Bohuslav und Zwazl: „Ökosystem aus Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung“
St. Pölten (nlk) - In der Digitalisierungsstrategie des Landes Niederösterreich sind konkrete
Maßnahmen definiert, um Land und Leute fit für die Digitalisierung zu machen. Ein zentrales Projekt
ist das „Haus der Digitalisierung“, das in mehreren Etappen umgesetzt wird. Am 9. Mai präsentierte Wirtschafts-
und Technologie-Landesrätin Petra Bohuslav gemeinsam mit Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer
Niederösterreich, im Rahmen einer hochkarätigen Fachveranstaltung an der Fachhochschule St. Pölten
die „erste Ausbaustufe“.
„Das Haus der Digitalisierung ist in einem ersten Schritt als niederösterreichisches Ökosystem aus Bildung,
Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung konzipiert. Wir wollen den Unternehmen den Zugang zu wissenschaftlichen
Einrichtungen erleichtern, gemeinsam Forschung betreiben, Leit- und Demonstrationsprojekte umsetzen und disziplinübergreifendes
Arbeiten über Instituts- und Sektorengrenzen hinweg forcieren“, so Bohuslav und Zwazl.
In Niederösterreich gibt es bereits hervorragend etablierte Zentren im Bereich der Digitalisierung. „Im ‚Haus
der Digitalisierung‘ fungieren diese Zentren und Initiativen als digitale Knotenpunkte, die mit einem intelligenten
digitalen Netzwerk sowohl untereinander als auch mit anderen in- und ausländischen Netzwerken eng verknüpft
sind. Damit entsteht ein niederösterreichweites Kompetenz-Netzwerk, das das Digitalisierungs-Know-how in unserem
Land allen niederösterreichischen Unternehmen und Start-ups zugänglich macht. Damit wollen wir sie beim
digitalen Wandel unterstützen“, so Wirtschafts- und Technologie-Landesrätin Bohuslav.
Diese ganze Bandbreite an Unterstützungsangeboten ist aber nur im Netzwerk möglich – in einer breiten
Zusammenarbeit aller in Niederösterreich relevanter Institutionen und Einrichtungen. Einer der wichtigsten
Partner ist die WKNÖ. Präsidentin Sonja Zwazl: „Viele niederösterreichische Betriebe haben die Chancen
der Digitalisierung bereits für sich entdeckt, aber im Alltagsgeschäft ist oft wenig Zeit, immer am aktuellsten
Stand zu sein. Diese Vernetzung ist daher eine ganz wesentliche Erleichterung. Daher bringen wir uns auch aktiv
ein und sind mit unseren Organisationen Bestandteil des digitalen Knotenpunktes St. Pölten.“
Im Rahmen des Events wurden aber nicht nur die Knotenpunkte in St. Pölten, Krems, Wieselburg, Wiener Neustadt
und Klosterneuburg im Detail vorgestellt. Experten gaben auch Einblicke aus der Praxis zu den Schwerpunkten virtual
reality, augmented reality und IT Security und als weiteres Highlight erlebten die Gäste an 18 Stationen „Digitalisierung
zum Anfassen“. Dabei spannte sich der Bogen von einer Augmented Reality Sightseeing App oder einer Schuhsohle,
die das Gehen hörbar macht, über Anwendungen in der Baubranche, bis hin zu digitaler Forensik im Arbeitsspeicher
oder der Möglichkeit, mittels App persönlich ein Satelliten-Triebwerk zu montieren.
„Die heutige Veranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, dass Digitalisierung alle Bereiche des Lebens und der Wirtschaft
betrifft. Daher ist es besonders wichtig, dass die heimischen Betriebe mit dem ‚Haus der Digitalisierung‘ und den
hochspezialisierten Knotenpunkten ab sofort ein noch breiteres Unterstützungs- und Informationsangebot zur
Verfügung haben“, so Helmut Miernicki, Geschäftsführer der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur
ecoplus, die mit der operativen Umsetzung dieses Leuchtturmprojekts betraut wurde. Dabei werden sämtliche
Maßnahmen und Umsetzungsschritte in enger Abstimmung mit der Geschäftsstelle für Digitalisierung
erfolgen.
Das „Haus der Digitalisierung“ wird sich in den kommenden Jahren von einem internationalen Kompetenz-Zentrum
über ein virtuelles Haus hin zu einem physischen „Haus der Digitalisierung“ entwickeln, das in Tulln entstehen
wird. Für den nächsten Schritt – das virtuelle Haus der Digitalisierung – wurde ein Open Innovation Crowdsourcing-Prozess
gestartet, um die zukünftigen Nutzer möglichst eng in die Entwicklung einzubinden.
|