FWF ermöglicht wissenschaftliche Höchstleistungen
Wien (bmwfw) - Wissenschaft und Forschung lassen sich durchaus mit einem Marathon vergleichen: Läufer
brauchen ein exzellentes Training, Wissenschaftler eine ebensolche Ausbildung. Beide benötigen eine gute Ausrüstung,
ein starkes Durchhaltevermögen sowie eine optimale Unterstützung, um kontinuierlich Höchstleistungen
erbringen zu können. Gelingt dies verlässlich, so ist man in der Lage, im Spitzenfeld dabei zu sein oder
sogar die Weltelite zu bilden.
„Der Wissenschaftsfonds ermöglicht seit mittlerweile 50 Jahren wissenschaftliche Höchstleistungen. Zahllose
Karrieren innerhalb und außerhalb der Wissenschaft im In- und Ausland verdanken ihren Ursprung einer FWF-Förderung“,
so FWF-Präsident Klement Tockner zurückblickend. Seit der Gründung des FWF im Jahr 1968 wurden Projekte
mit einem Volumen von knapp vier Milliarden Euro vom FWF-Kuratorium bewilligt.
„Der FWF ist seit 50 Jahren unsere wichtigste Förderagentur im Bereich der Grundlagenforschung. Ihm kommt
eine entscheidende Rolle für das Grundlagenforschungssystem in Österreich zu, weil wir hier Mittel im
Wettbewerb zwischen den Institutionen vergeben und es dadurch zu dem notwendigen ‚Battle for Excellence‘ kommt“,
unterstrich Wissenschaftsminister Heinz Faßmann die Bedeutung des FWF.
Erfolgversprechendes Jahr
Das Jahr 2017 war ein erfolgreiches Jahr: dem erneut stark gestiegenen Antragsvolumen von 879,4 Millionen Euro
(+ 89,4 Mio. €) stand ein Neubewilligungsvolumen von 217,3 Millionen Euro (+ 33,5 Mio. €) gegenüber. Mit diesen
kompetitiv vergebenen Drittmitteln werden enorme Hebelwirkungen und massive Mitnahmeeffekte in der heimischen Wissenschaftslandschaft
erzielt. So weisen beispielsweise sechs der sieben ERC Advanced Grantees 2017 einen erfolgreichen FWF Track Record
auf, seit 2008 waren es insgesamt 82 Prozent aller Grantees.
Die Förderung der Spitzenforschung auf höchstem internationalem Niveau beinhaltet als weiteres Kernelement
des FWF-Portfolios auch die Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Neben den seit Jahrzehnten existierenden
Schrödinger-Auslandsstipendien hat der FWF jüngst mit den doc.funds sowie den Zukunftskollegs neue Formate
entwickelt, um das große wissenschaftliche Potenzial in diesem Bereich in Österreich bestmöglich
auszuschöpfen. „Die vielfache Überzeichnung beider Programme unterstreicht die Bedeutung dieser Initiativen,
zugleich werden internationale Standards in den Forschungseinrichtungen gesetzt“, betonte FWF-Präsident Tockner,
und weiter: „Das aus Bewilligungssicht erfreuliche und erfolgreiche Jahr 2017 zeigt uns deutlich den Willen seitens
der wissenschaftlichen Gemeinschaft sich einem fairen, transparenten und anspruchsvollen Wettbewerb zu stellen“.
Dieser Wettbewerb fördert nachweislich die Qualität des Wissenschaftssystems.
