Schöchl: Internationaler Kongress der Rinderzüchter nach 20 Jahren wieder in Salzburg –
Gute Eigenschaften auf vier Kontinenten gefragt
Salzburg (lk) - Beim Begriff Kuh haben viele Salzburger ein Bild im Kopf: Braun mit weißen Flecken,
ein echtes Pinzgauer Rind. Diese ganze besondere Rasse hat im wahrsten Sinne des Wortes die Welt erobert, in Kanada,
den Vereinigten Staaten von Amerika, im südlichen Afrika, in der Slowakei, sogar in Australien ist der Milch-
und Fleischlieferant zu finden. Und diese Länder sind auch beim 12. Pinzgauer Weltkongress vertreten. Am 25.
April wurden die rund 60 Delegierten von Landtagspräsident Josef Schöchl in der Landeshauptstadt empfangen.
"Rindvieh", das ist in Salzburg bei weitem nicht immer negativ gemeint, ganz im Gegenteil. Die Rasse
der Pinzgauer hat sich auf vier Kontinenten in über 20 Ländern etabliert, aufgrund hervorragender Eigenschaften.
"Diese Rasse ist widerstandsfähig und anpassungsfähig. Sie überleben in der australischen Wüste
genauso wie in tropischen Gebieten", erklärt Mathias Kinberger, seit 2008 Geschäftsführer der
Arbeitsgemeinschaft Pinzgauer Rinderzuchtverbände. Charakterzüge, die man übrigens nicht nur den
tierischen Vertretern aus dem Pinzgau zuschreibt.
Weltkongress nach 20 Jahren wieder in Österreich
Mathias Kinberger hat den Weltkongress der Züchter nach 20 Jahren wieder nach Österreich, genau nach
Salzburg geholt. "Er findet alle fünf Jahre statt, wir tauschen uns aus, es geht um Genetik und Zucht",
erklärt er. Und Landtagspräsident Josef Schöchl ist begeistert: "Es ist eine Freude, dass so
viele Gäste aus dem Ausland Salzburg und somit die Urheimat des Pinzgauer Rindes besuchen", so Schöchl
beim Empfang der internationalen Züchter-Delegation in der Neuen Residenz.
Ein ganz besonderes "Rindvieh" mit eigenem "Sonnenschutz"
Die Geschichte, wie das Pinzgauer Rind die Welt eroberte, lässt jedenfalls staunen. In die Slowakei, genau
in die Hohe Tatra, kamen die Tiere schon in der Monarchie vor. Im südlichen Afrika grasen die Tiere seit zirka
100 Jahren, in den 1960er-Jahren wurden sie in die USA und Kanada exportiert, in den 1990er-Jahren dann sogar nach
Australien. "Auch, weil sie durch ihre Pigmentierung besonders unempfindlich gegen die Sonne sind", weiß
Kinberger. Zu Anfang traten die Tiere noch im Rahmen von Lebenstransporten die weite Reise an, heute geht das alles
in Form von Embryonen und Samen, tiefgekühlt bei minus 196 Grad Celsius. Wie viele Pinzgauer es auf der ganzen
Welt gibt, kann niemand exakt sagen, allerdings weiß man es für Österreich: "Es sind 7.000
Milchkühe und 2.600 Fleischlieferanten. Zwei Prozent in Österreich zählen zu dieser bemerkenswerten
Rasse, wie mir die Züchter berichten", weiß Schöchl.
Pinzgauer Länderschau mit Titelverteidigerin aus Bruck
Der krönende Abschluss des Weltkongresses bildet die Pinzgauer Länderschau am kommenden Wochenende
in Maishofen. Dort heißt es wieder "Wer hat das schönste Rind im Land?" Unter 200 Kandidaten
muss die strenge Jury auswählen. Titelverteidigerin "Munter" von der Landwirtschaftlichen Fachschule
in Bruck ist übrigens auch dabei.
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