Fortsetzung nachhaltiger Investitionen trägt zu Rekordzahlen bei. „Beste österreichische
Sommer-Bergbahnen" konnten fünf neue Mitglieder gewinnen
Wien (pwk) - Äußerst zufrieden zeigt sich Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen
in der Wirtschaftskammer Österreich, mit der Wintersaison 2017/18. „Wir gehen davon aus, dass die heurige
Saison neue Rekorde in Sachen Ersteintritte und Umsatz gebracht hat. Damit beweist die Branche einmal mehr ihre
Attraktivität für Kundinnen und Kunden und sorgt für dringend benötigte Wertschöpfung
in den ländlichen und alpinen Regionen des Landes“, so Hörl am 24. April im Rahmen der österreichischen
Seilbahntagung in Zell am See. Das Zusammenspiel aus optimalen äußeren Bedingungen und Investitionen
der Unternehmen in Qualität, Komfort und Angebotsvielfalt war in diesem Winter perfekt. Doch auch schon die
vergangenen Jahre hätten gezeigt: „Österreich ist angesagter denn je!“
Wachstum quer durch alle Bundesländer
Bereits vor der Auswertung der finalen Zahlen lässt sich ein positives Resümee ziehen. In Niederösterreich
freut man sich über einen Rekordwinter mit mehr als 500.000 Besuchern – ein Plus von sieben Prozent gegenüber
dem Vorwinter. In Tirol zeigen die aktuellen Zahlen ein Plus bei der Zahl der Skifahrer (Skier Days) um elf Prozent
auf rund 27,5 Millionen, der Umsatz nahm um 14 Prozent auf ca. 760 Mio. Euro zu. Ähnlich erwartet man in Kärnten
eine Umsatzsteigerung im zweistelligen Bereich. Die steirischen Seilbahnen freuen sich über 4 Millionen Gäste
und eine Umsatzsteigerung von 10 Prozent auf 105 Mio. Euro. In Vorarlberg ist der Winterumsatz bis Ende März
um durchschnittlich 6,3 Prozent gestiegen. Und auch in Oberösterreich und Salzburg gibt es Zuwächse.
In Salzburg rechnet man derzeit mit einem Plus von 3 Prozent bei den Ersteintritten und von 5 bis 6 Prozent bei
den Umsatzerlösen.
„Besonders erfreulich ist, dass die niedriger gelegeneren Skigebiete überdurchschnittlich profitieren konnten.
Das zeigt auch, dass diese unverändert gut angenommen werden und einen wichtigen Teil des Gesamtangebotes
darstellen“, so Hörl. Besonderer Dank gebühre den Unternehmen dort, die regional verwurzelt seien und
dementsprechend nachhaltig wirtschaften. Damit sorgen sie für regionale Wertschöpfung.
Sachliches Vorgehen gegen Mythen und fragwürdige Studien
Für den Geschäftsführer des Fachverbandes der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich,
Erik Wolf, ist es zudem wichtig, als Verband Bewusstsein für die Branche zu schaffen und Fakten in der Öffentlichkeit
darzulegen. Im vergangenen Winter gab es dazu zwei Anlassfälle. „Mit der Studie über den Albedo-Effekt
haben Wissenschaftler des Joanneum-Research Zentrums für Klima, Energie und Gesellschaft (LIFE) eine neue
Facette in die Diskussion rund um die technische Beschneiung eingebracht. Sie kamen zum Schluss, dass der abkühlende
Effekt des Kunstschnees den Ausstoß von Emissionen, der bei der Erzeugung von Kunstschnee entsteht, aufhebt.
Dies ist ein wichtiger sachlicher Aspekt in einer massiv ideologisch geprägten Diskussion“, so Wolf. Leider
komme es aber auch vor, dass unreflektiert gegen die Branche geschossen wird. Beispiel dafür sei die Öko-Fußabdruck-Studie
von Skigebieten von Alfred Ringler. Hier habe man Univ.-Prof. Ulrike Pröbstl-Haider, eine ausgewiesene Expertin
der Universität für Bodenkultur (BOKU), beauftragt, die Studie zu analysieren. Das Ergebnis: Es konnte
belegt werden, dass die Erfassung der ökologischen Auswirkungen von ca. 1.000 Skigebieten einer wissenschaftlichen
Analyse nicht standhält. Dafür sind vor allem grobe Mängel bei der Datenerfassung und Bewertung
verantwortlich. So wurden etwa Speicherseen für die technische Beschneiung bewertet, die gar keine sind oder
Rodungen für die Skigebietsentwicklung kritisiert, die sich als Windwurf herausstellten. „Wir sind als Verband
durchaus kritikfähig, wehren uns aber gegen ungerechtfertigte Angriffe. Denn diese schaden nicht nur dem Ruf
unserer Unternehmen, sondern vermitteln auch dem Gast ein völlig verfälschtes Bild“, kritisiert Wolf.
Sommerangebot der Seilbahnen wächst weiter
Der Trend der vergangenen Jahre zu einem stärkeren Seilbahnsommer wird sich auch in diesem Jahr fortsetzen.
„Der Anteil am Gesamtumsatz liegt bereits bei ca. 10 Prozent und bringt gleich mehrere Vorteile – in touristischer
Sicht wie auch mit Blick auf die Beschäftigungsqualität durch den damit ausgelösten Anstieg der
Ganzjahresarbeitsplätze“, so Wolf, der sich freut, für das Gütesiegel „Beste Österreichische
Sommer-Bergbahnen“ heuer fünf neue Mitglieder zu begrüßen. Diese sind das Hochkar, die Bergbahnen
Lofer, die Madritschen Seilbahn, die Muttereralm und die Schladminger Planai. Somit steht 2018 ein Angebot von
76 Erlebnisbergen und 65 beteiligten Unternehmen zur Verfügung.
"Schmitten-Jubiläum" zeigt Entwicklung der Branche
Erich Egger, Vorstand der Schmittenhöhebahn AG, betonte zum 90-jährigen Jubiläum des Skigebiets
die Bedeutung der Seilbahnen für die Region im Pinzgau. Am Beginn gab es eine Seilbahn auf die Schmittenhöhe
mit einer Förderkapazität von 92 Personen pro Stunde. Heute sind es insgesamt 27 Seilbahn- und Liftanlagen,
sie können über 1 Million Gäste befördern. Der areitXpress selbst befördert 3.600 Personen
pro Stunde.
Neben Investitionen in die Infrastruktur – Ende 2017 startete der Betrieb des neuen areitXpress – setzt man auch
in Zell am See auf den Sommer. „Mit der neuen 365-Tageskarte für unser Skigebiet, das Kitzsteinhorn und Saalbach-
Hinterglemm- Leogang-Fieberbrunn schenken wir dem ganzjährigen Betrieb zusätzliche Aufmerksamkeit. Das
ist nicht nur touristisch gescheit, sondern auch betriebswirtschaftlich“, erklärt Egger. Schließlich
konnte man in den vergangenen zehn Jahren den Ertrag im Sommer um 76 Prozent steigern. Die Nächtigungen stiegen
im gleichen Zeitraum um rund 45 Prozent. „Die Zahlen zeigen, dass wir als Branche hier am richtigen Weg sind“,
so Egger.
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