Besucher können auf 200 Quadratmeter Fläche in die Welt der Rechtsprechung eintauchen
Pöggstall/St. Pölten (nlk) - Im Schloss Pöggstall, wo im Vorjahr unter dem Titel „Alles was
Recht ist“ die NÖ Landesausstellung stattfand, wurde vom Zweiten Landtagspräsidenten Gerhard Karner in
Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und in Anwesenheit des Vizekanzlers a.D. Wolfgang Brandstetter
das neue Museum für Rechtsgeschichte offiziell eröffnet. Das Museum ergänzt die rund 700 Museen
und Sammlungen umfassenden Kulturlandschaft Niederösterreichs um ein weiteres Kompetenzzentrum. Im Mittelpunkt
steht die Dokumentation und Vermittlung historischer Themen.
„Die Erfahrungen der Landesausstellung haben gezeigt, dass seitens der Bevölkerung ein großes Interesse
an der Auseinandersetzung mit dem Thema Recht besteht“, begründete der Zweite Landtagspräsident die Notwendigkeit
der Schaffung dieses Museums. Karner: „Das Recht strukturiert unser ganzes Leben und ist somit für das Verständnis
von den Grundsätzen unseres Zusammenlebens von unermesslichem Wert.“
Auf 200 Quadratmeter Ausstellungsfläche können interessierte Besucherinnen und Besucher seit 6. Mai in
die Welt der Rechtsprechung eintauchen und sich mit den wichtigsten Entwicklungen der Rechtsgeschichte bis ins
19. Jahrhundert anhand von Objekten aus den Landessammlungen des Landes Niederösterreich auseinandersetzen.
Auf die lange Tradition des Schlosses Pöggstall als Ausstellungsort für Rechtsgeschichte verwies die
Bürgermeisterin der Marktgemeinde, Margit Straßhofer, die der Museumseröffnung ebenso wie der Landtagsabgeordnete
Günther Sidl und der Bezirkshauptmann von Melk, Dr. Norbert Haselsteiner, beiwohnte.
Als vorläufigen Höhepunkt der traditionsreichen Zusammenarbeit zwischen dem Land und der Marktgemeinde
nannte Margit Straßhofer die Landesausstellung 2017, die für einen „wichtigen und nachhaltigen Impuls
für Pöggstall und die Region Südliches Waldviertel sorgte“. So sei das Schloss, das seit 18. April
auch das Gemeindeamt beherbergt, „in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen und kulturellen Gemeindelebens gerückt“.
Das Museum für Rechtgeschichte ergänzt das Schloss und seine Region nun um eine weitere touristische
Attraktion. Die Kuratorin der Ausstellung, Elisabeth Vavra, die als führende Historikerin zur Rechtsgeschichte
Niederösterreichs und Kuratorin mehrerer Landesausstellungen über die Grenzen Niederösterreichs
hinaus bekannt ist, konnte für die Gestaltung des Museums ein namhaftes Team gewinnen: das Architekturbüro
Querkraft, das sich bereits für die Landesaustellung 2017 verantwortlich zeichnete, und die Grafiker Perndl
+ Co, die jüngst das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich gestalteten.
Das Museum soll künftig, so Vavra, durch Sonderausstellungen, die sich mit aktuellen Entwicklungen rund um
das Thema Rechtsstaat beschäftigen, ergänzt werden. Das Schloss Pöggstall werde damit – bestärkt
durch den Erfolg der Landesausstellung – „zum Kompetenzzentrum für die Auseinandersetzung mit der Rechtsprechung
über die Grenzen Niederösterreichs hinaus“.
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