Parlamentarische Enquete beleuchtete das Thema „Gesundheitsversorgung in der ländlichen
Region: Den Hausarzt flächendeckend im Burgenland erhalten!“
Eisenstadt (blms) - Um die verantwortungsvolle Gesundheitspolitik, die im Burgenland betrieben wird, noch
weiter zu professionalisieren, wurde am 8. Mai im Burgenländischen Landtag zum Thema „Gesundheitsversorgung
in der ländlichen Region: Den Hausarzt flächendeckend im Burgenland erhalten“ eine Parlamentarische Enquete
abgehalten. Rund 300 Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner listet die Ärztekammer in allen burgenländischen
Bezirken. Bei aufgerundet 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ergibt dies je einen Allgemeinmediziner für
weniger als 1.000 Personen. Dies bezieht sich ausschließlich auf den Bereich der Allgemeinmedizin. Insgesamt
erfasst die Ärztekammer im Burgenland mehr als 540 Medizinerinnen und Mediziner. Wie auch andere ländlich
strukturierte Regionen, steht das Burgenland bei der Nachbesetzung von Hausarztstellen vor einer Herausforderung.
„Im Sinne einer lösungsorientierten Herangehensweise, wie es die medizinische Versorgung als Primärelement
der Lebensqualität und individuellen Sicherheit verdient, gilt es diesem Problem dementsprechend entgegenzutreten.
Also sowohl frühzeitig unmittelbar wirksame Maßnahmen zur Behandlung der Symptome eines schwächer
werdenden Systems zu ergreifen, als auch mit Hilfe einer langfristigen Strategie eine Systemheilung herbeizuführen.
Beides geschieht im Burgenland. Ersteres wurde durch die Einrichtung der Akutordinationen Anfang April erfolgreich
flächendeckend vollzogen, Zweiteres soll durch die Attraktivierung des Landarztberufes erfolgen“, so Landtagspräsident
Christian Illedits in seinen Begrüßungsworten.
Diese Aktordinationen erweitern die medizinische Versorgung durch lokale Haus- und Visitenärzte im Burgenland
und sorgen durch längere Öffnungszeiten für eine allgemeinmedizinische Versorgung in den Abendstunden
und kürzere Wartezeiten durch einen raschen Zugang zur Behandlung. Zudem gibt es im burgenländischen
Visitensystem nach wie vor eine Verpflichtung der niedergelassenen Kassenärzte, Wochentagnachtdienste zu erfüllen.
Im Burgenland gibt es hierfür 29 Betreuungssprengel, die sowohl Wochentags, als auch an Wochenenden und Feiertagen
besetzt sind. Dementsprechend ist die flächendeckende Versorgung durch einen Bereitschaftsdienst gegeben.
Um die hochwertige und wohnortnahe Versorgung im Burgenland weiterhin zu gewährleisten und für die Zukunft
abzusichern, soll hinkünftig sowohl die Ausbildung der nachfolgenden Ärztegeneration, als auch die Attraktivierung
des Landarztberufes in den Fokus gerückt werden. Das Burgenland setzt bereits jetzt zahlreiche Fördermaßnahmen,
um angehende Medizinerinnen und Mediziner durch finanzielle Hilfestellungen, aber auch durch die Vermittlung von
Know-How zu unterstützen, die Praxen in den burgenländischen Gemeinden in Betrieb zu halten und so zu
einer flächendeckenden, aber vor allem auch gleichberechtigten Versorgung mit medizinischen Leistungen beizutragen.
Dazu Landesrat Mag. Norbert Darabos: „Mit der Förderung von Landarztpraxen setzen wir weitere wichtige Akzente,
um die flächendeckende allgemeinmedizinische Versorgung im Burgenland auch in Zukunft zu gewährleisten
und weiter zu verbessern. Das Burgenland macht seine Hausaufgaben und steuert mit seinem Burgenland-Paket für
mehr Landärzte auch einem drohenden Medizinermangel entgegen. Hohe Qualität und kurze Wege – das steht
für uns im Gesundheitsbereich im Vordergrund. Mit unseren Förderprogrammen nehmen wir auch hier eine
österreichweite Vorreiterrolle ein und entwickeln uns Schritt für Schritt zu einer sozialen Modellregion!“
Nach den Statements von Mandataren des Burgenländischen Landtages wurde die Parlamentarische Enquete mit Referaten
von Univ.-Ass. Dr.in Stephanie Poggenburg, Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung
an der Medizinischen Universität Graz, Dr. Michael Schriefl, 1. Vizepräsident der Ärztekammer Burgenland
und Praktischer Arzt in Mörbisch am See, Dr. Karlheinz Kornhäusl, 1. Obmann-Stellvertreter der Kurie
Angestellter Ärzte der Ärztekammer Steiermark, und von a.o. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres, PhD, Präsident
der Österreichischen Ärztekammer, fortgesetzt.
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