AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der Wirtschaftskammer sieht in Mosambik jetzt einen guten Zeitpunkt
für österreichische Unternehmen, um Chancen zu sondieren
Maputo/Wien (pwk/awo) - „Mozambik ist eine attraktive und sichere Destination für Investitionen“, so
der Tenor beim Besuch einer Parlamentarierdelegation aus Mozambik in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Der mosambikanische Abgeordneter Antonio Rosario Niquice und WKÖ-Afrika-Experte Rudolf Thaler stimmen überein:
„Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für österreichische Unternehmen, um Geschäftschancen vor Ort zu sondieren.“
Mozambik ist flächenmäßig fast zehnmal und hinsichtlich der Einwohnerzahl etwa dreimal so groß
wie Österreich. Ein Darlehen der Weltbank stärkt die Wirtschaftskraft und soll Investoren anlocken.
Mosambik gehört zu den schnell wachsenden Volkswirtschaften Afrikas. Das Wirtschaftswachstum soll 2018 auf
5,3 Prozent anziehen. Das Parlament ist um die Schaffung geschäftsfreundlicher Rahmenbedingungen bemüht.
Unternehmen aus China, USA und der EU sind aktiv. Und beim Bevölkerungswachstum liegt Mosambik an dritter
Stelle unter den afrikanischen Ländern. Ausbildung und die Förderung des Unternehmertums werden als dementsprechend
wichtig gesehen.
In der Hauptstadt Maputo gibt es einen regelrechten Bauboom. Der Hafen von Maputo ist einer der größten
Frachthäfen an der afrikanischen Ostküste und soll weiter ausgebaut werden. „Neue Erdgasfunde eröffnen
Mozambik die Chance, zum zweitgrößten Erdgas-Produzenten der Welt aufzusteigen. Die ‚Big 5‘ der Offshore-Branche
sind bereits präsent“, informiert Niquice.
Mozambique hat kürzlich das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) der EU mit der Entwicklungsgemeinschaft
des südlichen Afrika (SADC) unterzeichnet. Dies ermöglicht eine bessere Eingliederung in Wertschöpfungsketten.
Zudem ratifizierte Mosambik im März dieses Jahres das kontinentale Freihandelsabkommen (AfCFTA) in Kigali
(Ruanda). Es sieht binnen zehn Jahren die Abschaffung von Zöllen und Importquoten für 90 Prozent der
Güter im innerafrikanischen Handel vor.
Großes Potenzial
Das österreichische Außenhandelsvolumen mit Mozambik ist minimal und schwankend. Expertise ist in
den Bereichen Wasserkraft, Biomasse und Solarenergie gefragt. Chancen für österreichische Unternehmen
bestehen weiter in den Bereichen Abfallmanagement, medizinische Ausrüstungen und Verarbeitung landwirtschaftlicher
Produkte. Der geplante Ausbau des Tourismus erfordert Ausbildungskooperationen.
Eine Reihe von österreichischen Unternehmen ist bereits in Mosambik aktiv. Coil Innovation ist beispielsweise
Zulieferer von Glättungsspulen im Energiebereich. Gleisbaumaschinen-Spezialist Plasser & Theurer verfolgt
mit der Eisenbahngesellschaft CFM gemeinsame Projekte. „Wir bearbeiten Mozambik von Südafrika aus und zeigen
damit afrikanische Kompetenz gepaart mit technologischer Kompetenz vom Stammhaus in Österreich“, erläutert
Josef Posch, Plasser & Theurer-Vertriebsleiter für das südliche Afrika.
„Lokale Partner sind der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg in Afrika. Im Rahmen der AUSSENWIRTSCHAFT Veranstaltungssafari
2019 planen wir eine Wirtschaftsmission nach Maputo, um vor Ort Eindrücke zu sammeln und Gespräche mit
potentiellen Partnern zu führen“, so Thaler.
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