Wien (erste group) - „Mit einem Quartalsgewinn von knapp EUR 333 Millionen, der um mehr als ein Viertel über
dem Vorjahr liegt, sind wir ziemlich stark ins laufende Jahr gestartet. Dazu beigetragen haben neben der guten
Kreditqualität, ein starker Zufluss an Kundeneinlagen (plus EUR 7,4% gegenüber dem Vorjahr auf EUR 155,3
Milliarden) sowie ein anhaltendes Kreditwachstum (plus 7,3% gegenüber dem Vorjahr auf EUR 140,5 Milliarden).
Zuwächse gab es mit 3,0% sowie 4,6% sowohl beim Zins- wie auch beim Provisionsüberschuss. Zum guten Ergebnis
beigetragen hat auch das unverändert günstige Risikoumfeld, das die NPL-Quote von 4,0% auf 3,7% weiter
sinken ließ.
Der Kostenanstieg im Quartal erklärt sich mit dem starken Einlagenzufluss, der zu einer deutlichen Erhöhung
des Beitrags zur Einlagensicherung führte, sowie mit den höheren Personalkosten in unserer Region – insbesondere
in Tschechien und der Slowakei; eine Folge der guten Konjunkturlage mit entsprechendem Druck auf die Löhne.
Mit EUR 14,4 Milliarden haben wir eine unverändert gute Kapitalausstattung. Der geringfügige Rückgang
um 30 Basispunkte und dessen Auswirkungen auf unsere harte Kernkapitalquote (Basel 3 Vollanwendung) von derzeit
12,5% ist auf die im ersten Quartal traditionelle Nichteinbeziehung des Quartalsgewinns sowie auf die Auswirkungen
der Umsetzung des Rechnungslegungsstandards IFRS 9 zurückzuführen.
Die diese Woche erfolgte Anhebung unseres Ratings durch Moody’s und die Bekräftigung des positiven Ausblicks
ist für uns eine Bestätigung des Marktes für unser Geschäftsmodell, dessen Fokus auf der Betreuung
von Privat- und Firmenkunden in Zentral- und Osteuropa liegt. Diese Anhebung wird sich auch positiv auf unsere
Refinanzierung auswirken", erklärte Andreas Treichl, CEO der Erste Group Bank AG.
„Zwei Neuigkeiten gibt´s bei der Digitalisierung: Im ersten Quartal erreichte unsere digitale Plattform George
in drei Märkten insgesamt schon über zwei Millionen Nutzer. Außerdem haben wir für unsere
Firmenkunden die ersten Handelsfinanzierungstransaktionen unter Einsatz der Blockchain-Technologie erfolgreich
durchgeführt", so Treichl weiter.
Highlights
Der Zinsüberschuss stieg – vor allem in Tschechien und in Österreich – auf EUR 1.082,6 Mio (+3,0%;
EUR 1.051,3 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 478,6 Mio (+4,6%; EUR 457,7 Mio). Starke
Anstiege gab es bei den Erträgen aus der Vermögensverwaltung sowie im Kreditgeschäft. Während
sich das Handelsergebnis deutlich auf EUR 11,3 Mio (EUR 48,6 Mio) verringerte, verbesserte sich gleichzeitig die
Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert. Die Betriebserträge
stiegen auf EUR 1.651,6 Mio. (+2,1%; EUR 1.617,5 Mio). Der höhere Verwaltungsaufwand von EUR 1.065,0 Mio (+4,6%;
EUR 1.018,3 Mio) war neben höheren Sachaufwendungen und Abschreibungen (+3,6% bzw. +1,5%) vor allem auf gestiegene
Personalaufwendungen in Höhe von EUR 604,5 Mio (+5,7%; EUR 571,7 Mio) zurückzuführen. In den Sachaufwendungen
wurden bereits fast gänzlich die für 2018 erwarteten Aufwendungen für Beitragsleistungen in Einlagensicherungssysteme
in Höhe von EUR 74,2 Mio (EUR 64,7 Mio) verbucht. Insgesamt resultierte daraus ein Rückgang im Betriebsergebnis
auf EUR 586,6 Mio (-2,1%; EUR 599,2 Mio). Die Kosten-Ertrags-Relation stieg auf 64,5% (63,0%).
