Harald Mahrer als Wirtschaftskammer-
 Präsident angelobt

 

erstellt am
18. 05. 18
13:00 MEZ

Schramböck: „Harald Mahrer wichtiger Mitstreiter für Reform- und Zukunftspartnerschaft für Österreich
Wien (öwb/pwk) - Harald Mahrer, der seit 18.12.2017 Präsident des Österreichischen Wirtschaftsbundes ist, folgt per 18. Mai 2018 auf Christoph Leitl, der seit Jahresbeginn Präsident der Europäischen Wirtschaftskammern (Eurochambres) ist. Mit Mahrer stellt der Wirtschaftsbund als stimmenstärkste Fraktion bereits den siebenten Wirtschaftskammer-Präsidenten in Folge. Leitl hatte das Amt seit 2000 inne.

„Christoph Leitl hat sich vorbildlich und mit vollem Einsatz für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer eingesetzt. Bei seinem Fokus auf die österreichische Wirtschaft hatte er auch stets den gesamteuropäischen und internationalen Kontext im Blick“, würdigt Mahrer die Verdienste seines Vorgängers.

Der neue WKÖ-Präsident will „Wirtschaft neu denken“: Eine starke Wirtschaft steht für eine starke gesellschaftliche Mitte – und damit für ein starkes Österreich. „Das Fundament unserer Wirtschaft ist das freie Unternehmertum, das wirtschaftliche Denken und Handeln. Deshalb brauchen wir mehr Freiräume für unsere Betriebe – von spürbarer Entlastung bis hin zu mehr Flexibilität. Wirtschaft ist unteilbar, ob KMU oder Industriebetrieb oder regional oder international“, so der neue Präsident. Die Zukunft der Wirtschaftskammer sieht er in effizienten Strukturen, exzellentem Mitgliederservice und starken Positionen für Reformen.

„Ich will eine topfitte Wirtschaftskammer, die am Puls der Zeit arbeitet – eine Selbstverwaltung, in der wir die Geschicke der Wirtschaft selbst bestimmen, die kommunikativ, strukturell und technologisch ganz vorne steht und unseren Unternehmerinnen und Unternehmern auch in Zeiten des Wandels ein starker Partner ist.“ Schwerpunkte will er vor allem in den Bereichen Digitalisierung, Weiterbildung und Außenwirtschaft setzen.

„Als Wirtschaftskammer sind wir mehr als eine gesetzliche Interessenvertretung: Wir werden auch weiterhin eine starke Reformachse für einen in jeder Hinsicht zukunftsfähigen Standort Österreich sein“, schließt Mahrer.

Zur Person:
Harald Mahrer (45) wurde am 18. Dezember 2017 zum Präsidenten des Österreichischen Wirtschaftsbundes gewählt. Davor war er von 17. Mai 2017 bis 18. Dezember 2017 Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie von 1. September 2014 bis 16. Mai 2017 Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Als Absolvent der Wirtschaftsuniversität Wien sammelte er politische Erfahrung als Vorsitzender der Hochschülerschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien und schloss danach sein Doktorat der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ab. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Forschungsassistent gründete er sein erstes Unternehmen – die legend Consulting GmbH – und leitete später die führende österreichische Kommunikationsberatung Pleon Publico mit mehr als 80 Mitarbeitern. Zusätzlich war er mehr als 15 Jahre lang als Förderer von Start-ups und als Business Angel aktiv. Von 2011 bis 2015 war er Präsident der Julius-Raab-Stiftung und beschäftigte sich intensiv mit unternehmerischer Verantwortung und der Freiheit des Bürgers sowie mit der Etablierung einer neuen Gründerzeit in Österreich.

 

 

Wirtschaftsministerin Schramböck gelobte Mahrer an - „Möge die Kraft mit dir sein“
„Ich nehme die Wahl an“, erklärte Harald Mahrer gegenüber dem vom Vorsitzenden der Hauptwahlkommission, Matthias Tschirf. bei der Nachwahl des Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bei der heutigen Sitzung des Wirtschaftsparlamentes.

Angelobt wurde der neue WKÖ-Präsident Mahrer unmittelbar im Anschluss durch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck - sie ist die oberste Vertreterin der Aufsichtsbehörde die Wirtschaftskammer.

„Wir erleben heute eine Staffelübergabe - und wie bei jeder Betriebsübergabe sind ein bisschen Wehmut, viel Euphorie und neue Ideen dabei“, so die Bundesministerin. Und sie hielt fest: „Mit Harald Mahrer steht ein Vertreter einer neuen Generation an der Spitze der Wirtschaftskammer. Er ist nicht nur der jüngste Chef der großen Kammern, sondern auch einer, der Sozialpartnerschaft als Reform- und Zukunftspartnerschaft versteht.“

Nun gelte es – „basierend auf dem guten Fundament, das vorhanden ist, aufzubauen“, so Schramböck. „Dabei, Harald Mahrer, bauen wir auf dich.“ Er sei „ein wichtiger Mitstreiter und ich freue mich auf diese Reform- und Zukunftspartnerschaft im Sinne des Standortes Österreich.“ „Es gilt, gemeinsam eine Zukunftsachse zu bilden und Chancen wahrzunehmen anstatt Chancen zu vergeben und die Zukunft zu verbauen“ appellierte Schramböck. Dazu brauche es „nicht mehr Papiere, sondern Reformen.“

Drei besonders große Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort machte die Wirtschaftsministerin aus: den digitalen Wandel, den Fachkräftemangel und den Abbau von Bürokratie.

