Ausstellung „Grenze Öffnung & Heimat“ auf Schloss Seggau eröffnet - Metropolit
Arsenios Kardamakis bei ökumenischem Empfang.
Graz-Seckau (diözese - Am 9. Mai eröffnete Bischof Wilhelm Krautwaschl die fünfte Ausstellung
zum Diözesanjubiläum und gab einen ökumenischen Empfang, an dem der orthodoxe Metropolit Arsenios
Kardamakis teilnahm.
Bischof Wilhelm Krautwaschl thematisierte in seinem Grußwort die wechselhafte Geschichte des Schlosses, das
bis 1786 Wohnort des Seckauer Bischofs war, wovon sich die Bezeichnung „Seggau“ ableitete. Aus dem Schloss entwickelte
sich nicht nur eine Sommerresidenz des Bischofs und ein Land- und Forstwirtschaftlicher Betrieb, sondern auch ein
grenzüberschreitender Bildungs- und Dialogort entstand. „Seit 2005 bildet etwa die hier im südosteuropäischen
Grenzland – einem Gebiet, das immer mehr ins Zentrum Europas rückt – angesiedelte interdisziplinäre Dialogreihe
„Geist und Gegenwart“ ein Forum für Grundsatzdebatten an der Schnittstelle von vier europäischen Kulturkreisen.
Im Sommer treffen sich Studierende aus vielen Ländern zur „International Summerschool“, um in einen lebendigen
Austausch über europäische Identität zu treten“, so Bischof Krautwaschl.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Alois Kölbl und Johannes Rauchenberger in Zusammenarbeit mit der FH-Joanneum
Ausstellungsdesign. Kurator Kölbl sagte bei der Eröffnung: „Grenzerfahrungen sind im kollektiven Gedächtnis
der Steiermark tief eingewurzelt. Viele Burgen, aber auch Wehrkirchen in unserem Land künden vom Bedürfnis
der Menschen nach Schutz aber auch nach Verteidigung.“ Die bischöfliche Burg Seggau liege nahe an der slowenischen
Grenze. Das Diözesanjubiläum wolle nicht so sehr in die Vergangenheit schauen, sondern über Zukunftsfragen
nachdenken, so Kölbl. Er erinnerte daran, dass Flucht und Migration gesellschaftliche wie auch kirchliche
Handlungsfelder seien, die uns auch in Zukunft beschäftigen werden. Kölbl: „Mit Bildern der weltberühmten
Fotografin Inge Morath, die auf ihrer letzten Reise noch einmal ihre Wurzeln in der slowenischen Steiermark aufsuchte,
einer Videoarbeit des österreichischen Filmemachers Edgar Honetschläger, einer Kunstinstallation von
Clemens Hollerer im Turm der größten historischen Glocke der Steiermark, oder Dokumentarfilmen von Heinz
Trenczak und Kristina Schranz wird hier sehr facettenreich über "Grenze Öffnung & Heimat"
nachgedacht". Für die Kuratoren war das mit Studierenden des Studienganges Ausstellungsdesign der Fachhochschule
Joanneum entwickelte Projekt eine schöne Erfahrung.
Beim anschließenden ökumenischen Empfang anlässlich des Diözesanjubiläums wurden die
Vertreter der christlichen Kirchen begrüßt. Eine besondere Ehre war das Beisein des griechisch-orthodoxen
Metropoliten von Austria, Arsenios Kardamakis. Bischof Wilhelm Krautwaschl erinnerte in seiner Ansprache an die
zweite Europäische Ökumenische Versammlung 1997 in Graz und an die Feier des Reformationsjubiläums
voriges Jahr in Graz. „Unvergesslich, wie die katholischen Fronleichnamsfeierlichkeiten in das Jubiläumsfest
der Evangelischen Kirche am Grazer Mariahilfer Platz mündeten! Unvergesslich, dass ich als katholischer Bischof
am Reformationsfest in der Grazer Heilandskirche die Predigt halten durfte“, so der Bischof der Diözese Graz-Seckau.
Die Ausstellung kann bis 26. Oktober 2018 besucht werden.
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