Bundespräsident Alexander Van der Bellen:
 Die EU braucht ein "neues Narrativ"

 

erstellt am
04. 05. 18
13:00 MEZ

Bundespräsident bei offiziellen Besuch in Bulgarien: Der Binnenmarkt alleine reicht nicht - die Union spielt außenpolitisch "kaum eine Rolle"
Sofia/Wien (hofburg) - Die EU ist zwar "ökonomisch ein gewaltiger Fels", auf Dauer wird der Binnenmarkt jedoch nicht genügen. "Wir brauchen hier ein neues Narrativ, eine neue Erzählung über den Sinn" der Union, forderte Bundespräsident Alexander Van der Bellen am 4. Mai während seines Besuches in Bulgarien.

Die EU-Skepsis sei "heute stärker als noch vor 20 Jahren, auch in einigen der neuen Beitrittsländer", so Alexander Van der Bellen vor österreichischen Journalistinnen und Journalisten nach einem Treffen mit den Amtskollegen aus Bulgarien und Rumänien, Rumen Radew und Klaus Johannis, in der Stadt Russe zum Thema "Die Zukunft eines vereinten Europas". Das gemeinsame Narrativ der 1950er-Jahre - "Nie wieder Krieg gegeneinander" - sei zu lange her und schon selbstverständlich geworden. Und das "ökonomische Narrativ" alleine werde nicht reichen, so der Bundespräsident. Zwar sei die Union wirtschaftlich gut aufgestellt, aber "auf Dauer genügt ein EU-Binnenmarkt eben nicht".

Außenpolitisch spiele die EU - als Union - "kaum eine Rolle", meinte Alexander Van der Bellen mit Blick auf den Syrien-Krieg. Auch was die Beziehungen mit Russland betrifft mache jedes Land seine "eigene Politik".

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.bundespraesident.at

 

 

 

 

 

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