Erste Phase des „Standortdialogs Burgenland 2021“ abgeschlossen
Eisenstadt (blms) - Die erste Phase eines bisher einzigartigen Projektes ist abgeschlossen: Die Initiatoren
des „Standortdialogs Burgenland 2021“, Landeshauptmann Hans Niessl und Wirtschaftskammerpräsident Ing. Peter
Nemeth, präsentierten am 7. Mai das Arbeitsbuch „Vom Reden ins Tun“, das einerseits die wesentlichen Ergebnisse
der gemeinsamen Initiative von Land und Wirtschaft zusammenfasst, andererseits auch einen Ausblick auf die standortstrategischen
Schwerpunkte für das Burgenland gibt. „Vom Reden ins Tun“ heißt: Die Phase des Dialogs ist ausreichend
vorangeschritten, nun geht es ans Umsetzen. Landeshauptmann Hans Niessl: „Der Standortdialog ist ein Anfang einer
neuen Art der Kooperation von Politik, Verwaltung und Wirtschaft im Burgenland. Zum 100. Jahrestag der Entstehung
des Burgenlandes als österreichisches Bundesland gehen wir neue Wege – auf die burgenländische Art, nämlich
gemeinsam. Gemeinsam wollen wir die Vision vom wirtschaftsfreundlichsten Bundesland Wirklichkeit werden lassen.
Gemeinsam werden wir vom miteinander reden zum miteinander Tun kommen.“
- Standortdialog Burgenland 2021: Initiative von Landeshauptmann
Hans Niessl und Wirtschaftskammerpräsident Ing. Peter Nemeth
- Arbeitsbuch „Vom Reden ins Tun“ dokumentiert ein bisher
einzigartiges Projekt
- Seit September 2016 bis heute: Open-Space-Workshops, Regionaldialogen,
Expertenrunden und Fokusgruppen mit Unternehmerinnen und Unternehmern gemeinsam mit Expertinnen und Experten des
Landes
- Ziel: Das Burgenland zum wirtschaftsfreundlichsten Bundesland
machen
- Strategische Handlungscluster: Digitalisierung, Infrastruktur,
Arbeitsmarkt
- Leuchtturm-Projekte: Forschungsoffensive, Entbürokratisierung,
optimale Lehrlingsausbildung
Von September 2016 bis Ende April 2018 sind Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Burgenland in einer Reihe
von Open-Space-Workshops, Regionaldialogen, Expertenrunden und Fokusgruppen zusammengetroffen, um Positionen und
Handlungsempfehlungen für eine künftige Wirtschaftspolitik zu erarbeiten. Visionäres Ziel aller
Beteiligten am „Standortdialog 2021“ ist: Das Burgenland soll zum wirtschaftsfreundlichsten Bundesland werden.
Ing. Peter Nemeth, Präsident der Wirtschaftskammer Burgenland sieht den wirtschaftlichen Aufschwung und die
besondere Lebensqualität des Burgenlands „untrennbar mit den 18.870 burgenländischen Unternehmerinnen
und Unternehmern sowie ihren rund 60.000 Mitarbeitern verbunden“. Positive Standortbedingungen für diese Unternehmen
seien daher „die Grundlage unseres Wohlstandes. Das Arbeitsprogramm aus dem Standortdialog soll dazu beitragen,
das Burgenland zum wirtschaftsfreundlichsten Bundesland Österreichs zu machen“.
Aus Sicht der Wirtschaft und des Landes gebe es im Nord-, Mittel- und Südburgenland eine Reihe von Themen,
die alle Unternehmen gleich intensiv betreffen: Verkehrswege Straße und Schiene, digitale Infrastruktur,
Aufwertung der Lehre und Fachkräftemangel, Service durch Landesagenturen und Verwaltungsvereinfachung. Nemeth:
„Das vorliegende Arbeitsbuch enthält viele Maßnahmen und Vorschläge, die von der Burgenländischen
Landesregierung und dem Landtag im Rahmen ihrer Gestaltungsmöglichkeiten umgesetzt werden können. Seitens
der Wirtschaftskammer Burgenland werden wir mit unseren Expertinnen und Experten zur Verfügung stehen, wann
immer es notwendig ist“.
Um hier gemeinsam den nächsten Schritt in Richtung wirtschaftsfreundlichstes Bundesland zu machen, müsste
man „die Vorzüge des Burgenlands noch besser darstellen und gleichzeitig Problemfelder bekämpfen“, so
Nemeth weiter. Hier gehe es um „faire Kontrollen und gleiche Regeln für alle, Hebung und Absicherung der Lebensqualität,
hochwertige Arbeitsplätze in Wohnsitznähe, Sicherheitsgefühl, Raumplanung, Regionalentwicklung,
die Vernetzung in Clustern im Land und über die Landesgrenzen hinweg“. Der Wirtschaftskammerpräsident
abschließend: „Das sind Punkte, die jetzt angegangen werden müssen.“ Dementsprechend sind in Abstimmung
zwischen Land und WKO im Standortdialog folgende strategische Handlungscluster definiert worden:
- Digitalisierung
- Infrastruktur
- Arbeitsmarkt
Diese drei Felder sind in allen drei Regionen des Burgenlandes – Nord, Mitte und Süd – wesentliche Bereiche,
wenn auch mit inhaltlich teilweise regionalspezifischen Unterschieden. In den Bereich Digitalisierung fällt
etwa das Leuchtturmprojekt der Landesholding Burgenland, sich an Joanneum Research zu beteiligen und in Pinkafeld
eine neue Forschungseinrichtung für Optoelektronik zu etablieren. Hierzu hat es im Vorfeld einen sehr engen
Dialog zwischen Land und Firmen gegeben. Niessl dazu: “Unser Ziel ist es, 2021, im Jubiläumsjahr, 110.000
Beschäftigte zu haben, die Forschungsquote massiv zu steigern, im Tourismussektor kontinuierlich zu wachsen
und im Bildungsbereich den Facharbeiterberuf weiter aufzuwerten und insgesamt gesehen die Qualität der Bildung
mit konkreten Impulsen anzuheben.“
Zur Verbesserung der Infrastruktur gehört zusätzlich zu Verkehr und Breitband auch das Durchforsten von
Gesetzen und Regelwerken, Stichwort „Entbürokratisierung“, um die Abläufe im Land zu vereinfachen und
zu beschleunigen. In diesem Sinne sollen bis Anfang 2019 rund 30 Landesgesetze novelliert werden. Auch hierfür
wurden viele Vorschläge der Wirtschaft aufgenommen. In den Bereich Arbeitsmarkt passen etwa die konkreten
Maßnahmen der Arbeitsgruppe „Optimale Lehrlingsausbildung“, auch eine Initiative von Land und Wirtschaftskammer,
unter Einbindung aller Stakeholder im Lehrlingswesen, ebenso wie weitere Maßnahmen gegen den Facharbeitermangel
und Kooperationen zwischen Schulen und Wirtschaft. Landeshauptmann Niessl und Wirtschaftskammerpräsident Nemeth
betonen unisono: Die bisherigen erfolgreich umgesetzten Leuchtturm-Projekte sind Best-Practise-Beispiele für
die weitere Zusammenarbeit zwischen Land und Wirtschaft.
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