Schwarzenbach/Wien (lbg) - Das keltische Freilichtmuseum am Burgberg in Schwarzenbach in der Buckligen Welt
wird diesen Sommer um zwei neue authentisch nachgebaute Gebäude erweitert. Am 6. Mai wird das anspruchsvolle
Bauvorhaben feierlich mit einem Spatenstich begonnen. Der Festakt erfolgt unter der Teilnahme der federführenden
Forscher Experimentalarchäologen Dr. Wolfgang Lobisser der Universität Wien, Wissenschafter des Jahres
2015 und Leiter des Ludwig Boltzmann Institutes für archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie
(LBI ArchPro) Prof. Dr. Wolfgang Neubauer, sowie dem Bürgermeister Johann Giefing.
Weit über die Bucklige Welt hinaus kennt man das keltische Freilichtmuseum und dessen authentische urgeschichtlichen
Rekonstruktionsbauten. In den Jahren 2004 und 2005 wurde der erste Teil errichtet und lässt seither den Südhang
des Burgberges im Bild der Jahrhunderte vor Christus erscheinen. Die Besiedelung auf dem Burgberg hebt sich durch
den Fund von massiven Wehranlagen, einer Vielzahl an metallenen Schmuck- und Handwerksgegenständen, bis hin
zu lokal geprägten Silber- und Goldmünzen hervor und enthüllt sich als keltisches Zentrum von Wirtschaft
und Macht. Ab Anfang Mai wird dieses einzigartige Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Neubauer fortgesetzt.
Zwei weitere keltische Gebäude sind geplant, die von Dr. Lobisser und seinem Team aus Archäo-Technikern
mit nachgefertigten keltischen Werkzeugen errichtet werden. Um das Gesamtbild der Stadt zu vervollständigen
werden zwei typische Wohnhäuser der Kelten errichtet.
In einem der beiden Häuser wird ein Ausstellungsraum eingerichtet, der den Besuchern die Höhepunkte der
Besiedlungsgeschichte mit modernster interaktiver Technik vermittelt. Dies übernimmt das LBI ArchPro und dessen
Direktor Prof. Dr. Neubauer, der seit 1992 die archäologischen Grabungen leitet. Das 2010 gegründete
Institut hat bereits für Carnuntum, Stonehenge und um die Wikinger in Norwegen innovative Ausstellungen umgesetzt.
In diesem Jahr dreht sich alles um den Burgberg in Schwarzenbach. Dieser war aber bereits lange vor den Kelten
besiedelt, wie Dr. Neubauer und sein Grabungsteam durch mehrere Ausgrabungen in den letzten 25 Jahren feststellen
konnten. Bronzezeitliche Pfeil- und Lanzenspitzen die zwischen 1600 bis 1000 vor Christus datieren zeugen von einem
hohen Stellenwert des Ortes schon lange vor den Kelten, deren Siedlung im 1. und 2. Jahrhundert vor Christus den
Burgberg geprägt hat.
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