Wien (rk) - Das Bundeskanzleramt und die Stadt Wien haben sich bereit erklärt, gemeinsam mit der Secession
die Mehrkosten der Sanierung des Secessionsgebäudes zu übernehmen. Die Baukostenschätzung musste
von ursprünglich 2,8 Millionen Euro auf 3,45 Millionen Euro netto korrigiert werden. Die Mehrkosten in der
Höhe von € 650.000,- sollen zwischen Bund, Stadt Wien und der Secession aufgeteilt werden. Das Bundeskanzleramt
hat die Erhöhung der Förderung für die Sanierung auf 1,2 Millionen Euro zugesagt; die Stadt wird
den entsprechenden Antrag Nachmittag des 8. Mai dem zuständigen Kulturausschuss zur Beschlussfassung vorlegen.
Die Mehrkosten entstanden in erster Linie durch gravierende Preissprünge aufgrund der guten Konjunktur und
des derzeitigen Baubooms sowie durch behördliche Vorgaben und zusätzliche denkmalpflegerische Maßnahmen.
Darüber hinaus hat sich erst im Zuge der Bauarbeiten herausgestellt, dass Gebäudeteile wie die Kuppel
und das Dach wesentlich baufälliger waren als zunächst angenommen.
„Die Secession gilt als Schlüsselbau der Wiener Jahrhundertwende und zählt heute zu den bekanntesten
Wahrzeichen unserer Stadt. Das markante Gebäude ist kunst- und kultur-historisch wichtig für die Stadt
und ein Anziehungspunkt für TouristInnen. Kennzeichnendes Element der Secession ist die bis weit in den Wienerwald
sichtbare Kuppel mit Lorbeerlaub aus vergoldetem Eisen, im Volksmund ‚Krauthappel‘ genannt. Mit ihrem Anteil an
der Sanierung nimmt die Stadt ihre kulturpolitische Verantwortung wahr“, betont Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.
Kulturminister Gernot Blümel: „Die Secession ist ein unverkennbares Symbol der Wiener Kunst- und Kulturlandschaft.
Sie steht nicht nur für das Fin de Siècle und damit für eine der wegweisendsten Epochen des österreichischen
Kunst- und Kulturschaffens, sondern auch für die Freiheit der Kunst, wie auf der Fassade unmissverständlich
festgehalten ist. Dieser Freiheit des kreativen Schaffens, insbeson¬dere in Bezug auf die zeitgenössische
Kunst, fühlen wir uns uneingeschränkt verpflichtet. Sie ist Voraus¬setzung für eine facettenreiche
kreative Landschaft und auch dafür, dass sich Künstlerinnen und Künstler frei entfalten und als
Seismographen der Gesellschaft wirken können. Der Kostenanstieg, der im Zuge der Sanierung aufgetreten ist,
wurde vom Bundesdenkmalamt geprüft und als nachvollziehbar bewertet. Daher haben wir uns auf Basis der Expertenbeurteilung
von Seiten des Bundes dazu entschlossen, die Secession bei der Erhaltung und Adaptierung dieses bedeutenden Gebäudes
über die bereits bewilligten Mittel hinaus zu unterstützen. Nichtsdestotrotz geht es immer um Professionalität
und Planbarkeit und darum, Kosten- und Zeitplanungen einzuhalten.“
Herwig Kempinger, Präsident der Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession: „Die Künstlervereinigung
Secession freut sich sehr über diese neuerliche Förderung. Ich bedanke mich bei Bundesminister Blümel
und Stadtrat Mailath-Pokorny für Ihre Unterstützung. Unserem Partner und Hauptsponsor, der Erste Bank,
möchte ich an dieser Stelle für ihr langjähriges Engagement Dank aussprechen. Dass es der Secession
gelungen ist, rund 1 Millionen Euro für die Sanierung aufzubringen, liegt an der Unterstützung zahlreicher
privater Spender und der Freunde der Secession, ihnen sei ebenfalls gedankt. Damit ist sichergestellt, dass wir
im Secessionsgebäude auch weiterhin Ausstellungen internationalen Formats zeigen können.“
Zum 120-Jahr-Jubiläum des Secessionsgebäudes wird das Bauwerk nun bald wieder in neuem Glanz erstrahlen.
Die Sanierung der Kuppel wird Mitte Mai abgeschlossen. Arbeiten im Inneren des Gebäudes werden über den
Sommer weiter ausgeführt. Anfang September wird das Haus runderneuert wieder eröffnet.
Nächste Sanierungsschritte:
Die Bauarbeiten verlaufen nach Zeitplan. Gemeinsam mit Architekt Adolf Krischanitz, der bereits die letzte Generalsanierung
1985/86 betreut hat, wurde der Sanierungsplan erarbeitet.
- Die Restaurierung der Kuppel wird Mitte Mai abgeschlossen.
- Der Beethovenfries erstrahlt in neuem Glanz: Eine neue Lichtdecke
wurde bereits installiert.
- Bis Anfang Juli 2018: Sanierung des Glasdaches und Fertigstellung
der Fassade.
- Bis Ende August 2018: Barrierefreier Zugang zum Beethovenfries
wird hergestellt – Einbau eines Liftes, Modernisierung der Infrastruktur
- Die Fertigstellung des Bauvorhabens ist bis Ende August
2018geplant.
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