Inflation sinkt im April 2018 auf 1,8%

 

erstellt am
16. 05. 18
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für April 2018 lag nach Berechnungen von Statistik Austria bei 1,8%. Hauptverantwortlich für den leichten Rückgang (März +1,9%) waren billigere Flugtickets sowie ein schwächerer Preisauftrieb bei Zigaretten. Die Ausgaben für Wohnung, Wasser, Energie erwiesen sich als stärkster Preistreiber, gefolgt von jenen für Restaurants und Hotels. Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat April 2018 bei 104,7. Gegenüber dem Vormonat März stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2%.

Wohnung, Wasser, Energie sowie Restaurants und Hotels verursachten etwa 40% der Inflation
Die Ausgaben für Wohnung, Wasser, Energie stiegen im Jahresabstand um durchschnittlich 2,0% und beeinflussten die allgemeine Teuerung mit +0,39 Prozentpunkten. Bedeutendster Preistreiber innerhalb dieser Gruppe war die Wohnungsmiete, die 3,9% über Vorjahresniveau lag (Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um durchschnittlich 1,8% (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Die Preise für Haushaltsenergie stiegen moderat (insgesamt +0,8%), da höhere Preise für Heizöl (+7,8%) und feste Brennstoffe (+5,8%) teilweise durch niedrigere Gaspreise (-5,9%) kompensiert wurden. Die Kosten für Fernwärme stiegen um 1,5%, jene für Strom gingen um 0,2% zurück.

Für Restaurants und Hotels musste man durchschnittlich 3,2% mehr bezahlen (Einfluss: +0,36 Prozentpunkte), wozu fast ausschließlich teurere Bewirtungsdienstleistungen beitrugen (insgesamt +3,2%; Einfluss: +0,32 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 3,3% mehr.

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich um durchschnittlich 2,1% (Einfluss: +0,24 Prozentpunkte). Dafür waren die Nahrungsmittel ausschlaggebend (insgesamt +2,1%; Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Fleisch verteuerte sich um 2,6%. Die Preise für Milch, Käse und Eier insgesamt stiegen um 3,7%, jene für Öle und Fette um 12,1% (darunter Butter +22,8%). Brot und Getreideerzeugnisse kosteten um 1,8% mehr. Die Gemüsepreise blieben unverändert, Obst hingegen verbilligte sich um 0,9%. Für alkoholfreie Getränke zahlte man um 2,2% mehr.

Die Preise im Bereich Verkehr erhöhten sich um durchschnittlich 1,3% (Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Die Ausgaben für Treibstoffe stiegen um 3,3% (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte) und damit merklich stärker als im März (+0,5%; Einfluss: +0,03 Prozentpunkte). Für Reparaturen privater Verkehrsmittel musste man durchschnittlich 2,9% mehr bezahlen (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte). Flugtickets verbilligten sich hingegen im April deutlich (-8,2%; Einfluss: -0,05 Prozentpunkte). Im März hatten sie sich noch um 8,3% verteuert (Einfluss: +0,04 Prozentpunkte).

Alkoholische Getränke und Tabak kosteten um durchschnittlich 2,9% mehr (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die Zigaretten, die sich im April um insgesamt 4,3% verteuerten (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte), jedoch deutlich weniger stark als noch im März (+8,4%; Einfluss: +0,18 Prozentpunkte).

Die Preise im Sektor Freizeit und Kultur wiesen nur deshalb eine so moderate Teuerungsrate auf (durchschnittlich +0,6%; Einfluss: +0,07 Prozentpunkte), weil billigere Pauschalreisen (insgesamt -9,1%; Einfluss: -0,18 Prozentpunkte) stark dämpfend wirkten, jedoch etwas weniger massiv als im März (insgesamt -11,7%; Einfluss: -0,26 Prozentpunkte). Freizeit- und Kulturdienstleistungen verteuerten sich im April um 1,6% (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte), Geräte für Audiovision, Fotografie und Datenverarbeitung um insgesamt 4,9% (Einfluss: +0,06 Prozentpunkte) sowie Zeitungen, Bücher und Schreibwaren um insgesamt 4,5% (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte).

Für Nachrichtenübermittlung gingen die Kosten um durchschnittlich 4,2% zurück (Einfluss: -0,09 Prozentpunkte). Telefon- und Telefaxdienste verbilligten sich insgesamt um 3,1% und Mobiltelefone um 11,4%.

Inflation April 2018 gegenüber März 2018: +0,2%
Ausgaben für Verkehr (durchschnittlich +1,2%; Einfluss: +0,16 Prozentpunkte) erwiesen sich als Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Ausschlaggebend dafür waren Teuerungen für Treibstoffe (insgesamt +2,8%) sowie für Flugtickets (insgesamt +15,0%).

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand waren die Ausgaben für Freizeit und Kultur (durchschnittlich -1,2%; Einfluss: -0,12 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren saisonbedingte Verbilligungen für Pauschalreisen (insgesamt -5,2%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im April 2018 bei +1,9%

Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im April 2018 bei 105,28 (März revidiert 105,05). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 1,9%; die Differenz zum VPI von 0,1 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe Informationen zur Methodik). Kräftige Preisanstiege für Restaurants und Hotels (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Teuerungen für die Instandhaltung privater Verkehrsmittel sowie für Freizeit- und Kulturdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI zusätzlich gegenüber dem VPI ansteigen. Überdies dämpften deutlich billigere Pauschalreisen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) den HVPI weit weniger stark als den VPI. Höhere Kosten für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen und wöchentlichen Einkauf deutlich höher als jene des VPI
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 3,8% (März +4,3%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 3,2% (März +3,2%).

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.statistik.at

 

 

 

 

 

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