Eine Ausstellung in drei Aufzügen – von 25. April 2018 bis 20. Jänner 2019 im Wien
Museum Karlsplatz
Wien (wien museum) - Zeit des Umbruchs in Europa - der Eiserne Vorhang war gefallen, der Kalte Krieg vorüber.
Die Globalisierung schritt rapide voran und rückte Wien näher an das internationale Geschehen. Die Kunst
spiegelte diese Situation in exemplarischer Weise wieder, Wien avancierte zum Mittelpunkt einer sich nach Osten
öffnenden europäischen Kulturszene. So klar sich die 1990er Jahre jedoch durch politische Ereignisse
eingrenzen lassen, so schwierig gestaltet sich die Charakterisierung der Kunst dieser Zeit in Hinblick auf stilistische
Strömungen. Herausragende Entwicklungen im Bereich der bildenden Kunst äußerten sich weniger in
Gruppierungen und markanten stilbildenden Formulierungen, sondern eher in Spitzenleistungen vieler Einzelpositionen.
Diversität in allen künstlerischen Medien erwies sich als wesentliches Merkmal des Jahrzehnts.
Infolge des neuen Bewusstseins, inmitten eines nun etwas freieren Europas zu leben, blühte die Wiener Szene
auf. Auch wichtige institutionelle Impulse, wie die Eröffnung der Kunsthalle Wien 1992, der neuen Ausstellungshalle
der Generali Foundation 1995 oder die Vorbereitungsarbeiten für die Eröffnung des Museumsquartiers, waren
hierfür maßgeblich.
Die Ausstellung "Die 90er Jahre" gibt im Wien Museum MUSA mittels verschiedenster Ausdrucksformen - wie
etwa Malerei, Skulptur, Fotografie, Performance- oder Videokunst - einen umfassenden Überblick über die
spannenden und vielschichtigen Positionen, die sich in einem neu vernetzten und internationalisierten Umfeld entwickeln
konnten. Bedingt durch den besonders qualitätsvollen und umfangreichen Bestand an Kunstwerken aus dieser Zeit
werden "Die 90er Jahre" in drei aufeinander folgenden Aufzügen mit insgesamt 255 Werken von 245
KünstlerInnen präsentiert. Somit kann der Überblick über die zu erwartenden Positionen der
"Künstlerstars" hinaus auch auf weniger bekannte KünstlerInnen von oft gleich hoher Qualität
ausgedehnt und ein Panorama der damaligen Wiener Kunstszene in noch nie dagewesener Breite gezeigt werden.
Mit der Ausstellung "Die 90er Jahre" umfasst die Reihe der Jahrzehnteausstellungen, die einen Querschnitt
durch eine der größten Sammlungen zeitgenössischer Kunst Österreichs darstellt, nun schon
ein halbes Jahrhundert. Wie schon bei den vorange- gangenen Sammlungspräsentationen des MUSA wird ein umfassender
Katalog mit ca. 1000 Abbildungen erscheinen und damit das umfangreichste Material zur Kunst der "90er"
in Österreich liefern. Hochrangige AutorInnen wie Dieter Bogner, Wolfgang Drechsler, Marie Röbl, Petra
Unger u.a.m. werden darin Aspekte der "Neue Reduktion", der Malerei, der Fotografie- sowie der Queer-
und Genderthematik in ihren Beiträgen bearbeiten.
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