Mehr Autonomie durch Ambient Assisted Living, Qualitätskriterien für die 24-Stunden-Pflegebetreuung
und Stärkung pflegender Angehöriger
Wien (bmasgk) - Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege, der jährlich am 12. Mai zum Gedenken
an Florence Nightingale als Begründerin der modernen Gesundheits- und Krankenpflege begangen wird, betonte
Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz Mag. Beate Hartinger-Klein, die Wichtigkeit
der Stärkung der Pflege: "Die Bevölkerung wird immer älter. Dadurch steht unser Sozialsystem
vor großen Herausforderungen, für die es rechtzeitig vorzusorgen gilt. Wir benötigen ein System,
das zukunftsfit und nachhaltig gestaltet ist. Einerseits müssen wir Präventionsmaßnahmen setzen,
um den Menschen möglichst lange ein Leben ohne gesundheitliche Einschränkungen zu ermöglichen und
andererseits soll - sobald Pflegebedürftigkeit gegeben ist - auch eine qualitativ hochwertige Betreuung zur
Verfügung stehen. Eben hier müssen wir nun ansetzen und geeignet Maßnahmen zur Umsetzung ergreifen."
Gütesiegel für 24-Stunden-Pflegebetreuung
Schon jetzt wird der Großteil der pflegebedürftigen Menschen - rund 80 Prozent - zu Hause betreut. Eine
nachhaltige Qualitätssteigerung im Bereich der 24-Stunden-Betreuung ist daher eine der wichtigsten Ansätze
im Bereich der Pflege. Das Festlegen von Qualitätskriterien in Form einer verpflichtenden Qualitätskontrolle
der Betreuungsleistungen durch Hausbesuche von diplomierten Pflegepersonen bei den betroffenen Menschen ist eine
Maßnahme zur Qualitätssteigerung. In diesem Zusammenhang wird gegenwärtig in Zusammenarbeit mit
dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort sowie der Wirtschaftskammer Österreich
ein bundesweit einheitliches, transparentes Gütesiegel für Vermittlungsagenturen erarbeitet.
Studie zur Stärkung pflegender Angehörige
Neben den mobilen Diensten sind es insbesondere die pflegenden Angehörigen, die den Löwenanteil bei der
Betreuung in den Familien gewährleisten. Die weitere Stärkung der Pflege zu Hause durch Angehörige
ist unverzichtbar. Aus diesem Grund läuft gegenwärtig eine Studie zur Situation pflegender Angehöriger.
"Von der Untersuchung erwarte ich mir zum einen Auskunft über die tatsächliche Anzahl pflegender
Angehöriger in Österreich. Zum anderen ein aktuelles Bild der Lebenssituation und einen tiefgehenden
Einblick in die Betroffenenperspektive pflegender Angehöriger und ihrer Gestaltung des Alltags und Organisation
der Pflege", erklärt Bundesministerin Hartinger-Klein. Besonderes Augenmerk wird insbesondere auch auf
die Situation, Betreuung und den Umgang mit demenziell beeinträchtigten Personen gelegt. "Auf Basis der
Studienergebnisse werden abschließend Empfehlungen ausgearbeitet, die sowohl für die Lebensqualität
und das Wohlbefinden pflegender Angehöriger als auch für die Weiterentwicklung des österreichischen
Systems für pflegende Angehörige notwendig sind", ergänzt Bundesministerin Hartinger-Klein.
Erste Ergebnisse werden für Herbst 2018 erwartet.
Autonomie durch Ambient Assisted Living
"Mir ist es ein besonderes Anliegen, allen Menschen in jeder Lebenssituation so lange wie möglich ein
selbständiges und selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause zu ermöglichen. Aus diesem Grund forciere
ich die Umsetzung des im Regierungsprogramm festgeschriebenen Ambient Assisted Living. Durch den Einsatz von Assistenzsystemen
wird nachweislich die Lebensqualität von Pflegebedürftigen erhöht. Moderne Kommunikations-, und
Informations- und Unterstützungstechnologien sollen die Betroffenen in ihrem Alltag unterstützen, um
so Selbstbestimmung und Autonomie in allen Lebenslagen zu ermöglichen", schließt Bundeministerin
Hartinger-Klein.
|