Salzburger Jugendliche fahren auf Gruppenspiel-Abenteuer der besonderen Art ab – Landeshauptmann
Haslauer im Kurzinterview
Brüssel/Salzburg (lk) - Europas Probleme sind auch unsere. Lösungskompetenz ist gefragt. Das lässt
sich trainieren, bereits im Jugendalter. Beim "European Safety Room" tickt die Uhr, während Salzburger
Schülerinnen und Schüler in der aktuellen Europawoche versuchen, knifflige Missionen in Sachen Europa
zu erfüllen. "Hier befasst man sich indirekt und unbewusst mit Fragestellungen, die von politischer Brisanz
sind", so Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Er machte sich am 7. Mai direkt am Ort des Geschehens im Scavenger
Escape Room in Salzburg-Mülln ein Bild von den Erfahrungen der Jugendlichen.
"Es gab viele Aufgaben, bei denen wir nicht auf Anhieb auf die Lösung kamen. Wir mussten viel nachdenken
und auch etwas von Mathematik verstehen. Zur Lösung hat man auf jeden Fall die anderen gebraucht, weil man
alleine nicht so viele Perspektiven hat", berichtet Arbnore Hajdari von der HAK St. Johann im Pongau. Sie
hat das einstündige Gruppenspiel mit ihrem Team in Tagesbestzeit geschafft. Am besten hat ihr die schwierigste
Aufgabe gefallen. "Das war reizvoll", so die junge Pongauerin. Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer,
sowohl für Bildung als auch Europa zuständig, zeigte sich begeistert.
Großer Ansturm auf Spielidee
"Flüchtlingsmission", "Brexit Mystery" und die geheime "EU-Budget-Mission" warten
noch bis Mittwoch als Aufgaben auf die Schülerinnen und Schüler. "Der Ansturm der Schulen für
diese Premiere zur Europawoche war riesengroß, im Nu waren die 500 Plätze vergeben", so Organisatorin
Gritlind Kettl vom EU-Bürgerservice und Europe Direct Informationszentrum Land Salzburg, die die Spielidee
gemeinsam mit Theresa Edtstadler von Akzente Salzburg entwickelt hat.
Es gibt keine zu "großen" Themen – Kurzinterview mit LH Haslauer
LMZ: Warum kommen solche Aktionen beim eher trockenen Thema Europa gut an?
Wilfried Haslauer: Das ist ein spielerischer Zugang – game based learning - mit einem spannenden, aufregenden,
auf Teamarbeit basierenden Modell.
LMZ: Sind Aufgaben wie das "Flüchtlingsthema" nicht eine Nummer zu groß für Jugendliche?
Wilfried Haslauer: Alles, was uns im Alltag begegnet und berührt, ist nicht zu groß – ganz im Gegenteil.
LMZ: Was bringt der "European Safety Room" den Salzburger Schülern?
Wilfried Haslauer: Die Beschäftigung mit Bereichen, die politisch bedeutsam sind, wie der Brexit oder das
Flüchtlingsthema. Und das in einer spielerischen Art und Weise, bei der man im Team arbeiten kann. Da nimmt
man unbewusst einfach sehr, sehr viel mit.
Die Erfolgsidee weiterentwickelt
Das Konzept des "European Safety Room" hat den Gründer des "Scavenger Escape Room", den
Ungarn Zoltan Purak neugierig gemacht. Er ist nach Salzburg gereist, um herauszufinden, wie die Idee mit EU-Inhalten
verknüpft wurde: "Es gab zwar schon eine erste Generation von Real-Life-Gruppenspielen, doch wollten
wir etwas Ansprechenderes und Komplexeres schaffen. Für den European Safety Room haben wir die Räume
neu gestaltet. Das Ergebnis in Salzburg und die Begeisterung der Jugendlichen hier haben uns bestärkt, die
Idee auch in anderen europäischen Städten anzubieten." Der "European Safety Room" wird
nun am Standort Salzburg bis zum 3. Juni verlängert. Teilnehmen können ab 9. Mai alle Personen jeden
Alters. Wenn Gruppen mit dem Codewort "EU-Tage" buchen, erhalten sie einen Rabatt von 30 Prozent.
Mit Grips aus den Escape Rooms befreien
Escape Rooms gibt es inzwischen weltweit. Teams von zwei bis sechs Personen versuchen, Aufgaben unter einer Zeitvorgabe
zu lösen, um aus dem "Escape Room" zu entkommen. Dafür ist neben Grips vor allem wichtig, mit
den anderen zu kommunizieren, denn eine Lösung ist nur gemeinsam zu schaffen. Unternehmen verbessern so etwa
das Teamverhalten ihrer Mitarbeiter.
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