Viele Optimierungsmaßnahmen für die Rettungsgasse sollen umgesetzt werden
Wien (bmvit) - Der Status Quo der Rettungsgasse und Maßnahmen für ein noch besseres Funktionieren
standen im Mittelpunkt eines "Rettungsgassen-Gipfels", zu dem Verkehrsminister Norbert Hofer am 25. April
Vertreter der Blaulicht-Organisationen, des BMI und der Autofahrerclubs eingeladen hat. Gemeinsam wurden Ideen
für die Bereiche Information, Kontrolle und Bestrafung erarbeitet. Der Grundtenor aus Sicht des Ministers:
"Die Rettungsgasse ist bei den Verkehrsteilnehmern sehr gut bekannt - trotzdem gibt es immer wieder Fälle,
wo die Bildung nicht einwandfrei funktioniert. Hier wollen wir alle gemeinsam Maßnahmen setzen, um die Verkehrsteilnehmer
über die richtige Bildung der Rettungsgasse zu informieren."
Am Beginn der Sitzung präsentierte die ASFINAG eine Umfrage zur Rettungsgasse. Befragt wurden dafür 521
Autolenkerinnen und Autolenker. 93 % gaben an zu wissen, wie man die Rettungsgasse bildet. 83% haben die Rettungsgasse
schon mindestens einmal gebildet. Dass die Rettungsgasse eine gute Idee ist, gaben 89% der Befragten an - und 86%
sprachen sich in der Umfrage auch dafür aus, dass das System der Rettungsgasse beibehalten werden soll. Ebenso
eindeutig fällt das Urteil im Bereich der Überwachung aus: 88% sind für stärkere Kontrollen,
85% für härtere Strafen für den Fall, dass jemand die Rettungsgasse missachtet und einfach durchfährt.
ASFINAG-Geschäftsführer Josef Fiala betonte, dass die Rettungsgasse speziell auf Autobahnen mit zwei
Fahrstreifen, wo es Staus meist nur aufgrund von Unfällen gebe, sehr gut funktioniere: "Aber in Bereichen,
wo der Lkw-Anteil sehr hoch ist, es viele Auf- und Abfahrten gibt und es regelmäßig zu einem Überlastungsstau
kommt, beobachten wir Probleme." Explizit nannte Fiala dabei die Ballungsräume Wien und Linz.
In der Diskussionsrunde präsentierten die Vertreter von Feuerwehr, Rettung und Polizei ihre Erfahrungsberichte
mit der Rettungsgasse. Der Grundtenor war positiv - auch wenn es immer wieder Unfälle gibt, wo die Rettungsgasse
nicht auf Anhieb korrekt gebildet wird. Generell wurde berichtet, dass mit zunehmendem Lkw-Anteil die Disziplin
in Sachen Rettungsgasse abnimmt. Gerade im Hinblick auf die ab Sommer geplante Freigabe des Pannenstreifens zur
Stauvermeidung (Pilotprojekt A4 Ost Autobahn) ist eine funktionierende Rettungsgasse Voraussetzung.
Im Rahmen der Diskussion wurden folgende Kernbereiche herausgearbeitet, die nun vom BMVIT und den Projektpartnern
weiter verfolgt werden:
- Verstärkte Information zur korrekten Bildung der Rettungsgasse
(mehrsprachig und entlang der Autobahn - insbesondere an Rastplätzen,Raststationen und Grenzübergängen)
- Nachschärfung der legistischen Definitionen in der
StVO, damitsichergestellt wird, dass der Pannenstreifen ausnahmslos mitbenutztwerden muss, wenn eine Rettungsgasse
gebildet wird
- Ergänzung in der FahrlehrerInnen-Ausbildung: VerpflichtendeMitfahrt
in Einsatzfahrzeugen (in Kooperation mit den Blaulicht-Organisationen)* Verstärkter Unterricht der Rettungsgasse
in der Fahrschule
- Rücksichtslose Verkehrsteilnehmer, die die Rettungsgasse
widerrechtlich für ihr schnelleres Fortkommen befahren, sollen konsequent angezeigt werden
"Wir müssen uns bewusst sein, dass eine funktionierende Rettungsgasse Leben retten kann. Ich bedanke
mich bei den Teilnehmern an der heutigen Sitzung für ihre konstruktiven Vorschläge. Wenn jeder einzelne
daran denkt, die Rettungsgasse rechtzeitig und richtig zu bilden, wird es uns gemeinsam gelingen, weitere Menschenleben
zu retten", so Verkehrsminister Norbert Hofer abschließend, der die gesammelten Optimierungsmaßnahmen
nun zügig umsetzen wird. Gegen Ende des Jahres soll in einem weiteren Rettungsgassen-Gipfel die gesetzten
Maßnahmen evaluiert werden.
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