Oberösterreich profitiert von grenzüberschreitender Zusammenarbeit mit Tschechien
Hluboká/Linz (lk) - Vergangene Woche lud die tschechische Region Südböhmen zum zweiten
Mal nach 2016 zum „Forum der Partnerregionen“. Für Oberösterreich nahm Landtagspräsident KommR Viktor
Sigl an der Veranstaltung in Hluboká teil. „Die Nachbarregionen Oberösterreich und Südböhmen
pflegen seit den 1980er-Jahren freundschaftliche Beziehungen. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 und dem EU-Beitritt
Tschechiens 2004 hat uns die Geschichte neue Chancen in die Hände gelegt, die es zu nützen gilt“, ist
Landtagspräsident Viktor Sigl überzeugt. Bereits 1994 wurde gemeinsam mit Niederbayern und Südböhmen
die Kooperationsplattform EUREGIO Bayerischer Wald – Böhmischer Wald gegründet. Besondere Höhepunkte
der bisherigen Zusammenarbeit zwischen Oberösterreich und Südböhmen waren etwa die grenzüberschreitende
Landesausstellung „Alte Spuren. Neue Wege“ (2013), das Rettungskräfteabkommen (2016) und verschiedenste Projekte
im Rahmen des EU-Förderprogramms „INTERREG Österreich – Tschechien“.
„Tschechien ist für Österreich der bedeutendste Handelspartner in Zentral- und Osteuropa und in der EU
drittwichtigster hinter Deutschland und Italien. Oberösterreich als Exportbundesland ist es daher ein wichtiges
Anliegen, die Beziehungen nach Tschechien noch weiter zu intensivieren“, so Sigl. Als weiterer Meilenstein wurde
daher heuer im März von Landeshauptmann Thomas Stelzer und der südböhmischen Kreishauptfrau Ivana
Stráská die neue Kooperationsstrategie „OÖ – Südböhmen 2030“ unterzeichnet. Ziel ist
es, die beiden Regionen als international wettbewerbsfähigen Standort mit hoher Lebensqualität und einem
reichhaltigen Natur- und Kulturerbe zu stärken.
Im Rahmen des Forums traf Landtagspräsident Sigl mit Kreishauptfrau Ivana Straska auch zu einem bilateralen
Arbeitsgespräch zusammen. Ein zentrales Thema war vor allem der Bereich Verkehrsinfrastruktur. „Mit der Eröffnung
der S 10 von Linz nach Freistadt kamen sich beide Länder bereits näher. Der Lückenschluss bis nach
Budweis und Prag nimmt für die Grenzregionen und speziell für die Wirtschaft einen hohen Stellenwert
ein und sollte deshalb so schnell als möglich umgesetzt werden“, waren sich Stráská und Sigl
einig. Weiters wurde auch eine mögliche Weiterentwicklung der „Europaregion Donau – Moldau“ erörtert.
Diese Kooperationsplattform, in der neben Oberösterreich und Südböhmen noch weitere Regionen aus
Österreich, Deutschland und Tschechien vertreten sind, soll künftig noch stärker für gemeinsame
Projekte genützt werden.
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