"Russenfriedhof" in St. Johann neu gestaltet
St. Johann/Salzburg (lk) - Drei Glasstelen des Salzburger Künstlers Karl Hartwig Kaltner erinnern in
St. Johann im Pongau an die Gräuel der Nazi-Zeit. Sie sind Teil des neu gestalteten Eingangsbereiches des
so genannten "Russenfriedhofes". Historische Fotos und Aufschriften in vier Sprachen erinnern an das
Schicksal der Opfer. "Es ist unsere Aufgabe, nicht zu schweigen, damit die nächsten Generationen nicht
vergessen. Unsere Verantwortung ist es, den Opfern zu gedenken und ihre Geschichten zu bewahren", so Landesrat
Heinrich Schellhorn.
Während des Zweiten Weltkrieges haben mehr als 3.500 Kriegsgefangene im Lager in St. Johann ihr Leben verloren.
Die meisten von ihnen waren Russen. Da der Ortsfriedhof nicht mehr ausreichte, wurde 1942 ein Massengrab, der heutige
"Russenfriedhof", errichtet.
Den Opfern die Namen wieder geben
Ende 2013 gründete sich der Verein "Geschichtswerkstatt St. Johann". Er hat es sich zum Ziel gesetzt,
die furchtbaren Ereignisse während der Zeit des Nazi-Regimes aufzuarbeiten. So setzte er sich auch dafür
ein, auf dem Areal erläuternde Infotafeln aufzustellen.
Die Gedenkfeier vom 5. Mai stand unter dem Titel: "Den Opfern die Namen wieder geben". Die Veranstaltung
war ein Beitrag zum Gedenkjahr 1938. Der Grund beim Eingang wurde vom Eigentümer, einem Landwirt, zur Verfügung
gestellt. Die Kosten für die Stelen von gut 30.000 Euro wurden von der Stadtgemeinde St. Johann im Pongau
und der Kulturabteilung des Landes getragen.
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