Unfallrate auf Rekordtief, Krankenstände nach Arbeitsunfällen signifikant kürzer
Eisenstadt/Wien (auva) - Die Unfallrate in Österreich ist 2017 neuerlich gesunken und hat damit einen
historischen Tiefststand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1948 erreicht - und das bei steigenden Beschäftigungsverhältnissen.
Auch im Burgenland setzt sich der österreichweite Trend fort.
Seit 130 Jahren verfolgt die AUVA das Ziel, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu vermeiden. Mit Erfolg,
denn seit den 1990er Jahren ist es gelungen, die Zahl der Arbeitsunfälle fast zu halbieren. 2017 ist die Unfallrate
so niedrig wie nie - und das, obwohl die Beschäftigungsverhältnisse gestiegen sind. "Umso wichtiger
ist es, sicherzustellen, dass die AUVA weiterhin ihre Leistungen im vollständigen Ausmaß erbringen kann
und nicht zerschlagen wird. Denn die AUVA ist ein sozialpolitisches Erfolgsmodell, um das Österreich international
beneidet wird", sagt Rudolf Silvan, Vorsitzender der AUVA-Landesstelle Wien.
Arbeitsunfallstatistik Burgenland 2017
2017 gab es in Burgenlands Betrieben 1.451 Arbeitsunfälle von Erwerbstätigen (ohne Wegunfälle).
Damit bleibt die Zahl der Arbeitsunfälle im Burgenland, abgesehen von geringfügigen jährlichen Schwankungen,
weitgehend stabil. Im Vergleich zu 2016 ist die Zahl der Arbeitsunfälle in absoluten Zahlen geringfügig
gestiegen (11 Arbeitsunfälle). Im selben Zeitraum ist die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse um
1,4 Prozent gestiegen. Betrachtet man die Unfallrate im Burgenland, bedeutet das, dass auf 1.000 Beschäftigte
durchschnittlich 18,54 Arbeitsunfälle kamen. Damit liegt das Burgenland unter dem österreichischen Durchschnitt,
der mit 24,27 den historischen Tiefststand von 2016 neuerlich unterschritten hat. In den letzten fünf Jahren
ist die Unfallrate im Burgenland von 19,97 auf 18,54 gesunken.
Krankenstandstage nach Arbeitsunfällen gesunken
Ein signifikanter Rückgang zeigte sich bei den Krankenstandstagen nach Arbeitsunfällen: Hatte das
Burgenland 2016 noch eine durchschnittliche Krankenstandsdauer von 19,69 Tagen, konnte 2017 ein Rückgang von
rund zwei Tagen (auf 17,57) Tage verzeichnet werden. "Gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein wichtiger
Erfolgsfaktor. Die AUVA hat mit ihren Maßnahmen im Bereich der Prävention und der hervorragenden Unfallversorgung
wesentlich dazu beigetragen, nicht nur die Zahl der Arbeitsunfälle, sondern auch die damit verbundenen Krankenstandstage
zu reduzieren. Kürzere Krankenstandstage bedeuten letztlich geringere Kosten für Unternehmen und die
Volkswirtschaft", sagt Alexander Bernart, Direktor der AUVA-Landesstelle Wien.
Gefährlichste Branchen, häufigste Unfallursachen
Die häufigsten Arbeitsunfälle von Burgenländischen Betrieben ereigneten sich im Bau- und Baunebengewerbe:
351 Arbeitsunfälle. Das sind rund 24,19 Prozent aller Arbeitsunfälle in Burgenlands Betrieben. Dahinter
folgen unmittelbar die "Herstellung von Waren (Produktion)" (350 Arbeitsunfälle) und das "Gesundheits-
und Sozialwesen" (198 Arbeitsunfälle). Die häufigsten Unfallursachen waren der "Kontrollverlust"
über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge (557 Arbeitsunfälle), "Sturz und Absturz von Personen"
(286 Arbeitsunfälle) sowie "Bewegung des Körpers ohne körperliche Belastung", wie z. B.
unkoordinierte Bewegungen, Anstoßen oder Zusammenstoßen (266 Arbeitsunfälle).
Berufskrankheiten: Gehör besonders betroffen
Die Zahl der Berufskrankheiten (16 Fälle) im Burgenland war 2017 im Vergleich zum Jahr davor annähernd
stabil (plus 2 Fälle). Die häufigsten anerkannten Berufskrankheiten im Burgenland waren die durch Lärm
verursachte Schwerhörigkeit (4 Fälle), asbestbedingte Krebserkrankungen (Rippenfell, Lunge oder Kehlkopf)
(3 Fälle) und durch Holzstaub verursachte Karzinome der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen (3 Fälle).
Sicherheit, für Menschen im Arbeitsleben
Die Arbeitswelt verändert sich rasant, soziale Fragen verlieren aber nicht an Aktualität: Wie können
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten verhindert werden? Wie hilft man jenen, die trotz aller Bemühungen
verunfallen oder erkranken? Wie kann sichergestellt werden, dass die Folgen für die Betroffenen ebenso bewältigbar
sind wie für die Unternehmen und den Staat? Die Antworten darauf finden sich in der sozialen Unfallversicherung.
Die AUVA erbringt alle ihre Leistungen integriert und inhaltlich abgestimmt: von der Prävention über
die Unfallheilbehandlung und Rehabilitation bis hin zur finanziellen Entschädigung.
- Prävention: Die AUVA-Landesstelle Wien unterstützt
Versicherte und Betriebe in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland mit einem umfangreichen und großteils
kostenlosen Präventionsangebot.
- Haftpflichtablöse: Die AUVA entlastet Unternehmen von
deren Haftung bei Arbeitsunfällen. Die Durchschnittskosten für einen Arbeitsunfall betragen rund 5.000
Euro, können im Einzelfall aber weitaus höher sein.
- Unfallheilbehandlung und Rehabilitation auf europäischem
Spitzenniveau im Traumazentrum Wien mit den Standorten in Meidling und Lorenz Böhler/Brigittenau sowie in
den Rehazentren RZ Weißer Hof und RZ Meidling mit allen geeigneten Mitteln.
- Rasche soziale und berufliche Wiedereingliederung durch
Umschulungen, Unterstützung bei der Adaptierung der Wohnung, Versorgung mit Hilfsmitteln (z. B. Prothesen,
Rollstühle, etc.).
- Finanzielle Entschädigung bei geminderter Erwerbsfähigkeit
durch einen Arbeitsunfall, z. B. Versehrtenrente, Hinterbliebenenrente, etc.
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