Gemeinsam mit den Mobilfunkbetreibern A1 Telekom Austria AG, Hutchison Drei Austria GmbH und
T-Mobile Austria rüsten die ÖBB ihre Bahnstrecken mit Mobilfunk aus
Wien (öbb) - Unterwegs telefonieren, arbeiten, surfen, streamen ist state of the art. Die Nutzung mobiler
Kommunikation steigt stetig und macht auch vor den Zügen nicht halt. Daher treiben die ÖBB die Digitalisierung
voran. „Gemeinsam mit dem BMVIT und den Mobilfunkunternehmen A1, Drei Hutchison und T-Mobile Austria investieren
wir rund 100 Millionen Euro, um die Mobilfunk-Netzabdeckung entlang der wichtigsten Bahnstrecken Österreichs
zu verbessern“, berichtet Andreas Matthä, CEO ÖBB. So werden rund 1.500 km Bahnstrecke mit Mobilfunk
ausgerüstet – rund ein Drittel davon bietet bereits den verbesserten Service. Damit können die BahnkundInnen
künftig in ausgezeichneter Sprachqualität telefonieren und eine rasche Datenverbindung nutzen.
„Die Versorgung entlang der Bahnstrecken zu optimieren, zählt technisch zur Champions League, müssen
doch rund alle 30-80 Sekunden – wie bei einem Staffellauf – die Verbindungen mit neuen Sendern aufgebaut werden.
Glasfaserschnelles Internet und sichere Erreichbarkeit ohne Zwischenstopps über alle digitalen Kanäle
sind für unsere Kunden auch bei Zugreisen mittlerweile selbstverständlich. Dank der guten Zusammenarbeit
zwischen der ÖBB und den Betreibern ist dieses komplexe und herausfordernde Projekt voll auf Schiene“ erklärt
Marcus Grausam, A1 CEO/CTO.
Auch Jan Trionow, CEO Hutchison Drei Austria, betont: „Das ÖBB Projekt ist ein erfreuliches Beispiel für
gute Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft und der öffentlichen Hand. Zumal der Ausbau von Bahnstrecken mit
Mobilfunk und WLAN äußerst komplex ist. Aufgrund der Tatsache, dass Züge mit hoher Geschwindigkeit
und Fahrgastzahl an Mobilfunkstandorten vorbeifahren, benötigt der Ausbau von Bahnstrecken mit Mobilfunk und
WLAN eine besondere Funknetzplanung.“
Rüdiger Köster, CTO T-Mobile Austria, bestätigt ebenfalls: „Die Versorgung von Bahnstrecken ist
ein Megaprojekt, das nur in Kooperation geschafft werden kann. Einerseits muss das Funknetz extrem verdichtet werden,
andererseits stoßen wir an physikalische Grenzen, für die wir Lösungen finden müssen. Wir
sind sehr stolz, gemeinsam mit den ÖBB unseren Kunden auch beim Zugfahren ein unbeschwertes Telefonieren und
Surfen zu ermöglichen.“
WLAN-Ausbau im Detail
Im Oktober 2015 hat die ÖBB-Infrastruktur AG mit den österreichischen Mobilfunk-Netzbetreibern eine Vereinbarung
zur gemeinsamen Errichtung von Sendeanlagen entlang priorisierter Bahnstrecken abgeschlossen. Dadurch wird das
Bestandsnetz verdichtet, Versorgungslücken geschlossen und der Breitbanddienst ausgebaut.
Im ersten Schritt wurden bereits einige Abschnitte in Betrieb genommen. Von der neuen, hohen Netzabdeckung profitieren
die Reisenden beispielsweise auf den S-Bahn-Strecken in Wien und auf der Weststrecke Wien – Salzburg.
In einer zweiten Etappe wird bis Mitte 2019 die Südstrecke mit einer verbesserten Mobilfunkversorgung ausgestattet.
So wie auch die S-Bahn-Strecken in Niederösterreich, der Steiermark, Kärnten, Innsbruck und Vorarlberg.
Der Ausbau strebt eine Nutzung an bereits bestehender Infrastruktur an – z.B. Oberleitungsmaste, Bahnfunkmaste,
etc. – und erfolgt während des laufenden Bahnbetriebes.
Technische Anforderungen für guten Empfang beim Bahnfahren
Die Anforderungen an ein stabiles Mobilfunknetz entlang der Bahnstrecken sind vielfältig: Sie unterscheiden
sich von jenen des normalen Flächennetzes erheblich, da entlang der Gleise KEINE gleichmäßige Auslastung
der Mobilfunknetze vorliegt.
Ein Zug mit hunderten Passagieren nähert sich oft mir über 200 km/h – beispielsweise die Railjets zwischen
Wien und Salzburg. Für die Sende- und Empfangsanlagen der Mobilfunkbetreuer bedeutet das Arbeit im Grenzbereich.
Denn die Handys der Fahrgäste müssen sich alle einloggen und der Bedarf an Sprach- und Datenleitungen
steigt sprunghaft an. Innerhalb kürzester Zeit muss folglich eine sehr hohe Datenlast verarbeitet werden.
Trotz der Herausforderungen wurden schon wesentliche Verbesserung zum Telefonieren und Internetsurfen umgesetzt
und die Fahrgäste können die Reisezeit mit ihren Handys noch besser nützen.
„Online“ reisen mit den ÖBB
Die ÖBB sind in vielen Teilen digital unterwegs – sowohl geographisch als auch physisch. Über die
Scotty-App können sich alle Interessierten entspannt auf der Couch über ihre Reisemöglichkeiten
informieren. Gebucht werden kann die Fahrkarte dann schnell und einfach im Ticketshop. Selbstverständlich
stehen den Reisenden auch die Ticketautomaten und unsere MitarbeiterInnen im Reisezentrum am Bahnhof zur Verfügung.
Hier bieten die ÖBB ihren KundInnen ein Hochleitungs-WLAN – und das an immer mehr Bahnhöfen. Bis Ende
dieses Jahres sind die 75 größten Bahnhöfe damit ausgestattet.
In den Zügen geht das WLAN-Reisevergnügen weiter: Das Onbord-Portal biete beispielsweise viele Informations-
und Entertainmentservices. Und seitkurzem können die Gäste der ersten Klasse ihre Verpflegung darüber
bestellen.
Auch die Anschlussreise können sie jederzeit über die App wegfinder digital planen. Einfach das Rail&Drive-Auto
online reservieren oder nach alternativen Anschlussverbindungen suchen.
Mobilfunk für mehr Sicherheit
Der Netzausbau des Mobilfunks bringt nicht nur den BahnkundInnen viele Vorteile. Ein weiterer, wesentlicher Aspekt
ist die Erhöhung der Sicherheit auf der Strecke. So nutzt die ÖBB-Infrastruktur AG seit Jahren das sogenannte
GSM-R Netzwerk – ein betriebliches Mobilfunkkommunikationsnetz auf einem eigenen Frequenzband, das von KundInnen
öffentlicher Mobilfunknetze nicht zugänglich ist. Im Falle einer Störung oder eines Ausfalls dieses
Systems kann die Kommunikation für den Bahnbetrieb mit einer durchgehenden und optimierten Netzabdeckung aufrechterhalten
werden.
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