorjahr waren es 4,35 Mio. gewesen,
da damals noch bestehende Minderheitsgesellschafter der Ed. Züblin AG den Winterverlust aus dem ersten Quartal
2016 mitgetragen hatten. Da der Squeeze-out des Minderheitsaktionariats bei der STRABAG AG, Deutschland, erst mit
29.12.2017 vollzogen wurde, war der diesen Minderheitsgesellschaftern zustehende Anteil noch in voller Höhe
im den Fremdanteilseignern zustehenden Ergebnis enthalten. Das Konzernergebnis 2017 lag bei 278,91 Mio. und zeigte
sich damit nahezu unverändert zum Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 2,72 (2016: 2,71).
Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme der STRABAG SE überschritt mit 11,1 Mrd. erstmals die Marke von 11 Mrd. Dies ist vor
allem auf den außergewöhnlich starken Anstieg der liquiden Mittel von 2,0 Mrd. per Ende 2016 auf
2,8 Mrd. per Ende 2017 zurückzuführen. Mehrheitlich im vierten Quartal war der Eingang von untypisch
hohen Anzahlungen zu verzeichnen, was sich auf der Passivseite in den gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen bemerkbar macht. Dennoch blieb die Eigenkapitalquote mit 30,7 % nach 31,5 % im Vorjahr vergleichbar
stark. Am 31.12.2017 wurde wie gewohnt eine Netto-Cash-Position verzeichnet. Allerdings war deren Höhe wegen
der erwähnten Kundenanzahlungen, die den Bestand an liquiden Mittel nach oben getrieben hatten, mit 1,3
Mrd. außergewöhnlich hoch.
Wegen des starken Working Capital-Abbaus stieg der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit um mehr als das
Fünffache von 264,17 Mio. auf 1.345,19 Mio. Hier ist daher mit einer deutlichen Verringerung der Anzahlungen
im Jahr 2018 und einem damit einhergehenden Anstieg des Working Capital auf gewohnte Niveaus zu rechnen. Der Cashflow
aus der Investitionstätigkeit war wegen des Fehlens wesentlicher Unternehmensakquisitionen und trotz eines
Anstiegs der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen geringer. Er zeigte sich bei -333,30
Mio. nach -434,43 Mio. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug -234,52 Mio. nach -564,18
Mio. im Jahr 2016. Hier hatte sich im Vorjahr besonders die Übernahme der restlichen Anteile an der Ed. Züblin
AG ausgewirkt.
Ausblick
Die STRABAG SE rechnet für das Geschäftsjahr 2018 weiterhin mit einem Anstieg der Leistung auf ca.
15,0 Mrd. (+3 %) und bekräftigt das Ziel, die EBIT-Marge von mindestens 3 % erneut zu bestätigen.
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