WKÖ-Wirtschaftsdelegierte stehen von 5. bis 15. Juni in Österreich Rede und Antwort
zu Exportchancen heimischer Betriebe
Wien (pwk/awo) - In den nächsten Jahren wird 90 Prozent des Wirtschaftswachstums außerhalb der
Grenzen Europas stattfinden, größtenteils in Asien. Gleichzeitig ist eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse
feststellbar: Sowohl die EU als auch die USA verlieren im Außenhandel mit Asien anteilsmäßig an
Bedeutung, China ist auf der Gewinnerseite. Setzt sich die aktuelle Wirtschaftsdynamik fort, wird sich Asiens Pro-Kopf-Einkommen
(gemessen nach Kaufkraftparität) bis 2050 versechsfachen. Asiens Anteil am weltweiten BIP wird auf über
50 Prozent steigen. Man spricht vom „Asian Century“, wobei neben China, Indien, Indonesien, Thailand, Vietnam und
Malaysia das größte Potenzial eingeräumt wird.
Bedeutende Chancen insbesondere in Süd- und Südostasien, wo mit 1,6 Milliarden Menschen rund 30 Prozent
der Weltbevölkerung lebt, bieten sich dadurch auch für Österreichs Wirtschaft. Die rot-weiß-roten
Wirtschaftsbeziehungen mit der Region haben sich in den letzten Jahren deutlich intensiviert, wobei es ländermäßig
unterschiedlichen Ausprägungen gibt. „Österreichs Engagement in der Region ist aber noch ausbaufähig“,
betont Robert Luck, Regionalmanager für Süd- und Südostasien in der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Der Anteil von Süd- und Südostasien an Österreichs
Warenexportvolumen beläuft sich derzeit auf lediglich 2,1 Prozent, bei den Warenimporten auf 3 Prozent. Österreich
ist aktuell wirtschaftlich am stärksten mit Indien, Malaysia, Singapur, Thailand, Indonesien und Vietnam verknüpft.
Positive Impulse für die österreichischen Wirtschaftsbeziehungen sollten sich auch durch bilaterale Handelsabkommen
der EU ergeben. Mit Singapur und Vietnam wurden solche Verträge bereits erfolgreich in Kraft gesetzt. Weitere
ASEAN-Staaten werden in den nächsten Jahren folgen. Mit der Ende 2015 erfolgten politischen Einigung über
die Gründung eines einheitlichen Marktes in ASEAN - Asean Economic Community - gewinnen sie zusätzlich
an Relevanz.
Um Exportchancen konkret auszuloten, stehen von 5. bis 15. Juni 2018 die Wirtschaftsdelegierten der WKÖ aus
Süd- und Südostasien an unterschiedlichen Orten in ganz Österreich für Expertengespräche
mit heimischen Wirtschaftstreibenden zur Verfügung. „Ganz generell sind die Präsenz vor Ort, interkulturelle
Kompetenz, Verständnis und Geduld sowie der Aufbau eines Kontakt- und Informationsnetzes der Schlüssel
für erfolgreiche Geschäfte in dieser Region“, so Luck.
Indien zählt zu den Top-10 Volkswirtschaften der Welt und ist mit einem bilateralen Handelsvolumen von 1,6
Milliarden Euro Österreichs wichtigster Handelspartner in der Region. 2017 legte die Wirtschaft des Landes
um 6,7 Prozent zu, wächst also im ungefähr gleichen Tempo wie China
Ausbau der Infrastruktur und Industrie hat Vorrang
Branchenmäßig eröffnen der quer durch die Region geplante Ausbau der Infrastruktur (Verkehrswege,
Energie, Umwelttechnik sowie urbane Entwicklung) und die weitere Modernisierung der industriellen Basis interessante
Geschäftsmöglichkeiten - etwa in den Bereichen moderne Infrastrukturtechnologien (insbesondere im Gesundheitswesen),
Alternativenergie, Umwelttechnologien oder Smart-City-Konzepte (Stadt- und Verkehrsplanung, Energieeffizienz, Mobilität).
Zudem verfügen Millionen von Menschen zunehmend über eine höhere Kaufkraft. Dadurch wird in neuen
Segmenten wie Konsumgüter und Lifestyle oder Tourismus, Sport und Freizeit die Nachfrage steigen.
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