„Im aktuellen Budget haben wir uns klar zu einem Ausbau der Finanzierung des FWF bekannt“, so der Wissenschaftsminister,
der für den FWF eine Steigerung der Mittel um 110 Mio. Euro für 2018 bis 2022 sicherstellen konnte. In
Summe stehen dem FWF nun 846 Mio. Euro bis 2022 zur Verfügung. Faßmann: „Damit haben wir einen wichtigen
Schritt gesetzt.“
Approved but not funded
Seit über zehn Jahren ist ein massives, immer stärker wachsendes Auseinanderklaffen zwischen Antragssumme
und Bewilligungssumme beim FWF zu beobachten. So gehen jedes Jahr viele unserer besten wissenschaftlichen Köpfe
– in erster Linie Nachwuchswissenschaftler – verloren. Alleine im Jahr 2017 lag der Fehlbetrag für jene Projektanträge,
die exzellent bzw. sehr gut begutachtet wurden, allerdings nicht gefördert werden konnten („approved but not
funded“), bei 83,7 Millionen Euro. Mit den beantragten Projekten auf der Strecke blieben allein im letzten Jahr
als Mitarbeiter/innen rund 580 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. „Hier droht ein massiver „brain drain“,
der Österreichs Wohlstand und Innovationskraft in einer Phase trifft, in der der globale Wettbewerb um die
besten Köpfe entscheidend ist“, warnte FWF-Präsident Tockner. „Bei einer durchschnittlichen Projektlaufzeit
von drei bis vier Jahren betrifft das somit bis zu 2.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, so Tockner
weiter.
Faßmann hob in diesem Zusammenhang auch die Ausbildung junger Forscher hervor: „Im Zuge von FWF-Projekten
werden jährlich rund 2.000 Doktoranden und rund 1.400 PostDocs finanziert. Damit wollen wir Anreize schaffen,
um junge Forscherinnen und Forscher hier in Österreich zu halten.“
FWF ermöglicht wissenschaftliche Höchstleistungen
Eine Förderung durch den FWF ist ein Gütesiegel für höchste wissenschaftliche Qualität.
Projekte „made in Austria, funded by FWF“ befinden sich im internationalen Spitzenfeld. So liegt der FWF im Ranking
beim wissenschaftlichen Impact (2000–2018; Normalized Citation Impact per Funding Agencies) auf Rang 4 nach dem
ERC, der niederländischen NWO und dem Schweizer SNF, jedoch noch vor Israel, Schweden oder Deutschland. „Die
Hebelwirkungen einer FWF-Förderung sind immens“, betonte FWF-Präsident Klement Tockner, und weiter: „Sie
zeigen sich unter anderem im Bereich zahlreicher erfolgreicher Karrieren, bei der Qualität der Publikationen,
beim Output bzw. Impact sowie bei internationalen Calls wie den ERC Grants“.
Chancen muss man nutzen
Das ambitionierte Regierungsprogramm räumt der Forschung – insbesondere der Spitzenforschung und dem fairen,
transparenten und qualitätsgetriebenen Wettbewerb – die unbedingt erforderliche Priorität ein. „Dieses
zukunftsorientierte Programm hat in der wissenschaftlichen Gemeinschaft eine sehr hohe Erwartungshaltung ausgelöst“,
erinnerte FWF-Präsident Tockner. Der lange Zeit in der Schweiz und in Deutschland tätige Wissenschaftler
mahnt nun eine zügige Umsetzung der angekündigten Reformen und Initiativen ein. „Wir müssen diesen
Weg gemeinsam beschreiten. Die vom BMBWF zusätzlich zur Verfügung gestellten 110 Millionen Euro für
2018 bis 2021 sind ein erster, ganz wichtiger Impuls. Um jedoch in der europäischen Liga erfolgreich bestehen
zu können, benötigt es weitaus größere Anstrengungen sowie mutiger Entscheidungen. In vertrauensvoller
Zusammensetzung mit dem BMBWF werden wir alles daransetzen, damit Österreich zu einem der attraktivsten Länder
in Forschung und Innovation in Europa wird und es auch bleibt“, so Tockner abschließend.
FWF Der Wissenschaftsfonds
Der FWF ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung. Er unterstützt
– nach internationalen Qualitätsmaßstäben – herausragende Forschungsprojekte sowie exzellente Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler, die sich der Gewinnung, Erweiterung sowie Vertiefung wissenschaftlicher Erkenntnisse widmen.
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