Den digitalen Wandel – „und so eine Transformation findet nur alle 250 Jahre statt“ – gelte es mit zu gestalten statt ihn zu erdulden. Den Menschen müsse es vor allem ermöglicht werden, davon zu profitieren.

Die zweite Herausforderung besteht im Fachkräftemangel: Dem müsse entgegengearbeitet werden, indem man junge Talente schafft und zu fördert.

Die dritte, nicht weniger wichtige Herausforderung sei der Abbau von Bürokratie mit dem Ziel, „Unternehmertum leichter zu ermöglichen, es leicht zu machen, neue Themen zu bearbeiten“, hielt Schramböck fest.

Die Wirtschaftsministerin zeigte sich erfreut, dass - nach Christoph Leitl – „nun auch mit Harald Mahrer ein Unternehmer, Visionär und Optimist an der Spitze der Wirtschaftskammer steht.“ Dem neuen WKÖ-Präsidenten wünschte Schramböck „alles Gute für diese Aufgabe“ und schloss – speziell auf den bekennenden Star Wars-Fan Mahrer gemünzt - mit den Worten: „Möge die Kraft mit dir sein!“

   

Leitl: „Wir haben stets das Gemeinsame und den Standort Österreich im Auge gehabt!“
In einer emotionellen letzten Rede vor dem Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer Österreich erstattete der scheidende Präsident der WKÖ, Christoph Leitl, einen „Bericht über die vergangenen 18 Jahre“ und sagte: „Mit dem heutigen Tag geht ein Kapitel für mich zu Ende und ein neues Kapitel als Präsident der Europäischen Wirtschaftskammern beginnt. Im Augenblick verspüre ich den Wehmut des Abschieds, aber auch die Neugier auf neue Herausforderungen.“

Leitl verwies auf durchgeführte WKO-Reformen, auf interessenpolitische Erfolge und sagt in Richtung der Delegierten des Wirtschaftsparlaments und der WKO-Funktionäre: „Die WKÖ hat positive Vertrauenswerte bei den Mitgliedern wie nie zuvor. Wir können in einer Bilanz der vergangenen Periode einen positiven Saldo ziehen. Das alles haben Sie erarbeitet. Das ist Ihr Verdienst. Und dafür danke ich Ihnen.“

Er übergebe ein Haus, das in allen wesentlichen Faktoren, wie etwa wirtschaftliche Kompetenz, große Stärken habe: „Wir leisten mit den WIFIs und Fachhochschulen Hervorragendes bei der Aus- und Weiterbildung. Und mit dem Außenwirtschafts-Netz sind wir weltweit mit 110 Stützpunkten vertreten, um den internationalen Erfolg für Österreichs Betriebe zu sichern.“

Der WKÖ-Präsident bedankte sich in seiner Rede vor allem bei allen wahlwerbenden Gruppen in der Wirtschaftskammer, deren Spitzenrepräsentanten auch im Präsidium der WKÖ vertreten sind: „Keine politische Gruppierung hat allein die Weisheit gepachtet. Wir haben in all den Jahren konstruktiv um Lösungen gerungen und konstruktiv zusammengearbeitet. Wir haben 18 Jahre lang alle Beschlüsse einstimmig gefasst, weil wir das Gemeinsame und den ganzen Standort im Auge gehabt haben. Und alle Gruppierungen haben auch die WK-Reformen mitgetragen. Und wenn heute die WKÖ in Hochform ist, wenn wir der größte Dienstleister der Republik sind, dann deshalb, weil wir als Stück österreichischer Identität der Überzeugung waren und sind, dass man miteinander die anstehenden Herausforderungen besser bewältigt.“

Neben dem Dank an Landeskammern, an die einzelnen Branchen und ihre Vertreter als auch alle Mitarbeiter ging Leitl auch noch auf die Sozialpartner ein: „Ihnen gilt auch mein besonderer Dank. Wir haben nicht immer Erfolg gehabt, aber wir haben auch nicht alles ‚deppert‘ gemacht“, erinnerte er etwa an ein gemeinsames Bildungskonzept, an Vorschläge zur Bewältigung von Migration und Integration.

Leitl bedankte sich aber auch bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen, bei Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Heinz Christian Strache für ihre Teilnahme an der Sitzung des Wirtschaftsparlaments: „Respekt, dass Sie gekommen sind. Es zeigt die Bereitschaft zum Dialog, zum dem wir bereit sind. Dieses Haus steht für dieses Land und seine Menschen. Möge auch die Republik so zusammenfinden, wie dieses Haus es tut.“

Seinem Nachfolger Harald Mahrer wünschte Leitl alles Gute: „Ich bin stolz auf die neue Führungs-Generation in diesem Haus. Harald Mahrer bewegt sich in der digitalen Welt wie ein Fisch im Wasser, er ist ein Netzwerkdenker und er hat politische Erfahrung. Er wird die künftigen Aufgaben sehr gut bewältigen. Und ich bitte alle Mitglieder, alle Funktionäre und alle Mitarbeiter, ihm die selbe Loyalität entgegenzubringen wie mir, den selben Fleiß, den gleichen Einsatz. Euch allen gemeinsam wünsche ich Freude und Erfolg und weiterhin eine gute Arbeit für Österreich!“

 

 

 

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