Delegation des österreichischen Bundesrats zu Besuch in Japan
Hiroshima/Wien (pk) – Im Rahmen ihres Japan-Aufenthalts hat eine Delegation des österreichischen Bundesrats
unter der Leitung von Bundesratspräsident Reinhard Todt auch Hiroshima besucht. Im Gedenken an die Opfer des
Atomangriffs auf die Stadt legten die ParlamentarierInnen einen Kranz nieder und trugen sich in das Gedenkbuch
ein.
Im Gespräch mit dem Bürgermeister Hiroshimas unterstrich der Bundesratspräsident die konsequente
Anti-Atom-Politik des neutralen Österreich und wies darauf hin, dass im Vorjahr unter führender Teilnahme
Österreichs der Vertrag über das Verbot von Nuklearwaffen abgeschlossen werden konnte. Österreich
hat den Vertrag auch bereits ratifiziert. "Nur die vollständige Abrüstung von Kernwaffen kann die
Welt vor nuklearer Bedrohung bewahren", sagte Todt, der sich in diesem Zusammenhang besorgt über die
jüngsten geopolitischen Entwicklungen, vor allem aber im Mittleren und Nahen Osten äußerte.
Auf besonderes Interesse stieß daher auch das Projekt des Gastgebers unter dem Titel "Bürgermeister
für den Frieden", in dessen Rahmen sich Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Japan
für den Frieden und für ein Kernwaffenverbot aussprechen. Er werde diese Initiative hinaustragen und
unterstützen, sicherte Todt zu.
Der Besuch der österreichischen Delegation fand am Vorabend des 150-jährigen Jubiläums der Aufnahme
bilateraler Beziehungen statt, die am 18. Oktober 1869 durch den Abschluss des Vertrags über Freundschaft,
Handel und Schifffahrt zwischen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und Japan begründet wurden.
Diese Beziehungen haben sich intensiv, problemfrei und herzlich entwickelt, betonte der Bundesratspräsident,
mit diesem Besuch wolle man die parlamentarische Dimension der politischen Beziehungen intensivieren. Besonders
hob er die gegenseitige Wertschätzung, die sich nicht nur auf die Kultur des jeweilig anderen Landes beschränkt,
hervor. "Mit Japan verbinden uns gemeinsame Werte, deren Wahrung in der heutigen Zeit auch in den westlichen
Demokratien nicht selbstverständlich ist, nämlich Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und eine marktwirtschaftlich
organisierte Volkswirtschaft.
Bundesratspräsident Reinhard Todt traf auf seiner Reise durch Japan auch den Präsidenten des Oberhauses
Chuichi Date und den Präsidenten des Unterhauses Tadamori Oshima. Angesprochene Themen bei den bilateralen
Gesprächen waren neben den 150 Jahre dauernden diplomatischen und kulturellen Beziehungen das EU-Abkommen
mit Japan, Sicherheit und Zusammenarbeit, Sicherheit in der Region, Beziehungen zu Nordkorea sowie der Jugendaustausch.
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