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich aufgrund von Nettoauflösungen bedingt
durch die verbesserte Kreditqualität auf EUR 54,4 Mio bzw. bereinigt um Zuführungen zu Rückstellungen
für Verpflichtungen und gegebene Garantien und finanzielle Vermögenswerte (FVOCI) auf -22 Basispunkte
des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (Nettodotierungen EUR 65,8 Mio bzw. 19 Basispunkte). Der Grund
dafür war der deutliche Rückgang des Saldos aus der Dotierung bzw. Auflösung von Vorsorgen für
das Kreditgeschäft insbesondere in Österreich und Tschechien. Die NPL-Quote verbesserte sich weiter auf
3,7% (4,0%). Die NPL-Deckungsquote stieg auf 72,5% (68,8%).
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -128,0 Mio (EUR -127,1 Mio). Darin enthalten sind Aufwendungen
für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds in Höhe von EUR 68,2 Mio (EUR 77,5 Mio). Die
Banken- und Transaktionssteuern stiegen leicht auf EUR 38,6 Mio (EUR 35,8 Mio); EUR 13,7 Mio (EUR 13,2 Mio) davon
entfielen auf die ungarische Bankensteuer für das gesamte Geschäftsjahr. Die sonstigen Steuern erhöhten
sich auf EUR 9,5 Mio (EUR 5,6 Mio).
Das den Minderheiten zuzurechnende Periodenergebnis reduzierte sich infolge geringerer Ergebnisbeiträge der
Sparkassen auf EUR 70,1 Mio (-8,8%; EUR 76,8 Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende
Periodenergebnis erhöhte sich auf EUR 332,6 Mio (+26,8%; EUR 262,2 Mio).
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital reduzierte sich auf EUR 17,0 Mrd (EUR 17,3 Mrd). Die Umstellung
auf den neuen Bilanzierungsstandard IFRS 9 zum 1. Jänner 2018 führte zu einer Verringerung des gesamten
bilanziellen Eigenkapitals in Höhe von EUR 0,6 Mrd. Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR)
festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Harte Kernkapital (CET 1, Basel 3 aktuell) auf EUR 14,4 Mrd
(EUR 14,7 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (Basel 3 aktuell) auf EUR 20,1 Mrd (EUR 20,3 Mrd). Bei
der Berechnung wurde der Zwischengewinn nicht berücksichtigt. Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva),
das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko (Basel 3 aktuell) inkludiert, stieg auf EUR 114,0 Mrd (EUR 110,0
Mrd). Die Harte Kernkapitalquote (CET 1, Basel 3 aktuell) lag bei 12,6% (13,4%), die Eigenmittelquote (Basel 3
aktuell) bei 17,7% (18,5%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 230,0 Mrd (+4,2%; EUR 220,7 Mrd). Auf der Aktivseite erhöhten sich Kassenbestand
und Guthaben auf EUR 25,2 Mrd (EUR 21,8 Mrd), die Kredite an Banken auf EUR 11,9 Mrd (EUR 9,1 Mrd). Die Kundenkredite
stiegen auf EUR 142,1 Mrd (+1,8%; EUR 139,5 Mrd). Passivseitig gab es einen Zuwachs sowohl bei den Einlagen von
Kreditinstituten auf EUR 21,0 Mrd (EUR 16,3 Mrd) als auch erneut bei Kundeneinlagen – insbesondere in Tschechien
und Österreich auf EUR 155,3 Mrd (+2,9%; EUR 151,0 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis lag bei 91,5%
(92,4%).
Ausblick
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollten Kreditwachstum unterstützen. Für die Kernmärkte der Erste
Group in CEE, inklusive Österreich, wird für 2018 ein reales BIP-Wachstum von 3% bis 5% erwartet, in
erster Linie weiterhin getragen durch robuste Inlandsnachfrage. In CEE sollten Reallohnzuwächse und niedrige
Arbeitslosigkeit die Wirtschaftstätigkeit fördern. Wir gehen davon aus, dass die CEE-Staaten ihre Haushaltsdisziplin
beibehalten werden.
Geschäftsaussichten. Die Erste Group hat für 2018 ein ROTE-Ziel von über 10% (basierend auf dem
durchschnittlichen um immaterielle Vermögenswerte bereinigten Eigenkapital 2018) festgelegt. Folgende Annahmen
werden getroffen: leicht steigende Einnahmen (unter Zugrundelegung eines Nettokreditwachstums von über 5%
und Zinserhöhungen in Tschechien und Rumänien), leicht rückläufige Kosten dank niedrigerer
Projektkosten und ein Anstieg der Risikokosten, wenn auch auf ein im langjährigen Vergleich immer noch niedriges
Niveau.
Risikofaktoren für die Prognose sind eine andere als erwartete Zinsentwicklung, gegen Banken gerichtete politische
oder regulatorische Maßnahmen sowie geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen.
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